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0376 - Stimmen aus der Vergangenheit

Titel: 0376 - Stimmen aus der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
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wie er darauf reagiert."
    Unangefochten passierten sie die Sicherheitswachen zum Hauptquartier Rhodans. Sie mußten erfahren, daß sich der Großadministrator in einer wichtigen Besprechung befand und nicht gestört zu werden wünschte.
    Sie warteten in einer der zahlreichen Kantinen. Aus dem Lautsprecher drang leise Musik, und Gucky hielt die Luft an, denn es war Rhodans Bubble-Lied. Es sah ganz so aus, als solle es der Schlager des Jahrhunderts werden.
    Bully wurde etwas blaß, als sich ein wenig später die Tür öffnete und die Offiziere, die an der Besprechung teilgenommen hatten, den Konferenzraum verließen. Gucky nahm ihn bei der Hand und spazierte mit ihm schnurstracks in die Höhle des Löwen.
    Außer Rhodan waren noch John Marshall und Tifflor anwesend.
    Guckys scharfe Augen entdeckten auf Rhodans Schreibtisch ein geöffnetes Päckchen mit einer Musikkassette. Der Rekorder stand daneben.
    Rhodan nickte den beiden zu, als sei nichts geschehen, was ihn aus der Ruhe bringen könnte. Dann sagte er zu Tifflor: „Sie bringen mir die Ergebnisse von Luna, sobald sie vorhanden sind. Wir müssen wissen, was Nathan zu den Unterlagen meint. Dann erst wird sich entscheiden, ob die Expedition stattfindet."
    Tifflor verließ ebenfalls den Raum. Nur Marshall blieb noch.
    Rhodan deutete auf seinen Schreibtisch und sah Gucky an.
    „Nun?"
    Gucky blickte zurück.
    „Du meinst die Aufnahme? Ist sie nicht phantastisch gelungen? Und praktisch ohne Probe. Du bist ein Genie, würde ich sagen."
    „So, denkst du? Ich denke, die Clark Sisters würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie das hörten.
    Zum Glück hören sie es nicht. Aber unsere armen Mitmenschen müssen es hören.. `` „Eine Welle der Begeisterung geht um die Erde", unterbrach Gucky enthusiastisch. „Bis heute wurden vier Millionen Aufnahmen verkauft."
    Rhodan seufzte.
    „Da sieht man es wieder: Es kommt gar nicht so sehr auf die Qualität einer Darbietung an, sondern vielmehr darauf, wer seinen Namen dafür hergibt." Er beugte sich vor. „Ehrlich, was verdienst du Halunke daran?"
    „Für zehn verkaufte Aufnahmen einen Solarkredit - den ich mir allerdings mit Bully teilen muß."
    Rhodans Stirn runzelte sich, als er Bully einen strafenden Blick zuwarf.
    „Also auch du, mein Sohn Brutus? Dachte ich es mir doch."
    „Weißt du, Perry, eigentlich war es mehr Zufall, und richtig betrachtet war es Gucky allein, der die Idee hatte und ausführte. Ich..."
    „Lassen wir das jetzt. Aber ich stelle eine Bedingung: Ein Teil des Geldes wird dafür verwendet, Jumpy in ein Internat zu stecken. Der Kerl hat nichts wie Streiche im Kopf. Jemand muß ihm Manieren beibringen, wenn es der Vater schon nicht schafft." Er ging zur Tür und drehte sich noch einmal um.
    „Und noch etwas: daß mir niemals jemand auf die Idee kommt, in meiner Anwesenheit dieses verrückte Lied abspielen zu lassen! Ich kann es nicht mehr hören. Bis später. Ich bin in der Kantine."
    Bully starrte auf das geöffnete Päckchen, das noch immer auf Rhodans Schreibtisch lag.
    „Lieber Gott, und in der Kantine spielen sie ununterbrochen den Song von den Bubbles..."
    „Dem Kerl hinter der Theke habe ich schon lange eine Abreibung gewünscht. Jetzt hat er sie." Er boxte Bully in die Seite. „Nun komm, wir müssen noch abrechnen."
    Bully zuckte zusammen und sah John Marshall hilfesuchend an.
    „Abrechnen...?"
    „Ja, ich meine das Geld! Ist ein neuer Scheck eingetroffen."
    John Marshall verließ als letzter den Raum. Er sah noch einmal in Richtung des Schreibtisches.
    „So ein Ding werde ich mir auch zulegen müssen - auch wenn die beiden Halunken daran ein Sündengeld verdienen."
    Als er den Korridor entlangging summte er unwillkürlich vor sich hin: „I'm forever blowing bu-bubbles..."
    Und es klang fast noch melodischer als Rhodans Debüt.
     
    ENDE
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