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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE
Autoren: Unbekannt
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Leberfunktion ist gestört, und die Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht mehr normal. Außerdem ist die Milz stark vergrößert. Ich habe diese Symptome unter den Paraplanten befürchtet, Danton."
    Roi starrte Hamory an und fragte schnell: „Was können wir tun? Wie können Sie helfen?"
    Hamory massierte seine Augen und strich über sein kurzes Haar, dann zuckte er wieder mit den Schultern.
    „Einen Teil der Männer wird die lebendige, vitaminreiche und spurenreiche Nahrung retten. Aber nur einen Teil. Sie und ich und die fünf Umweltangepaßten werden vermutlich nicht erkranken. Aber diejenigen Leute, die in aller Eile mit dem Blut der Fettpflanze versorgt worden sind, werden reagieren.
    Diese Reaktion bedeutet qualvollen Tod. Ich habe diesen Mann mit einer so hohen Dosis von Antischmerzmitteln vollgepumpt, daß ein kritischer Wert erreicht wird. Ich brauche Zeit, um zu überlegen - und alles, was wir tun, wird eine Art Wettrennen werden."
    Hamory suchte eine Folge von Medikamenten aus, die er in die Spritze füllte und überlegte: In kurzer Frist lief die Inkubationszeit der Paraplanten endgültig ab.
    Da die Blutsymbionten nicht in der Lage waren, die Nahrung in Verbindung mit dem menschlichen Körper richtig zu verwerten, konnte man sie in bescheidenem Umfang durch gezielte Injektionen spezieller Medikamente unterstützen. Ob es etwas half, war unsicher. Hamory würde tun, was er konnte.
    Er setzte die Spritze an und jagte deren Inhalt in den Kreislauf. Der Kranke rührte sich nicht einmal, und dann wandte sich Hamory an seine Helfer.
    „Jungens", sagte er, und seine Stimme klang ganz anders als zynisch, „ihr werdet jetzt beginnen müssen, eure letzten Kenntnisse zu mobilisieren. Fünfundneunzig Männer unter uns sind sehr gefährdet. Ich bitte euch, in zwei Schichten zu arbeiten. Zieht augenblicklich jeden der Erkrankten aus dem Verkehr, bringt ihn hierher; wir haben genügend Platz. Ich werde mich bis zum Zusammenbruch den Untersuchungen widmen müssen."
    „Welche Therapie, Hamory?" fragte ein Assistenzarzt, ein junger Mann mit buschigen Augenbrauen.
    „Zuerst hungern lassen. Dann intravenöse Ernährung mit einfachen Elementen, Traubenzuckerinfusionen, Salzlösungen und dergleichen mehr. Vielleicht haben wir eine Chance."
    „Klar. Wir werden aufpassen."
    „Wenn ich gebraucht werde", versprach Hamory, „findet ihr mich hier. Ich werde mich in eines der Notbetten legen und warten. Und jetzt: Zurück zu den toxikologischen Untersuchungen."
    Er verabschiedete sich von den zehn Leuten, die rund um das Krankenbett standen und ging neben Roi langsam zurück ins Labor. Dort erwartete sie eine Atmosphäre aus Dampf und Gerüchen, Rauch und Qualm, Geräuschen und Panik.
    „Chef!"
    Der Assistent machte ein Gesicht, das das Schlimmste vermuten ließ.
    „Ja? Wieder negativ?"
    „Ja. Auch die zweite Probe ist durchgelaufen. Wir werden sie nicht verarbeiten können. Ein noch unbekanntes Stoffwechsel-Abfallprodukt ist in der Zellflüssigkeit und vergiftet das Fleisch förmlich."
    Hamory und Danton starrten sich schweigend an. Jede weitere Sekunde dieses wahnsinnigen Tages schien eine weitere verlorengegangene Hoffnung zu bedeuten.
    „Wie viele der Beutetiere?" fragte der Mediziner.
    „Vier", erwiderte der Assistent.
    „Wir machen weiter. Bis keine einzige Fleischfaser mehr übrig ist. Es muß mit dem Teufel zugehen, aber ich bin überzeugt, daß die letzte Spezies für uns nahrhaft und gesund ist. Oder die vorletzte."
    Der Mediziner grinste verzerrt und machte sich wieder an die Arbeit.
    „Kann ich hier etwas helfen?" fragte Danton laut, obwohl er fast vom Gegenteil überzeugt war.
    „Nein", erwiderte Hamory hart. „Gehen Sie hinaus ins Schiff und sehen Sie zu, daß Sie eine Jet oder ein anderes Vehikel zusammenschweißen können. Dieser Planet bringt uns sicher um, und wir müssen die Chance nützen, ihn zu verlassen..."
    Der Assistent fuhr fort: „... und wenn sie noch so winzig ist!"
    „Richtig. Diese Chance ist mehr wert als alles andere. Versuchen Sie Roi, etwas zu tun. Das wird Sie und die anderen ein wenig ablenken."
    Roi nickte und verließ den Raum.
    Hinter ihm gingen die Untersuchungen weiter. Die drei Männer in dem Labor versuchten, unter einer Menge von Fleischproben eine einzige oder vielleicht zwei zu entdecken, die für den komplizierten Metabolismus des Ersatzblutes, das in Wirklichkeit ein Symbiont war, genügen würde. Dazu kamen die rund vierzig verschiedenen Pflanzen und Früchte,
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