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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber jetzt Panik!
    Da stand schon einer der Beamten und winkte mit der beleuchteten Kelle! Mißmutig sah er aus. Kein Wunder. Bei diesem Sauwetter konnte es auch den Polizeibeamten kein Vergnügen machen, hier eine Verkehrskontrolle durchzuführen.
    Entsprechend sauer waren sie, entsprechend hart und penibel würde die Kontrolle durchgeführt werden, fürchtete Laupier.
    Und gab Gas.
    Er schaltete einen Gang tiefer, trat das Pedal durch, und der Motor brüllte auf und riß den Berliet vorwärts. Der Laster wurde schneller. Der Polizist mit der Kelle sprang erschrocken zur Seite.
    Laupier umklammerte das Lenkrad, daß seine Knöchel schneeweiß hervortraten. Er beugte sich leicht vor, als könne er dadurch den Berliet noch schneller machen; Er stand förmlich auf dem Gaspedal. Die Tachonadel begann schneller zu wandern. Fast blind raste Laupier vorwärts.
    In den Rückspiegeln sah er blauen Lichtschein flackern. Augenblicke später setzte die Sirene ein. Scheinwerferlicht blitzte durch den grauen Regen.
    Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf.
    Narr! durchzuckte es Laupier. Durch seine Flucht machte er sich den Beamten erst richtig interessant! Vielleicht hätte er sie noch bereden können, vielleicht wäre er mit ein paar tausend Francs Strafe davongekommen…
    Aber jetzt war alles zu spät.
    Laupier konnte nur noch versuchen, die Beamten abzuhängen. Aber wie? Mit ihrem Kombi waren sie allemal schneller als er mit seinem Achtzehntonner-Diesel, und er konnte nicht so schnell fahren, wie er wollte, weil seine Windschutzscheibe und die regennasse Straße kein hohes Tempo zuließen.
    Er konnte höchstens…
    Die Polizisten von der Straße drängen und hoffen, daß niemand sein Kennzeichen würde identifizieren können!
    Er mußte den Streifenwagen in einen Unfall verwickeln, von der Straße werfen, so wie es im Film die US-Trucker mit den Sheriffs der Highway-Patrol machten.
    Im nächsten Moment sah er die Kurve.
    Es war zu spät. Anstelle des Polizeiwagens flog er selbst von der Straße. Er schrie auf, als der Laster über den Straßenrand hinaus jagte, die Böschung hinunter… kippte… und dann stand die Welt Kopf, ehe die Lichter ausgingen.
    ***
    Sie holten ihn aus dem Führerhaus. Er war unverletzt bis auf ein paar leichte Schrammen und Beulen. Zitternd und blaß stand er nach seinem Erwachen aus der kurzen Ohnmacht vor den Trümmern seines Wagens.
    Das war’s also gewesen.
    Das Führerhaus war demoliert und würde nicht mehr zu richten sein. Die Pritsche zerbrochen, die Ladung auf dem Feld. Ein weiteres Faß geborsten und eine graubraune pulverige Substanz auf dem Acker verstreut, sich allmählich mit dem Regen mischend.
    Laupier tat das einzige, was er für richtig hielt: er sagte überhaupt nichts. Er schwieg, bis der Krankenwagen kam, der angefordert worden war, und ihn zur Untersuchung nach Roanne brachte. Währenddessen interessierten die Polizisten sich für die eigenartige Ladung, die nicht so ganz mit der Beschreibung im Frachtbrief übereinstimmen wollte.
    Wenige Minuten später gaben sie Alarm.
    Die chemische Substanz, die im Ackerboden zu versickern begann und die Pflanzen bedeckte, war nicht zu identifizieren. Wer die Fässer befüllt hatte und woher sie kamen, war auch nicht festzustellen. Das hieß, daß der gesamte betroffene Boden soweit abgetragen werden mußte, wie die Substanz eindrang, und was dann damit geschehen sollte, wußte vorerst auch noch keiner. Die Fracht und das Fahrzeug wurden sichergestellt und einem der Fässer eine Pulverprobe zur Analyse entnommen. Daß zwei Fässer weniger vorhanden waren, als sie den Papieren nach hätten sein sollen, wurde erst später bemerkt. Da hatte man Alphonse Laupier bereits beim Verlassen des Krankenhauses in Roanne festgenommen.
    Aber Alphonse Laupier verlangte nur einen Rechtsanwalt und schwieg sich ansonsten aus.
    ***
    Eine Firma wurde damit beauftragt, den Erdaushub vorzunehmen und die mit der schleimig gewordenen Substanz verseuchte Erde in einem luftdichten Spezialcontainer zu versiegeln, bis eindeutig festgestellt werden konnte, was das für ein Teufelszeug war und wie man es entsorgen konnte. Der Fahrtenschreiber des als absolut verkehrsunsicher festgestellten Berliet wurde ausgewertet, und Spezialisten versuchten, die Fahrtroute nachzurechnen. Aber sie stellten fest, daß die Tachoscheibe erst rund dreißig Kilometer vor dem Unfall in den Schreiber eingelegt worden war; ältere Scheiben existierten nicht. Außerdem war der
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