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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark
Autoren: Jason Dark
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Kamikaze zu finden. Suko hielt es für besser; sich wieder zurückzuziehen, zudem stand er in der Tür wie auf dem Präsentierteller.
    Er hatte erlebt, daß auch ein Mensch mit Killerinstinkt wie dieser Kamikaze zu packen war. Man mußte nur seine Schwachstellen finden und durfte sich nicht überraschen lassen.
    Aufgegeben hatte er die Verfolgung noch nicht. Kamikaze würde sich irgendwo auf dem Gelände verborgen halten, möglicherweise auch nahe der beiden Geisterjäger, weil er diese Personen einfach zu sehr haßte.
    Es sollte nicht zu einer Verfolgung kommen, da Suko abgelenkt wurde. In seinem Rücken vernahm er das leise Wimmern, vermischt mit angstvollen Lauten.
    Jetzt erst dachte er wieder an die Gefangene.
    Er drehte sich um und schaute ihr ins Gesicht. Darin spiegelten sich die erlittenen Qualen und noch mehr.
    Ein furchtbares Bild bot sich seinen Augen. Durch die Vernichtung des Menschleins hielt auch dessen Magie nicht mehr. So lösten sich die doppelten Glieder zusammen mit dem Gesicht auf.
    Daß die Glieder abfaulten, war noch als erträglich anzusehen. Die Vernichtung des Gesichts aber bot ein Bild des Schreckens.
    Die einzelnen Züge liefen ineinander, als hätte man eine Masse erhitzt. Zu trockenem Staub wurden sie, nicht einmal helle Knochen schimmerten durch, und als Staub blieb der Rest auch auf den Schultern der Gefangenen liegen.
    Suko ging zu ihr.
    Baby de Valois mußte unter einem Schock stehen. Sie sprach mit Suko wie mit ihrem Mann, dann schrie sie zwischendurch, verdrehte die Augen und sackte in den Ketten zusammen.
    Suko fing sie zusätzlich noch ab und hob bedauernd die Schultern. Er konnte für die Frau nichts mehr tun, da er keinen Schlüssel besaß, um die Manschetten zu öffnen.
    Er wollte nur bei ihr bleiben, denn sich auf die Suche nach Samaran zu machen, hatte keinen Sinn. John Sinclair war zudem in dessen Nähe. Er mußte mit ihm fertig werden.
    An Aufgabe dachten Samaran und Kamikaze bestimmt nicht.
    Suko fragte sich allerdings gespannt, wie Samaran wohl reagieren würde, wenn er von der Vernichtung des Homunkulus hörte.
    Drehte er dann durch?
    Zuzutrauen war es ihm, denn der Zwerg war gewissermaßen sein Liebling gewesen.
    Suko unterschätzte die Kraft des anderen keineswegs. Schließlich stand der Spuk als großer Bruder oder Schatten hinter ihm. Er würde dafür sorgen, daß Samaran das in seinen Augen Richtige tat.
    Allerdings schien der Spuk nicht die Macht zu besitzen, das Geheimnis um das Wissen eines gewissen Hector de Valois zu lösen.
    Da mußte man ihn irgendwie ausgepokert oder ausgeblufft haben.
    Mit der Vernichtung des gefährlichen Homunkulus war ein Beginn gemacht worden. Jetzt kam Samaran dem Chinesen weniger gefährlich vor. Und das Sinclair-Team hatte endlich wieder einen Teilsieg errungen.
    Ich aber wollte alles.
    Sokk-Ull mußte weg, bevor er Menschen vernichtete. Unter mir tobten die Zuschauer. Sie kamen nicht raus. Samaran mußte es gelungen sein, auf magische Art und Weise die Tür zu verriegeln. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als meinem verzweifelten Kampf gegen den Götzen zuzuschauen.
    Ich hatte mehrmals geschossen und auch getroffen.
    Die geweihten Silberkugeln waren in das Gesicht und die Brust eingeschlagen. Sie zeigten Wirkung. Sie mußten einfach so reagieren, denn hier kämpfte die Schwarze gegen die Weiße Magie.
    Schlug er seine Hände zusammen?
    Nein, der Götze wankte. Einen schweren Schritt ging er zurück.
    Dabei kippte er nach rechts über, so daß er in Gefahr geriet, gegen die Säule zu fallen.
    Er stützte sich daran ab. Dennoch schwankte sein massiger Körper. Wenn der fiel und die Menschen es nicht schafften, sich in Sicherheit zu bringen, würden sie unter dem künstlichen und jetzt mit Magie gespickten Koloß begraben werden.
    Die Kugeln hatten bei ihm Wunden gerissen. Ein dicker Saft quoll hervor, der mich an Sirup erinnerte. Eine Kugel war in sein Gesicht gefahren und hatte ein Auge zerstört. Auch aus dieser Öffnung quoll Flüssigkeit.
    Noch hielt er sich auf den Beinen, und ich merkte, daß eine andere Kraft versuchte, über das künstliche Flugtier die Kontrolle zu bekommen, denn er sackte plötzlich weg und riß mich mit.
    Ich hatte das Gefühl, in einem Lift zu sitzen, so schnell ging es abwärts. Vor der breiten Brust des Götzen tauchte ich weg, wurde noch schneller und geriet in Gefahr, am Boden zerschmettert zu werden.
    Was konnte ich tun?
    Ich sprang.
    Es hörte sich schlimmer an, als es war. Zwar fiel ich auch
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