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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein konnte, trotz der sonnigheißen Sommertage. Plötzlich fürchtete er sich davor, von dem berührt zu werden, das für die Veränderung der Tiere verantwortlich war.
    Er murmelte eine Verwünschung. Kurz vor der Stelle mit dem superhohen Gras blieb er stehen.
    »Was ist?« rief Nicole ihm zu.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er betrachtete die Grashalme. Die waren nicht nur einfach fast doppelt so hoch gewachsen wie an den anderen Flächen, als hätte man sie hier besonders gut gedüngt, sondern sie waren auch breiter und dicker als normal. Sie waren also auch von der Veränderung betroffen.
    Tiere und Pflanzen gleichermaßen!
    »Oh, verdammt«, murmelte Zamorra. »Das wird eine haarige Sache…«
    Er berührte das Amulett, das er unter dem offenen Hemd vor der Brust trug, und aktivierte es mit einem Gedankenbefehl. Es sollte nach schwarzmagischen Einflüssen suchen. Aber es konnte nichts feststellen.
    Vorsichtig machte Zamorra noch ein paar Schritte vorwärts. Die Stiefel und die Hose schützten ihn einigermaßen vor dem Kontakt. Er hoffte, daß der Stoff nicht für die Einflüsse durchlässig war. Aber andererseits… wenn es so war, konnte er längst infiziert sein. Die Maus von neulich… hatte er sie berührt?
    Aber Fenrir zumindest hatte sich nicht verändert, und er hatte die Maus ganz bestimmt berührt. Wie sonst hätte er sie im Maul transportieren können?
    Der Gedanke beruhigte ihn wieder ein wenig. Er trat in das hohe Gras hinein. Aber auch jetzt reagierte das Amulett nicht. Keine magische Aura… nichts.
    Nur das veränderte Gras… und veränderte Sträucher. Zamorra war selten hier unten, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß die Büsche normalerweise auch so groß waren wie jetzt. Sie schienen sich ebenfalls verändert zu haben.
    Hier stimmt etwas nicht.
    Er verließ die Uferböschung wieder, kletterte zur Straße hinauf. Die beiden Frauen sahen ihn erwartungsvoll an. »Was hast du herausfinden können?«
    »Nichts… außer, daß hier alles verändert ist.« Er erläuterte seine Erkenntnisse und Gedankengänge. »Das wird ein Fall für die Biologen werden«, sagte er. »Magische Strahlung gibt es nicht, es ist also keine Sache für mich. Nun, ich bringe diese Ratte nachher nach Lyon, und dann sehen wir weiter. Wenn wir Pech oder auch Glück haben, wird die Gegend hier unter Quarantäne gestellt…«
    »Ich habe Angst«, gestand Nadine. »Angst davor, was hier auf uns zukommt. Es ist eine Lawine, die uns überrollt.«
    Zamorra nickte.
    Auch er spürte eine dumpfe Beklommenheit. Mit magischen, dämonischen Gefahren konnte er fertig werden. Aber dieser Sache stand er hilflos gegenüber.
    ***
    Sie brachten Nadine Lafitte zu dem Haus zurück, in dem sie wohnte, und fuhren dann weiter hinauf zum Château Montagne. Zamorra hatte noch vorsichtig einige der Gräser samt Wurzeln und etwas Erdreich aus dem Boden geborgen und sorgfältig verpackt. Dann rief er in Lyon an. Er kannte dort einen der Labortechniker, der sich den Kurzbericht anhörte, Rücksprache mit seinem Vorgesetzten hielt und dann versprach, sich sofort um den Fall zu kümmern. Zamorra jagte Nicoles BMW-Coupé nach Lyon - sein eigener Wagen stand immer noch nach dem Poltergeist-Angriff ohne Motor in der Werkstatt unten im Dorf. Aber das Lenkrad des schnellen 635 CSi in den Händen, trauerte er nicht sonderlich darum. Der BMW gefiel ihm. Der Wagen schien die zahlreichen Kurven förmlich zu verschlingen und war durch nichts aus der Spur zu reißen.
    Der Labortechniker staunte nicht schlecht, als er die Grasproben und die Riesenratte sah. Zamorra erklärte ihm noch einmal, unter welchen Umständen an welchem Ort beides entdeckt worden war. »Wann kann ich mit Ergebnissen rechnen?« wollte er wissen.
    »Nicht vor morgen mittag«, sagte Claus Enfrique, der Laborant. »Zaubern können wir hier nämlich auch nicht. Aber es ist mir natürlich klar, daß es eilt. Was kann da passiert sein? Eine Giftmüll-Ablagerung vielleicht?«
    »Es war nichts zu sehen.«
    »Gut, wir werden sehen, ob wir etwas herausfinden können. Es erstreckt sich übert mehrere Tierarten, sagten Sie?«
    Zamorra nickte. »Maus, Spatz sind auf jeden Fall betroffen, auch Stechmücken. Erfreulicherweise gibt’s da unten dieses Jahr nur wenige. Sonst wäre es vielleicht schon zu einer Katastrophe gekommen.«
    »Allein bei der Vorstellung läuft es mir schon kalt über den Rücken«, murmelte Enfrique. »Rieseninsekten, Riesenratten… das ist ja wie im Horror-Film. Vielleicht
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