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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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trabte über die Felder heran auf Zamorra zu und trug dabei etwas im Maul. Als er herankam, erkannte Zamorra, daß es sich um ein kleines Beutetier handelte. Fenrir ließ es ein paar Meter vor Zamorra fallen, sprang den Parapsychologen an und schaffte es, ihn zu Boden zu werfen, obgleich Zamorra auf den Sprung vorbereitet war und sich dagegenstemmte. Er strauchelte, stürzte, und Fenrir kam mit seinem gesamten Gewicht auf Zamorra zu liegen. Im nächsten Moment schleckte ihm die große rote Wolfszunge durchs Gesicht. Fenrir wedelte heftig mit dem Schwanz.
    »Bist du wahnsinnig, blöder Köter?« schrie Zamorra ihn an und versuchte, Fenrir abzuschütteln. Es gelang ihm erst beim dritten Versuch. Der Wolf drängte sich gegen seine Beine und verlangte, gekrault zu werden.
    »Eigentlich sollte ich dich verprügeln«, schimpfte Zamorra. »Du mit deinen verdreckten Pfoten, und mein sauberer Anzug! Du hast wohl den Verstand verloren, wie?«
    Hättest du es lieber gehabt, wenn ich dich in den Swimming-pool gestoßen hätte? fragte Fenrir spöttisch zurück. Es ist schön, daß du wieder hier bist! Nicole wartet schon sehnsüchtig auf dich! Herzlich willkommen zu Hause!
    »Danke, alter Freund«, murmelte Zamorra.
    Fenrir trottete zu seiner Beute zurück. Hast du so etwas schon einmal gesehen, Zamorra? e rkundigte er sich.
    »Das ist eine Ratte«, sagte Zamorra. »Na und?«
    Irrtum. Es handelt sich um eine Maus.
    »Fenrir, du spinnst. Mäuse sind kleiner. Glaubst du, du könntest mich auf den Arm nehmen?« protestierte Zamorra.
    Dafür fehlen mir die Arme und außerdem bist du mir dafür etwas zu schwer, versetzte der Wolf. Hör zu, ich werde mich doch wohl noch mit Ratten und Mäusen auskennen! Das hier ist eine Maus!
    »Mäuse sind…«
    Sie leidet wohl etwas unter Riesenwuchs. Ich hatte gestern schon einen Spatz, der war fast so groß wie ein Rabe. Außerdem war sein Gefieder dunkler als normal. Hier, bei dieser Maus ist das Fell auch zu dunkel.
    Zamorra bückte sich und betrachtete das Tier genauer. In der Tat - es war eine Maus. Eine riesenwüchsige Maus von der Größe einer Ratte! Da war kein Zweifel möglich.
    »Und wo hast du das Viech her?«
    Ein paar Kilometer weiter, hinter dem Dorf am Loire-Ufer, verkündete Fenrir.
    »Du scheinst dir ja ein weiträumiges Revier zugelegt zu haben«? stellte Zamorra fest.
    Man kommt eben herum in der Welt, versicherte der Wolf und zog grinsend die Lefzen hoch.
    »Auf jeden Fall solltest du diese Maus nicht fressen«, warnte Zamorra. »Ich hoffe, du hast dich auch an diesem rabengroßen Spatz nicht gütlich getan?«
    Sehe ich so aus, Mann? Ich hab’ ihn verscharrt, und ich werde auch diese Riesenmaus verscharren.
    Er begann bereits damit. Zamorra klopfte ihm auf den Rücken. Tiere mit Riesenwuchs am Loire-Ufer… sollte wieder mal ein Chemiekonzern irgend welche Giftstoffe ins Wasser geleitet haben? Möglich war alles…
    Aber das war jetzt garantiert nicht mehr festzustellen. Tiere verändern sich nicht von einer Stunde auf die andere. Der Vorfall mußte Tage, vielleicht schon Wochen zurückliegen. Mittlerweile würde das Wasser längst wieder klar sein, und niemand konnte feststellen, welche Stoffe da eingeleitet worden waren.
    Aber Mäuse, die so groß wie Ratten wurden, waren ja nichts wirklich Besonderes. Viele Tierarten, besonders im Insektenreich, machten ständig Mutationen oder Modifikationen durch, bedingt durch schädliche Umwelteinflüsse…
    Der Professor wandte dem Wolf den Rücken zu und schritt endgültig über die Zugbrücke. Der weißmagische Abwehrschirm ließ ihn ungehindert passieren. Zamorra bemerkte ihn nicht einmal. Er ging unter dem Torbogen der Mauer hindurch, die das Schloß einer massiven Burgmauer gleich schützend umgab und auch den anschließenden Park am Berghang mit einfriedete. Zamorra trat in den gepflasterten »Burghof«.
    Links der einstige Pferdestall, der heute die Garage darstellte. Rechts Rasenfläche, Blumenbeete und Bäume. Und vorn der Haupttrakt mit seinen beiden nach hinten versetzten Seitenflügeln. Der Haupttrakt war durch einen großen Brand schwer geschädigt worden und unbewohnbar geworden, als Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis, den Abwehrschirm durch eine Zeitverschiebung umging. [1]
    Seitdem wohnten Zamorra und Nicole Duval im linken Seitenflügel, wo auch der alte Diener Raffael Bois sein Domizil hatte, oder sie zogen sich nach England zurück, ins Beaminster Cottage in der Grafschaft Dorset. Aber ganz allmählich
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