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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Auseinandersetzung in Merlins Burg hatte nach ihrer Gefangennahme bewirkt, daß sie einen magischen Schock erlitt und seitdem ebenfalls im Tiefschlaf ruhte. Aber nicht wie Merlin in einem Eisblock aus gefrorener Zeit, sondern um ihre Kräfte zu erneuern.
    Seitdem wartete Zamorra ständig darauf, daß Sid Amos ihm die Nachricht zukommen ließ, Sara Moon sei wieder erwacht. Dann würde er nach Caermardhin kommen und versuchen, zusammen mit Nicole und Sid Amos die entartete Silbermond-Druidin dazu zu überreden oder notfalls zu zwingen, ihren Vater Merlin aus dem Eisgefängnis zu befreien.
    Zamorra hoffte, daß das bald geschah. Es hatte lange genug gedauert, Sara Moon aufzuspüren, gefangenzunehmen und nach Caermardhin zu bringen. Es wurde Zeit, daß jetzt endlich auch etwas geschah. Merlin war schon viel zu lange kaltgestellt…
    Aber Zamorra hatte schon geahnt, daß Sid Amos’ Anliegen nichts mit Merlin oder Sara Moon zu tun hatte. Denn dann wäre er kaum selbst nach Frankreich gekommen, sondern hätte Zamorra dringend gebeten, zu ihm zu reisen. Oder er hätte ihn direkt geholt.
    »Ich habe da etwas für dich, was dich möglicherweise interessiert«, sagte Amos. »Du weißt, daß Merlin insgesamt siebeñ Amulette konstruiert hat, deines eingerechnet.«
    »Eines der sechs anderen hast du«, erinnerte Zamorra. »Und?«
    Amos grinste und nahm einen Schluck aus dem Weinrömer. »Siehst du, mich interessiert schon seit sehr langer Zeit, wo die anderen Amulette sind. Deshalb bin ich, was diese Dinge angeht, sehr aufmerksam. Und ich habe die Aktivität eines Amuletts gespürt. Eines von ihnen ist eingesetzt worden. Hier auf der Erde, an verschiedenen Stellen - zugleich.«
    Zamorras Augen wurden schmal. »Was heißt das, an mehreren Stellen zugleich?«
    Amos erklärte ihm seine Beobachtung. »Ich habe einen der Punkte sehr genau lokalisieren können«, schloß er. »Die anderen waren bereits etwas zu diffus. Aber den in Italien habe ich richtig gepackt. Bist du interessiert?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Und ob er interessiert war! Es gefiel ihm schon nicht, daß Sid Amos eines der Amulette besaß - und er ahnte nicht einmal, daß der Ex-Teufel in Wirklichkeit bereits über drei dieser silbrigen Zauberscheiben verfügte. Ganz sicher aber war er dagegen, daß noch weitere Personen diese Amulette besaßen und einsetzten. Er fühlte sich unbehaglich bei dem Gedanken an die Machtkonzentration, die eine Zusammenführung dieser Amulette erzeugen konnte. Er kannte die Gerüchte, die besagten, die sechs anderen könnten gemeinsam das siebte bezwingen… auch, wenn es eine unbewiesene Spekulation war und das Gegenteil ebenso wahr sein konnte, wollte er sich davon nicht überrumpeln lassen.
    »Wir wissen alle, daß du immer noch ein Meister der Intrigen bist und ein As im Pläneschmieden«, sagte er vorsichtig. »Was führst du im Schilde, Assi? Warum holst du dir das Amulett nicht selbst? Das wäre doch naheliegend.«
    Amos zuckte beim Hören seines einstigen, spöttisch-verniedlichenden Spitznamens zusammen. Darüber mach du dir mal keine Gedanken. Wenn ich es haben will, werde ich es schon bekommen. Hauptsache, du holst mir erst einmal die Kastanien aus dem Feuer - beziehungsweise das Amulett aus Feindeshand!
    Aber das konnte er Zamorra ja nicht sagen.
    »Es sollte dir klar sein, mein Lieber, daß sich in einer Hinsicht immer noch nichts geändert hat - ich kann nicht auf lange Sicht aus Caermardhin fort. Du wirst wahrscheinlich in eine andere Dimension vorstoßen müssen, und das kann ein kurzes Abenteuer sein, aber auch Tage oder Wochen dauern. Das kann ich nicht riskieren, und ich darf es auch nicht, mal ganz abgesehen davon, daß ich es nicht will. Aber du dagegen dürftest die geeigneteste Person sein, da du ja schon erhebliche Amulett-Erfahrung hast. Deshalb bin ich hierher gekommen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Warum nicht ins Château? Warum mußte ich hierher zu dir kommen wie ein Lakai?«
    Amos leerte den Römer. »Herr Wirt, bitte füllen… Zamorra, es tut mir leid, daß du es so siehst. Aber -Château Montagne ist mir immer noch etwas unheimlich. Etwas bedrückend, verstehst du? Dein Abwehrschirm wirft mich derzeit zwar nicht mehr so zurück wie früher, aber ein unangenehmes Prickeln bleibt dabei trotzdem.«
    Zamorra nickte.
    »Gut, das muß ich akzeptieren. Dein schwarzmagisches Erbe. Wie sieht es jetzt mit diesen verschiedenen Orten aus, an denen du eine Aktivität des Amulettes feststellen
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