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0379 - Todesfalle unter Wasser

0379 - Todesfalle unter Wasser

Titel: 0379 - Todesfalle unter Wasser
Autoren: Jason Dark
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ich überhaupt nichts. Es war einfach der Schock, der mich so sprach- und reaktionslos machte. Das rächte sich, denn ich sank plötzlich unter Wasser, da ich ebenfalls vergessen hatte, Schwimmbewegungen durchzuführen.
    Sehr schnell bewegte ich wieder meine Beine, strampelte mich hoch, drehte den Kopf zur Seite und holte Luft.
    Ich konnte atmen!
    Wenigstens hier, denn das Gas hatte sich noch nicht so sehr ausgebreitet. Ich drehte mich und schaute zu den Masken.
    Die sechs waren kaum mehr zu erkennen. Wenigstens nicht klar, sie verschwammen innerhalb der Nebelwolken, die aus ihren Öffnungen drangen und eine Farbe besaßen, die zwischen grau, gelb und grün lag.
    In jeder Sekunde wurde ein weiterer Rauchpilz aus den Öffnungen gestoßen. Er breitete sich aus, schob auch die anderen Gaswolken vor, so daß sie immer mehr in meine Nähe gerieten.
    Lange durfte ich nicht mehr warten.
    Durch die Nase atmete ich vorsichtig ein und zuckte zusammen, als ich das Stechen spürte, das wie ein tiefer Riß in meine beiden Lungenflügel drang.
    Noch vorsichtiger mußte ich sein und auch etwas tun.
    An den Masken kam ich nicht vorbei. Das Wasser stieg weiter.
    Jetzt kam es mir nicht mehr so schnell vor, obwohl ich mir die alte Geschwindigkeit zurückgewünscht hätte, weil sich dann um so rascher der Schacht bis zu seinem Ende gefüllt hätte.
    Das war nicht möglich.
    Und das giftige Gas, das einen Erstickungstod vorprogrammierte, breitete sich noch weiter aus. Es hatte bereits die Oberfläche des Wassers erreicht und lag auf ihr wie ein dünner Teppich. Die Schwaden zuckten, rollten und tanzten lautlos und gespensterhaft auf mich zu.
    Vorhin war mir eingefallen, auf die Masken zu schießen. Diesen Vorsatz hatte ich fallenlassen, jetzt blieb mir wohl nichts anderes mehr übrig, als mit geweihten Silberkugeln zu versuchen, die sechs magisch aufgeladenen Gegenstände zu vernichten, bevor mich ihr Gas tötete.
    Gas breitet sich lautlos aus. Ich hasse es, denn es ist tückisch. Man sieht und hört es nicht. Das war zum Glück hier anders. Ich sah die graugelben Wolken, wie sie allmählich herankrochen und dabei dicht über der Oberfläche des Wasserspiegels blieben.
    Mit leichten Paddelbewegungen schwamm ich so weit zurück, bis ich die Schachtwand hinter mir spürte. Und so wollte ich bleiben, deshalb trat ich auch Wasser. Mit der rechten Hand holte ich die Beretta hervor, während ich die linke kreisförmig bewegte.
    Noch bekam ich hier Luft, aber die Schwaden rollten zitternd näher. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich nicht mehr konnte und sie mir die Luft geraubt hatten.
    Die erste Maske nahm ich aufs Korn. Zwar pendelte sie noch auf und nieder, aber nicht mehr so tief und hoch. Dennoch war es nicht einfach, sie zu treffen. Vor allen Dingen in meiner Haltung.
    Sechs Kugeln steckten im Magazin.
    Jeder Schuß mußte ein Treffer sein. Hinzu kam der Zeitdruck, eine fast unlösbare Aufgabe.
    Ich glaubte in einer Klemme zu sein, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auch der heftig trommelnde Herzschlag konnte diesen harten Reif um meinen Brustkorb nicht sprengen.
    Meine Beine arbeiteten ununterbrochen. Ich brachte den rechten Arm in eine andere Richtung, so daß die Mündung der Beretta jetzt auf die Maske wies, die einen Augenblick später schon wieder nach oben gezogen wurde. Sofort zuckte sie wieder zurück.
    Ich schoß.
    Und traf!
    Mir fiel der erste Stein vom Herzen. Wo ich sie erwischt hatte, konnte ich nicht erkennen. Ob an der Seite oder im Zentrum, es war egal. Für mich zählte nur, daß sie in mehrere Fetzen auseinanderflog und auch nicht mehr den beißenden Giftqualm aussandte.
    Von der Hoffnung des ersten Erfolgs beflügelt, nahm ich mir die zweite Maske vor und zielte abermals.
    Wieder ein Treffer.
    Diesmal war die graue Maske zerstört worden. Beim erstenmal war es die rote gewesen.
    Mein Blick blieb konzentriert, als ich mir die dritte vornahm und sie ebenfalls erwischte.
    Das lief besser als ich dachte, und so wurde meine Hoffnung größer.
    Die vierte verfehlte ich.
    Es war die silberne gewesen. Vielleicht hatte ich zu sehr gezittert, jedenfalls jagte sie genau in dem Augenblick wieder in die Höhe, als die geweihte Silberkugel sie hätte treffen sollen. Statt dessen jagte das Geschoß gegen die Schachtwand und wurde zu einem Klumpen deformiert.
    Die Verwünschung fuhr automatisch über meine Lippen. Bei einem erneuten Versuch erwischte ich die Maske, aber ich würde nachladen müssen, um auch die letzte zu
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