Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Paraplanten.
    Diese acht Männer verkörperten fünfundzwanzig Prozent der Rettungschancen.
    „Und ihr", sagte Danton und musterte den Haufen, der sich noch um ihn scharte, „ihr werdet die Gärtner auf Prison II spielen. Versucht, Früchte und Pflanzen zu finden, die nahrhaft aussehen. Wir werden testen, ob sie auch eßbar sind. Ich sehe, daß ihr bereits die Netze mitgenommen habt - kommt bitte zurück, ehe die Nacht hereinbricht. Und..." er machte eine Pause, „seht euch vor! Ihr wißt, was uns bedroht!"
    „Klar, Chef!" brummte einer der Männer. „Wird gemacht."
    Danton deutete in die Richtung des Waldes.
    „Geht! Und wenn ihr gefährdet seid, kommt sofort zurück!"
    Sie versprachen es und verließen das Schiff.
     
    *
     
    Roi Danton blieb in dem halbzerstörten Schiff zurück. Innerhalb der stählernen Wände und Trennplatten herrschte eine selten gekannte Ruhe. Das Schiff schien ein stählerner Sarg zu sein, ein Totenschiff. Es hatte einmal neunhundert Mann Besatzung gehabt - rund ein Neuntel der Männer lebte noch.
    Mehr als hundert Männer, die sich zunehmend elend und elender fühlten, niemals satt wurden, unter Schwächeanfällen litten und sich mit Hilfe von Medikamenten fortbewegten. Sie klagten über Schmerzen in der Lebergegend, krümmten sich wenn die Milz zu toben begann und hatten mörderische Anfälle von Schmerz, der aus einer nicht näher lokalisierten Stelle der Eingeweide kam.
    Schwindelanfälle und Sehstörungen kamen hinzu, und Roi wußte daß ihrer aller Leben wirklich nur an einem seidenen Faden hing.
    Zehn Minuten später war er im Labor von Dr. Hamory.
    „Wie geht es?" fragte er trocken.
    Hamory deutete auf die Anordnung der Instrumente und Testgeräte.
    „Ich bin fast fertig", sagte er. „Ich brauche natürlich noch einige Zeit zum Justieren. Wo ist das Fleisch, wo sind die Prison-II-Birnen?"
    Danton tippte an seine Stirn.
    „Vor einer halben Stunde sind zweiunddreißig Männer nach draußen gegangen, und ich weiß nicht wie viele zurückkommen. Und ich kann wirklich nicht sagen, wann sie mit wieviel Beute zurückkommen Ich hoffe, sie tun es noch vor Sonnenuntergang."
    Hamory fuhr sich mit den aseptischen Gummihandschuhen über das Kinn. Es gab einen Ton, als wirble eine Schleifscheibe über Stein.
    „Ich scheine wirklich noch zu meinem Schlaf zu kommen. Im Moment ist im Schiff eine gefährliche Ruhe eingetreten."
    „Wie meinen Sie das?"
    „Nun - nichts Aufregendes. Krankenlage unverändert, keine unmittelbaren Gefahren und keine Änderung des Zustandes. Meine Abteilung, muß ich sagen, ist von den Gurrads am wenigsten mitgenommen worden. Alles funktioniert tadellos."
    Er deutete auf die großzügigen und umfangreichen Einrichtungen der großen Laboratorien der FRANCIS DRAKE. Dann nickte er.
    „Gut. Ich schlafe ein wenig. Wir sehen weiter und wissen mehr, wenn die vier Trupps zurückkommen.
    Was tun Sie, Roi?"
    Wenigstens etwas, das ich ganz genau weiß, dachte Roi.
    „Ich werde mit einer Gruppe von zehn Technikern das gesamte Schiff durchstreifen und versuchen, zu finden, was wir vielleicht gebrauchen können. Wir werden systematisch vorgehen und in der Polkuppel beginnen."
    „Sie sind nicht müde?" fragte der Mediziner.
    „Und wie!" erwiderte Danton. „Aber diese Arbeit ist wichtiger als Schlaf."
    Er hob die Hand bis in Schulterhöhe und verließ die Labors, die an die große Krankenstation des Wracks angegliedert waren.
     
    *
     
    Oro Masut und seine sieben Partner bahnten sich einen Weg durch die Schlingpflanzen. Natürlich waren vom Schiff aus in den ersten Tagen des Zwangsaufenthaltes bereits einige Vorstöße unternommen worden; zwei leicht ausgetretene Pfade waren noch erkennbar. Man hatte eine überraschend große Vielfalt von Tieren festgestellt, von saurierartigen bis hinunter zu Tierchen von der Größe eines terranischen Kaninchens. Pflanzenfresser und Raubtiere, die hier diesen Waldgürtel rings um das Binnenmeer bevölkerten. Nachts hörten die apathischen Überlebenden die Schreie großer Tiere und das Bersten des Unterholzes bis hinüber zum Schiff.
    Masut hob die Hand, hieb nach einem zurückschnellenden Ast und bückte sich.
    „Halt!" sagte er halblaut.
    Er drehte sich um und musterte die Gesichter der ausgemergelten, erschöpften und halbkranken Männer.
    Sie schlossen auf und bildeten einen Halbkreis um ihn.
    „Wir haben hier im Dschungel bisher keine echten Intelligenzen oder Halbintelligenzen festgestellt", sagte der Ertruser. „Hingegen haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher