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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE
Autoren: Unbekannt
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genügend geschossen worden. Ich begreife. Wir schleppen die Tiere ins Schiff und zerlegen sie, lagern sie in die Tiefkühlfächer ein. Richtig?"
    „Vollkommen."
    Danton sah auf die Uhr.
    „Ihr könnt noch einige Stunden warten, denn dann wird es hell. Kommt bitte schnell wieder zurück und paßt auf die Dinge auf, die euch anfallen können und so weiter - ihr seid hoffentlich mißtrauisch genug."
    „Sie können sich auf mich verlassen, Chef!" sagte Oro Masut und schaltete ab.
    Das war erledigt, dachte Danton. „Die Pflanzen."
    „Rasto Hims!" sagte er nachdenklich.
    Wenige Sekunden später war der Mann vor den Linsen des Gegengerätes.
    „Nehmen Sie die gesunden Männer Ihrer Abteilung, Rasto", erklärte Danton, „und gehen Sie wieder zurück in den Dschungel, halten Sie sich dabei in der Nähe von Oro Masut und seiner Gruppe auf. Ich schicke Ihnen jetzt gleich einen Mann, der Ihnen genau zeigt, welche Früchte und Blätter an Bord des Schiffes gebraucht werden. Merken Sie sich die Fundorte genau, und kommen Sie mit genügend Gemüse zurück. Nehmen Sie Randta mit, ja?"
    Es brauchten nicht viel Worte gewechselt zu werden, jeder an Bord kannte die Probleme und deren Bedeutung.
    „Klar. Wir gehen hinaus, sobald es hell wird. Zusätzliche Anordnungen?"
    Danton schüttelte den Kopf.
    „Keine!" sagte er. „Kommt gesund zurück!"
    „Machen wir, König!" schloß Hims.
    Ohne daß Danton es bemerkt hatte, war Ereget Hamory neben ihn getreten und hatte die letzten Sätze mitgehört.
    „In Ordnung", sagte er. „Ich sehe, daß das unmittelbare Nachschubproblem gelöst ist. Was nicht gelöst ist... kommen Sie mit?"
    Danton stand auf.
    „Wohin?"
    „Hinüber in den Operationssaal."
    „Was gibt es dort zu sehen?" fragte der König der Freihändler.
    „Den ersten Patienten, dessen Lage so kritisch geworden ist, daß wir einen Eingriff riskieren müssen.
    Seine Milz ist so geschwollen, daß wir befürchten müssen, sie platzt. Wir versuchen eine Methode, die ich angeregt habe."
    Danton kniff die Augen zusammen und spürte wieder die Angst, die ihnen allen im Nacken saß.
    „Hat der Mann Überlebenschancen?" fragte er unruhig.
    Hamory grinste nicht einmal mehr, als er erwiderte: „Selbstverständlich, Roi!"
    „Wieviel?"
    „Fünf zu fünfundneunzig. Er ist praktisch schon tot. Was wir tun, sind Ergebnisse unseres desperaten Zustandes. Wir arbeiten mit der Entschlossenheit von Verzweifelten."
    Der erste Mann, den man mit den Anzeichen der Krankheit hier hereingeschleppt hatte, lag im Operationssaal. Hinter Danton und Hamory schlossen sich die Türen der Sepsis-Sperre. Die beiden Männer ließen sich von einem noch intakten Robot die hellgrünen Mäntel überziehen, zogen sich Masken vor die Gesichter und wurden während dieser Prozedur von Schauern aus kalter, heißer, von antibakteriellen Strahlen durchzogener Luft gebadet. Dann zogen sie die hauchdünnen Gummihandschuhe an.
    Hamory drückte mit dem Ellenbogen eine Kontaktplatte.
    Die zwei Männer betraten die zweite Bakterienschleuse und kamen schließlich in den Operationssaal. Mächtige Scheinwerfer brannten, und der Mann, der nackt auf dem Operationstisch lag, war mit weißen Tüchern teilweise zugedeckt. Die Operationsgebiete waren durch Kreise mit Fettstift markiert.
    Bauchgegend...
    Leber...
    Milz...
    Neben dem Operationstisch standen kleine Geräte, die miteinander durch Kabel und durchsichtige Schläuche verbunden waren. Tische mit Bestecken, ein Sterilisator, Plasmaflaschen und ein vollpositronisches Narkosegerät. Fünf Ärzte umstanden den Tisch. Der Mann lag da wie bereits gestorben.
    „Was operieren Sie, Hamory?" murmelte Danton unter dem Gewebe seiner Maske hervor.
    „Zuerst versuchen wir, die gefährlich aussehende Milz zu operieren. Wir haben ganze Systeme künstlicher Organe an Bord, die wir zunächst anschließen und dann einzubetten versuchen. Ich habe vor, die Gefährdeten an Maschinen anzuschließen, um ihnen das Leben zu sichern. Vielleicht hilft es etwas."
    In den folgenden Stunden lernte Danton einen anderen Bereich des Lebens kennen, den er nur teilweise begriff.
    Der Patient wurde praktisch in einen halben Cyborg verwandelt.
    Die Geschäftigkeit einer Operation, an der sich sechs Männer beteiligten, umgab Danton. Er sah die Leber, die sich aufgebläht hatte wie ein Ball und verfärbt war. Er sah die Nähte, mit denen Überleitungskanäle befestigt wurden, sah die Verbindungen aus Plastik, die von dem Körper nicht abgestoßen wurden,
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