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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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telefonieren?«
    Phil wurde in einen schmalen Nebenraum geführt. Neonlichter strahlten von der Decke. Das Zimmer war büromäßig ausgestattet. Auf einem Schreibtisch stand ein Telefon, Phil blätterte schnell im Buch nach, bis er die Nummer des Sheriffs von Greenfield fand.
    Kurz darauf meldete sich Sheriff Goldwater. Phil unterrichtete ihn, was sich im Splittwerk zugetragen hatte. »Kommen Sie bitte sofort her, Sheriff.«
    »Geht in Ordnung«, erwiderte Goldwater. »Ich werde meine Mannschaft alarmieren. Suchen Sie inzwischen nach Ihrem Kollegen, Agent Decker.«
    ***
    Ich wirbelte herum.
    »Was machen Sie denn hier?«, brüllte mir ein Mann ins Ohr.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Haben Sie hier einen Mann gesehen, einen kleinen Kerl mit Hut?«, fragte ich dann. »Er war aus der Lore gestiegen und hatte sich hier am Betonpfeiler versteckt.«
    Der Arbeiter schob die Hände in die Hosentaschen.
    »Ich arbeite eine Etage unter der Schütte, Agent. Ich sah ihn aus der Tür herauskommen. Er entfernte sich eilig durch die Anlage. Ich rief hinter ihm her, da ich ihn noch nie hier bei uns gesehen hatte. Doch er achtete nicht auf mich und verschwand.«
    »Wohin verschwand er?«
    Der Mann ging vor mir her, bis er an eine offen stehende Tür kam. »Hier ging er hin«, erklärte er. »Er hatte es sehr eilig.«
    Ein Mann in einem blauen Overall ging an der Reihe der steinbrechenden Maschinen entlang. Als er uns sah, kam er näher.
    »Das ist Agent Cotton vom FBI«, rief mein Begleiter ihm zu. »Er sucht einen kleinen Mann mit Hut. Draußen auf der Halde ist außerdem jemand ermordet worden!«
    »Ich komme gerade aus Trakt drei«, war die Antwort. »Da habe ich zufällig durchs Fenster auf den Hof gesehen. Ein grüner Chevy fuhr die Serpentine hinunter.« Er kratzte sich am Kopf und sah mich fragend an. »Ich weiß nicht, ob das für Sie wichtig ist, Agent Cotton. Aber so einen Wagen fährt bei uns hier im Werk niemand.«
    Wieder der grüne Chevy, dachte ich und dankte den beiden. Ich ging zur Tür, die auf den Hof führte.
    Als ich davor stand, flog sie auf und knallte mir gegen den Kopf. Eine dunkle Gestalt sauste auf mich zu.
    Sie blieb plötzlich stehen.
    »Jerry«, rief Phil.
    Wir spurteten über den Hof in die Schaltzentrale, wo ich mich ans Telefon klemmte. Von dem diensthabenden Cop des Sheriffbüros erfuhr ich, dass Goldwater samt Team bereits abgebraust war. Ich gab dem Mann den Auftrag, über Funk sämtliche Kontrollen zu verständigen. »Sie sollen auf einen grünen Chevy achten!«, rief ich dem Mann zu.
    »Und jetzt zurück zu ›Großfuß‹.« Ich legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    Der Schein unserer Lampen zuckte über den auf der Halde liegenden Mann.
    Phil beugte sich herunter, drehte »Großfuß« etwas herum und besah sich das im Rücken steckende Messer. »Ein Finnendolch«, konstatierte er. »Der Griff ist mit braunem Leder umwickelt. Solche Messer benutzten die Eskimos und Trapper in Kanada.«
    »Was haben die Worte zu bedeuten, die ›Großfuß‹ dir kurz vor seinem Tode zuröchelte?« Phil hatte mir davon auf dem Weg zur Halde berichtet.
    »Die Werft liegt in Queens«, wusste Phil sofort. »In der Nähe der Olderman-Werft.«
    »Wenn ›Großfuß‹ nicht gelogen hat, hat der Kleine also dort gearbeitet. Der Kleine, der zweimal auf ›Großfuß‹ schoss und ihn in der Siebanlage mit dem Messer erwischte, als ›Großfuß‹ in einer Lore zum Treffpunkt kommen wollte.«
    Wir wurden unterbrochen.
    »Freut mich, Sie persönlich kennenzulernen, G-men«, begrüßte uns Sheriff Goldwater. Er war lang und schlaksig.
    Seine Männer begannen mit der Untersuchung. »Auf der Fahrt habe ich Ihre Fahndungsmeldung gehört, Agent Cotton. Wir werden diesen Burschen fangen.«
    Er stelzte zur Halde hinüber, wo sich der Polizeiarzt mit dem Toten beschäftigte.
    »Vielleicht auch nicht«, meinte ich und nickte Phil zu. Dabei dachte ich an »Großfuß« letzte Worte.
    »Eins finde ich merkwürdig«, sagte Phil, als wir den Berg hinuntergingen. Wir hatten die Wagen unten stehen lassen.
    »Was?«
    »Erst in den letzten Minuten seines Lebens erinnerte sich ›Großfuß‹ plötzlich daran, wo der Kleine gearbeitet hat. Er hat dich doch angerufen, Jerry. Warum hat er es dir da nicht gesagt?«
    Unter unseren Füßen quietschte nasser Lehmboden. »Entweder wollte er sich diese Information bis zu unserem Gespräch aufheben, oder er hat sich wirklich erst dort oben plötzlich daran erinnert, wo er den Kleinen vielleicht
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