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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht
Autoren: A.F.Morland
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Telefonbuch.«
    »Dann bis morgen. Ich wünsche dir eine erholsame Nacht.«
    »Ich werde kein Auge zutun können.«
    »Nimm ‘ne Schlaftablette.«
    »Ja, vielleicht«, sagte Arlene Wood und verließ das Fahrzeug. Er wartete, bis sie im Haus war, und fuhr dann weiter, und er wünschte sich, so etwas Schreckliches nie mehr erleben zu müssen.
    Unterdessen flickten die Ärzte Leif Stanwyck zusammen. Der Mann hatte viel Blut verloren, er bekam Transfusionen, und man war optimistisch. Der Patient würde durchkommen.
    Eine Nacht lag er nur auf der Intensivstation, dann wurde er in ein Einzelzimmer verlegt. Eingewickelt in dicke Bandagen lag er im Bett und sprach auf die verordnete Behandlung sehr gut an.
    Zu Mittag erklärte ihn der Chefarzt Dr. Bolan sogar schon für vernehmungsfähig.
    »Ein kleines Wunder ist geschehen«, sagte Dr. Bolan stolz zu dem jungen, 27jährigen Assistenzarzt Robert Rich.
    Bolan mochte Rich sehr. Der junge Doktor sah blendend aus, war sehr lernwillig und wißbegierig und verstand es, mit den Patienten hervorragend umzugehen.
    Für jeden fand er die passenden Worte, und in der Frauenabteilung war Dr. Robert Rich der erklärte Liebling.
    »Sie waren gestern nicht hier«, sagte Dr. Bolan zu Rich.
    »Ich hatte meinen freien Tag.«
    »Ja, ich weiß. Sie hätten den Patienten sehen sollen, als man ihn uns auf den Operationstisch legte. Im ersten Moment dachte ich nicht, daß wir diesen Mann noch retten können würden, und selbst während der Operation hatte ich noch Zweifel, daß er durchkommen würde. Aber der Mann hat ein starkes Herz und war glücklicherweise zäh genug, die Krise zu überstehen. Von nun an geht es steil mit ihm bergauf. Ich möchte Ihnen Leif Stanwyck ganz besonders ans Herz legen, Dr. Rich. Es wäre eine gute Reklame für unser Haus, wenn wir den Mann so rasch wie möglich wiederherstellten.«
    Robert Rich wußte das Vertrauen des Chefarztes zu schätzen. Vor einigen Tagen erst hatte Dr. Bolan zu ihm, als sie allein waren, gesagt: »Sie haben eine steile Karriere vor sich, Dr. Rich. Sie sind tüchtig, ehrgeizig, umsichtig, verstehen sich durchzusetzen, sind nicht borniert, nicht rechthaberisch, kurz, ein Mann, der zu großen Taten fähig ist.«
    Robert hatte gelächelt. »Sie machen mich verlegen, Dr. Bolan.«
    »Ich sage nur, was ich denke. Bisher konnte ich mich auf meine Menschenkenntnis stets verlassen. Ich täusche mich auch in Ihnen bestimmt nicht. Und ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich Sie ganz besonders unter meine Fittiche nehme. Schließlich muß ich Ihnen noch vieles beibringen, bevor ich Sie zu meinem Stellvertreter mache.«
    »Zu Ihrem Stellvertreter?« hatte Robert Rich überrascht gefragt, und seine Augen strahlten vor Begeisterung.
    »Sie sind der richtige Mann dafür«, hatte Dr. Bolan behauptet, und Robert hatte die Freude fast schwindelig gemacht…
    »Ich werde alles in meiner Macht Stehende für den Patienten tun, Dr. Bolan«, sagte er jetzt.
    »Das erwarte ich von Ihnen«, sagte der Chefarzt und entließ ihn mit einer knappen Handbewegung.
    Dr. Rich verließ Dr. Bolans Büro und suchte jenes Krankenzimmer auf, in dem Leif Stanwyck lag. Er öffnete vorsichtig die Tür und trat ein. Stanwyck lag wach im Bett.
    Er hatte den jungen Arzt bei der Morgenvisite kennengelernt. »Ah, Dr. Rich«, sagte er nun. »Entschuldigen Sie, daß ich nicht aufstehe und Sie mit einem kräftigen Händedruck begrüße…«
    »Das kommt noch«, sagte Robert Rich lächelnd. »Dr. Bolan teilte mir soeben mit, er hätte ein kleines Wunder an Ihnen vollbracht.«
    »Das stimmt. Ich merke direkt, wie ich mich erhole.«
    »Kommen Sie von nun an mit allen Problemen zu mir. Ich bin gewissermaßen von Dr. Bolan zu Ihrem Leibarzt ernannt worden.«
    Leif Stanwyck lachte. »Einen Arzt für mich ganz allein. Ich komme mir vor wie eine echte Berühmtheit.«
    »Die machen wir noch aus Ihnen, warten Sie nur mal ab. Tun Sie uns den Gefallen und werden Sie gesund, so schnell Sie können, damit wir den Mann, der von einem Werwolf angefallen wurde und dies überlebte, demnächst der Öffentlichkeit präsentieren können. Sie wissen ja, wie die Menschen sind. Sie lechzen nach Sensationen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß sich Zeitungen und Fernsehanstalten um Ihre Story reißen werden. Ein Tip von mir: greifen Sie nicht gleich beim ersten Angebot zu. Hören Sie sich zunächst an, was alle zu bieten haben und treffen Sie dann erst Ihre Entscheidung.«
    »Sie meinen wirklich, ich kann
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