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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wenn du nicht mit dieser Ratte gekommen wärst, wäre sicher irgend etwas anderes passiert. Es scheint ein ewiges Gesetz zu sein, daß wir nie richtig Ruhe finden sollen…«
    »Wir werden uns die Stelle mal ansehen«, versprach Nicole. »Vielleicht finden wir noch mehr von diesen… eigenartigen Tieren.«
    »Und das hier werde ich von einem Labor untersuchen lassen«, kündigte Zamorra an. »Das andere, das Fenrir verscharrt hat, dürfte inzwischen in Verwesung übergehen. Da ist bestimmt nichts mehr zu erkennen. Aber diese Ratte hier ist noch relativ frisch. Wann habt ihr sie erschlagen? Gestern abend? Das müßte reichen.«
    Er sah Raffael an. »Beschaffen Sie sich Handschuhe, packen Sie das Tierchen gut ein und legen Sie ein paar Dutzend Eiswürfel dazu. Ich bring’s heute nachmittag nach Lyon zum Krankenhaus. Die haben die richtigen Instrumente und Labormöglichkeiten, eine genauere Untersuchung vorzunehmen. Vielleicht lassen sich Giftstoffe nachweisen, die zu diesem Riesenwachstum geführt haben.«
    »Du glaubst anscheinend doch eher an Umweltschädigung als an Magie«, sagte Nadine.
    »Man soll immer erst die einfachste Möglichkeit in Betracht ziehen«, sagte er. »Um die kompliziertere kann man sich später immer noch Gedanken machen. Greif zu, Nadine, wir frühstücken selbst nicht so viel, und hier ist mehr als genug auch für drei Personen.«
    »Ich bin fertig«, sagte Nicole. »Mir hat diese Ratte den Appetit verschlagen.«
    »Dann können wir ja eigentlich schon los«, sagte Zamorra. »Ich bin gespannt, ob es an der fraglichen Stelle wirklich etwas zu entdecken gibt.«
    »Ich hole schon mal den Wagen raus, während du deinen Zauberkoffer heranschaffst«, schlug Nicole vor und erhob sich.
    Zamorra grinste. »Weißt du, du bietest zwar einen äußerst aufregenden Anblick, aber vielleicht solltest du dir vorher doch etwas anziehen. Nicht unbedingt meinetwegen, aber…«
    »Huch«, machte die nackte Nicole und sah an sich herunter. »Ich hab’ mich schon so dran gewöhnt, ohne die verflixten Klamotten herumzulaufen, daß ich gar nicht mehr dran gedacht habe…« Sie hauchte Zamorra einen Kuß auf die Wangen und floh ins Haus… .
    ***
    Eine halbe Stunde später parkte der perlmuttweiße BMW unten am Fluß in der Nähe der verhängnisvollen Kurve. Zamorra, Nicole und Nadine stiegen aus. »Wo genau habt ihr die Riesenratte gefunden?« fragte der Professor.
    Nadine Lafitte sah sich um, orientierte sich. »Etwa da drüben«, sagte sie und deutete auf eine Stelle nahe dem Ufer.
    »Rattenlöcher dürften hier aber nicht unbedingt üblich sein«, wandte Nicole ein.
    »Warum nicht?« fragte Zamorra. »Ratten und Wasser… das paßt doch zusammen. Ratten leben gern in der Nähe des nassen Elements.«
    Er ging zu der bezeichneten Stelle hinüber. Die Uferböschung war hier relativ flach. Ein paar Dutzend Meter weiter an der Kurve war sie entschieden steiler. Dort stand das Gras auch höher als hier. Seltsam, überlegte der Professor.
    Er sah sich um, ob er weitere Tiere mit Riesenwuchs finden konnte. Aber nur ein paar Fliegen umschwirrten ihn.
    Fliegen?
    Nein. Da stimmte etwas nicht. Das waren keine Fliegen. Dafür waren sie zu grazil. Es waren Mücken, zu Fliegengröße angewachsen! Er merkte es, als eines der Insekten sich auf seine Hand setzte und stechen wollte. Eine halbe Sekunde später gab es die Riesenmücke nur noch in zerdrücktem Zustand.
    Zamorra betrachtete die Schmiere auf Handrücken und zuschlagender Handfläche. Er ging zum Wasser und wusch das Chitin-Brei-Gemisch weg.
    Also waren auch Insekten von dem Riesenwuchs befallen…
    »Hm«, machte Zamorra. Das wollte ihm doch alles nicht so recht gefallen. Das konnte eine Sache für die Behörden sein. Tiere, die plötzlich über ihr normales Maß hinauswuchsen, konnten zu einer Bedrohung für die Menschen in dieser Gegend werden. Zumal, wenn das Riesenwachstum ausnahmslos alle Tierarten erfaßte.
    Vielleicht… vielleicht würde diese »Krankheit«, diese Veränderung, sogar Menschen befallen können! Es war ein erschreckender Gedanke, der da in ihm aufblitzte. Er konnte nur hoffen, daß dieser Gedanke nicht Wahrheit wurde…
    Aber er konnte hier keine schwarzmagische Ausstrahlung erfassen. Es war einfach nichts zu sehen.
    Langsam ging er zu der Stelle, wo das Gras so hoch geschossen war. Sollte da etwa…?
    Er war plötzlich froh, daß er sich für Stiefel entschieden hatte, in Anbetracht der Tatsache, daß es in Ufernähe vielleicht noch matschig
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