Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
Vom Netzwerk:
steigen.
    Das hintere Rund der Wendeanlage war mit senkrecht hängenden Blechen abgedeckt.
    So gut es ging, löste ich mich aus den Steinen heraus und lag schließlich platt auf ihnen. Den Kopf hielt ich in Fahrtrichtung.
    Hinter dem Karussell richtete ich mich etwas auf, griff mit beiden Händen eine der seitlich vorbeilaufenden Streben und rutschte aus der Gondel hinaus. Ich hing für Augenblicke frei in der Luft, hangelte mit den Beinen nach einem der schräg gestellten Stützpfeiler. Von dort aus musste ich es wagen, auf den Holzboden hinunterzuklettern. Die Lichtverhältnisse waren in der Ecke der langen Halle schlecht. Das half mir.
    So schnell ich konnte, kletterte ich an dem eisernen Strebpfeiler hinunter und ging hinter dem Betonsockel in Deckung.
    Kein Schuss war gefallen.
    Ich sah zu dem Betonpfeilern an der Blechschütte hinüber. Auf der Seite, wo ich vorhin den Mann gesehen hatte, bewegte sich etwas.
    Er stand noch dort.
    Ich robbte über den verstaubten Boden bis ans Ende des Betonblocks. Von da aus kroch ich schnell auf ein Walzensieb zu, das sich an der Rückwand hinzog. In ihm rotierten Steine, die ausgesiebt wurden.
    Ich ging an der Kopfseite vorbei und bewegte mich vorsichtig auf die Stelle zu, an der der Mörder stand.
    Am Ende der langen Drehwalze stieß ich auf ein Geländer. Unter mir führte eine hölzerne Treppe zur nächsten Etage hinunter.
    Auf der anderen Seite der Stiege befand sich die Schütte, über die immer wieder Splitt rutschte, wenn eine leere Lore vorbeikam.
    Ich blieb einen Augenblick stehen, um meine Augen an das dort herrschende Halbdunkel zu gewöhnen. Neben mir rollten durch einen eisernen Tunnel dicke und kleine Steine in den rotierenden Siebkörper. Sie machten dabei einen höllischen Lärm.
    Am Betonpfeiler erkannte ich einen dunklen, länglichen Strich. Breit und groß wie ein Mensch. Ab und zu bewegte er sich.
    Ich überlegte, wie ich den Kerl ohne großes Risiko überraschen konnte.
    Es gab für mich nur einen Weg, um dicht an ihn heranzukommen.
    Er führte über die hölzerne Treppe!
    Wenn ich mich aber auf der schmalen Treppe befand, konnte mich der Killer von oben überraschen, falls er gerade in dem Augenblick seinen Standort verließ, um über die Treppe zu entkommen.
    Ich handelte schnell und kletterte durch das Geländer. Dort peilte ich kurz die Treppe an, glitt an der rau verputzten Wand herunter und schlug mit den Füßen auf dem Holz auf. Das Geräusch, das ich dabei verursachte, ging im allgemeinen Lärm unter.
    Sofort zog ich meine 38er aus dem Halfter, entsicherte sie und schlich die Treppe hoch.
    Oben spähte ich vorsichtig über den Rand.
    Der schwarze Schatten am Betonpfeiler war verschwunden.
    Enttäuscht wollte ich mich aufrichten, um zur Schütte zu schleichen. Plötzlich stockte ich.
    Der dicke schwarze Strich tauchte wieder am Pfeiler auf, ging an ihm vorbei und verschwand in der Dunkelheit der Schütte.
    Ich richtete mich etwas auf und schnellte nach vorn.
    Mit drei großen Sätzen kam ich an dem Betonpfeiler an und ging in Deckung. Von dort aus spähte ich um die Ecke in das Dunkel unterhalb der Blechschütte. Zu erkennen war nichts.
    Sollte ich mich in die Dunkelheit wagen? Ich verwarf den Gedanken. Dort konnte mich der Mörder erschießen, bevor ich ihn sah.
    Plötzlich blieb die Anlage stehen. Das Rauschen auf der Schütte setzte aus. Die vollen und leeren Loren pendelten in der Luft.
    Nur die Walzensiebe donnerten und polterten. Ich streifte flüchtig die Treppe.
    Da legte sich eine harte Hand auf meine Schulter und riss mich herum.
    ***
    Phil stürzte in die hell beleuchtete Zentrale des Werkes. Die zwei Maschinisten, die an den Schalttafeln standen, blickten ihn mit großen Augen an. Der eine wischte die Hände an einem Bündel Putzwolle ab und kam langsam auf meinen Freund zu.
    »Ich bin Phil Decker vom FBI«, stieß Phil hervor und schwenkte seinen Ausweis. Mein Freund keuchte von dem schnellen Lauf, mit dem er den Weg von der Halde bis in die Zentrale zurückgelegt hatte. »Stoppen Sie sofort die Transportanlage«, verlangte Phil. »Auf der Halde liegt ein Toter. Der Splitt deckt ihn zu.«
    Der Mann warf die Putzwolle auf eine Werkbank, eilte zu einer Schalttafel und riss einen schwarzen Hebel herunter. Der zweite, der sich bis dahin im Hintergrund aufgehalten hätte, kam herbei.
    »Ist der Mann ermordet worden?«
    »Ja. Haben Sie außerdem meinen Kollegen gesehen? Er heißt Cotton?«
    Beide schüttelten die Köpfe.
    »Kann ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher