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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fahrtenschreiber manipuliert worden. Man stellte zwar fest, daß der Wagen irgendwo auf der Straße schon einmal nach einer gewaltsamen Bremsung einige Zeit gestanden hatte, aber die genaue Stelle ließ sich ebensowenig ausmachen wie der Ort, an dem diese Fahrt begonnen hatte - es war also alles offen. Die Strecke, die der Unfallfahrer benutzt haben mußte, wurde abgesucht.
    Aber niemand fand etwas Verdächtiges.
    Die Stelle in der Kurve, an der die Fässer vom Wagen geflogen waren, war nicht zu finden. Die Schwärze, die jenen Platz überzog, war spurlos verschwunden. Die Reste des aufgeplatzten Fasses hatten sich vollständig aufgelöst. Und die Roll- und Schleifspuren gab’s auch nicht mehr; der anhaltende Regen hatte das Gras längst wieder aufgerichtet und alle Spuren verwischt.
    Daß mit den Pflanzen irgend etwas nicht stimmte, fiel niemanden auf…
    Die Tage vergingen. Das Wetter wechselte von kalt-regnerisch zu sonnig-heiß.
    Und etwas geschah.
    ***
    Sid Amos hatte Professor Zamorra die Gefälligkeit erwiesen, ihn auf dem kurzen Weg von Merlins Zauberburg Caermardhin in Wales zum Château Montagne im Loire-Tal zu bringen und war dann blitzartig wieder verschwunden. Vor dem äußeren Tor hatte er Zamorra abgesetzt, der sich ein wenig wunderte, warum Amos manchmal immer noch vor dem weißmagischen Abwehrschirm zurückschreckte, der Château Montagne vor dämonischen Angriffen schützen sollte. Dabei war es ihm inzwischen längst möglich, ihn unbeschadet zu durchdringen.
    Anderen aber auch!
    Die vergangenen Ereignisse hatten es gezeigt, daß es zumindest ein dämonisches Höllengeschöpf gab, für das der Schirm nicht undurchdringlich war…
    Aber der Parapsychologe und Dämonenjäger hatte keine Lust, sich jetzt und heute darum zu kümmern.
    Er war heimgekehrt, und er wollte seine Ruhe haben, sich erholen.
    Zusammen mit seiner hier auf ihn wartenden Lebensgefährtin und Sekretärin Nicole Duval. Lange genug hatte schließlich alles gedauert. Er war nach Rom geflogen, in der sterbenden Echsenwelt der Sauroiden gewesen und in Caermardhin, und es war trotz der Hilfe des Sauroiden Reek Norr und trotz der Bemühungen Sara Moons nicht gelungen, Merlin aus seinem Kälteschlaf aufzuwecken. Die anderen Erfolge, die er hatte erzielen können, standen fast im Schatten dieses doppelten Fehlschlags.
    Auch daß Magnus Friedensreich Eysenbeiß tot war, konnte ihn nicht erleichtern. Sid Amos hatte es ihm mitgeteilt, kurz bevor er Zamorra nach Hause entließ. Eysenbeiß, der Höllenfürst, war in den Schwefelklüften vor ein Tribunal gestellt, zum Tode verurteilt und gerichtet worden. Amos hatte es über seine geheimen Nachrichtenverbindungen zur Hölle, über die er immer noch verfügte, in Erfahrung gebracht. Über diese Verbindungen waren auch Zamorras und Amos’ Hinweise in die Höllen-Tiefen gelangt, die schließlich zur Ausschaltung Eysenbeißens geführt hatten. Man hatte ihn aufgrund dieser gezielten Indiskretionen des Verrats angeklagt und ihm vorgeworfen, er habe mit der DYNASTIE DER EWIGEN paktiert. Ein Intrigenspiel, das Sid Amos ganz hervorragend gefiel - zumal es auf Tatsachen beruhte… Zamorra konnte es sich somit als Erfolg gutschreiben, daß die Höllischen einen der ihren ausgeschaltet hatten. Das war, hatte Zamorra überlegt, vielleicht eine der effektivsten Möglichkeiten, die Höllenmächte zu bekämpfen: wo es möglich war, sie mit ihren eigenen Waffen schlagen und sie gegeneinander ausspielen. Sollten sie sich selbst dezimieren!
    Aber daran wollte Zamorra jetzt nicht denken. Er war endlich wieder zu Hause, ohne genau zu wissen, wieviel Zeit wirklich vergangen war; in anderen Dimensionen gab es meist einen unterschiedlich langen oder kurzen Zeitablauf, der sich in den seltensten Fällen genau kalkulieren ließ.
    Zu Hause! Wie das klang!
    Der Parapsychologe lächelte. Er wollte über die Zugbrücke gehen, als er den Wolf sah.
    Fenrir, der alte sibirische Wolf mit der Intelligenz eines Menschen und den telepathischen Fähigkeiten, hielt sich seit kurzer Zeit wieder einmal im Château Montagne auf. Der vierbeinige alte Freund erholte sich von den magischen Wunden, die ihm kürzlich geschlagen worden waren, und vertrieb sich die Zeit damit, Nicole zu necken oder durch die Umgebung zu streifen. Die Menschen unten im Dorf kannten ihn und wußten, daß von Fenrir keine Gefahr drohte. Er riß kein Vieh und fiel keine Menschen an; er jagte statt dessen Mäuse, Ratten, Kaninchen und anderes Kleingetier.
    Er
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