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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorwiegend per zeitlosem Sprung fortbewegt… das hier war alles so ungewohnt und anders. Sie schlief noch auf der Couch ein.
    Und erwachte am späten Vormittag.
    Julia war schon fort, zur Arbeit. Auf dem Tisch standen Kaffee und Frühstück, und daneben lag ein Zettel und zwei Telefonmarken. Vielleicht möchtest Du Deinen Freund in Rom anrufen, daß er Dich abholt. Im »Roten Hahn« gibt es ein Telefon. Frag den Wirt, er kennt mich gut.
    Teri nickte. Sie wollte es zumindest versuchen. Wenn Ted inzwischen im Hotel war, würde er auf jeden Fall kommen, und das war besser, als per Anhalter zu reisen. Zumal Teri in ihrem derzeitigen magielosen Zustand nicht sicher war, ob sie sich gegen Zudringlichkeiten von Fahrern ernsthaft würde wehren können.
    Sie frühstückte und verließ dann das Haus. Die Taverne »Zum roten Hahn« lag in der Mitte des Dorfes. Der Wirt hatte die Tür bereits geöffnet, aber es schien noch nicht viel los zu sein. Kein Wunder um diese Vormittagsstunde.
    Teri trat ein, machte ein paar Schritte und blieb verwundert stehen.
    Das hatte sie nicht erwartet…
    ***
    Lucifuge Rofocale fand, daß sich sein Experiment sehr gut anließ. Sein künstlich geschaffenes Land füllte sich mit Menschen. Menschen, die er manipulieren konnte. Er wollte sie zu seinen Dienern machen, unmerklich, und seinen Spaß daran haben, wie sie sich bewegten, was sie taten.
    Es war für ihn mehr als Zeitvertreib. Es war Teil eines komplizierten Planes, mit dem er jenen verderben wollte, über den der Höllenkaiser LUZIFER anscheinend seine schützende Hand hielt: Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der an Lucifuge Rofocales Stelle als Ministerpräsident der Hölle getreten war.
    Lucifuge Rofocale hatte sich lange in seinem Versteck verborgen gehalten, wo niemand ihn finden konnte, wenn er dies nicht wollte. Er befand sich auch jetzt noch da. Lange hatte er durch sein Nichtstun Eysenbeiß in Sicherheit gewiegt. Jetzt aber leitete er in aller Stille den Gegenschlag ein.
    Noch experimentierte er. Aber die Resultate dieser Experimente sollten Eysenbeiß in den Untergang treiben.
    Vor kurzem hatte Lucifuge Rofocale es geschafft, einem Menschen ein künstlich erzeugtes Poltergeist-Phänomen aufzustempeln. Zwar hatte sich dieser Zamorra eingemischt und den Poltergeist erfolgreich bekämpft, aber das spielte nur eine untergeordnete Rolle; Luxcifuge Rofocale wußte jetzt, daß es möglich war, derartige Phänomene künstlich hervorzurufen [1]
    Es war eine der Waffen, mit denen er Eysenbeiß schlagen würde, ohne selbst gegen den Besitzer des todbringenden Ju-Ju-Stabes antreten zu müssen. Wenn er Eysenbeiß einen solchen Poltergeist aufoktroierte, würden die Dämonen der Hölle es sich nicht lange gefallen lassen, daß dieser unter ihnen ihr Unwesen trieb…
    Es bestand die Möglichkeit, daß Eysenbeiß dann kämpfend die Flucht ergriff…
    Dann würde ein höllisches Land wie dieses auf ihn warten…
    Einmal hatte Lucifuge Rofocale leichtes Unbehagen gespürt. Das war, als er das Amulett benutzte. Merlins mahnende Worte fielen ihm wieder ein, die dieser ihm seinerzeit zugerufen hatte: Mißbrauche die Macht des sechsten Sterns von Myrrian-ey-Llyrana nicht! Hüte dich, damit zu groß zu werden…
    Merlin warnte niemals ohne Grund.
    Aber Lucifuge Rofocale verdrängte die Warnung wieder. Es gab nahezu nichts, das ihm gefährlich werden konnte. Was konnte daran sein, das sechste der Amulette zu benutzen, die zusammen das Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana bildeten?
    Zweimal hatte er dieses Amulett nun schon benutzt. Und beide Male war nichts passiert, was er als negativ betrachten konnte.
    Merlin war ein Schwätzer.
    Und Lucifuge Rofocale beobachtete, wie sein Experiment sich entwickelte.
    ***
    In den Tiefen von Raum und Zeit sog jemand begierig Kräfte auf, die gespiegelt wurden, ohne die originale Kraft dabei zu schwächen. Die Kraft des Amuletts wurde wirksam, aber sie stärkte zugleich auch jenes unbegreifliche Wesen, das davon profitierte. Merlin hatte nicht umsonst gewarnt.
    ***
    Teri Rheken war schon nach den ersten zwei Schritten überrascht stehengeblieben. Sie wollte nicht glauben, was sie sah. Gut, hier im ländlichen Raum mochte vieles anders sein als in den großen Städten, aber so rückständig konnten die Leute eigentlich nicht sein…
    Sie verbesserte sich: mittelalterlich…
    Der Schankraum war aus roh bearbeiteten Holzbrettern erbaut worden. Schwere Eichenbalken bildeten die Eckpfeiler und auch die Tragesäulen, die die
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