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0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien
Autoren: Jason Dark
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ich sie. »Wir haben uns schon einmal gegenübergestanden, da warst du nicht echt.«
    »Du bist unsicher, Sinclair? Vielleicht bin ich eine Projektion, vielleicht aber auch nicht. Denke daran, daß ich jemanden mitgebracht habe. Kann Alexis eine Projektion sein? Ich glaube nicht. Du bestimmt auch nicht, wenn du näher darüber nachdenkst.«
    »Tut mir leid…«
    »Wir haben deinen Bumerang aus dem Koffer geholt. Ich habe ihr die Fesseln abgenommen. Es stand keine andere Magie dagegen. Unterschätzt du mich noch immer?«
    »Ich habe dich immer ernst genommen.«
    »Das wirst du auch in den nächsten Sekunden müssen…«
    »Und dann nicht mehr?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Anschließend geht dir nämlich der Schädel verloren, Geisterjäger!«
    Ich war auch nicht waffenlos. Kreuz und Beretta hatten mir bisher geholfen. Würde ich sie jetzt tatsächlich gegen meinen eigenen Bumerang einsetzen müssen?
    Das wollte mir nicht in den Kopf, nur sah ich keinen anderen Ausweg aus diesem Dilemma.
    Lupina wirkte größer als Alexis. Sie hatte sich hinter der dunkelhaarigen Frau aufgebaut, schaute schräg über deren Kopf und Schulter. Durch den Spiegel glänzten ihr Gesicht und das Fell.
    Sie bewegte sich nicht. Dafür Alexis Ascot. Diese Frau steckte voller Haß gegen mich. Ich brauchte nur mehr in ihre Augen zu schauen. Sie hatte Mühe, überhaupt ruhig stehen zu bleiben, bestimmt hätte sie die Waffe schon jetzt geschleudert.
    Ich hob meinen linken Arm ließ ihn angewinkelt und tastete nach dem vor der Brust hängenden Kreuz. Es hatte sich ein wenig erwärmt, weil es in den Bannkreis der gegensätzlichen Magie geraten war, aber es reagierte nicht, weil noch der unmittelbare Kontakt fehlte. Zudem hatte ich es nicht durch das Rufen der Formel aktiviert.
    Das würde mir wohl als letzte Möglichkeit bleiben. Aber ich traute mich nicht recht. Wenn ich das Kreuz aktivierte, würden sich seine Kräfte, die sehr stark waren, auch gegen die meines Bumerangs stellen. Was dann geschah, ich wagte kaum weiterzudenken.
    Das konnte gutgehen, aber auch alles zerstören.
    Wahrscheinlich hatte Lupina darauf gesetzt, und sie ließ sich auch keine Zeit mehr.
    »Geh!«
    Der Befehl hatte Alexis Ascot gegolten, die sich so etwas nicht zweimal sagen ließ.
    Sie kam vor, hob gleichzeitig den Arm, und das geschah in meiner unmittelbaren Nähe dreizehnmal.
    Sie wollte werfen.
    Sollte ich schießen oder…
    »Terra pestum…« Ich hatte schon angefangen, die Formel zu sprechen, als das Geräusch eines peitschenden Schußklangs mir die Worte von den Lippen riß.
    Blitzschnell änderte sich die Szene!
    Der Schrei war tierisch, obwohl er von einem Menschen ausgestoßen worden war. Ich sah, wie die Spiegel auf einmal zerbrachen.
    Staubige Lichtwolken hüllte sie ein, es kam zu einer stürmischen magischen Entladung, die auch vor mir nicht haltmachte und mich mitreißen wollte. Für einen langen Moment fühlte ich mich inmitten einer silbernen Wolke, vernahm Lupinas fluchende, weit entfernte Stimme und hatte das Gefühl, abheben zu müssen.
    Das passierte nicht, dafür kehrte ich zurück in die Realität, sah keine Spiegel mehr, keine Lupina und auch nicht dreizehnmal eine gewisse Alexis Ascot.
    Dafür einmal.
    Sie stand vor mir, schaute mich an. Ihr rechter Arm war nach unten gesunken. Wie im Krampf hielten die Finger noch meinen Bumerang fest, doch ich sah, daß er bereits zu schwer für sie geworden war und allmählich aus der Faust rutschte.
    Auch sah ich das Blut.
    Eine Berettakugel hatte die Wunde tief in der rechten Schulter gerissen, nicht von mir abgefeuert, sondern von meinem Freund Suko, dessen Schritte ich hörte und auch sah, wie er an mir vorbeiging.
    Ich sprach ihn mit Namen an.
    »Okay, John, du hättest es wahrscheinlich nicht gewagt. Und meinen Stab einzusetzen, erschien mir nicht sicher genug. Ich glaube aber, daß es so besser ist.«
    »Ja…«
    Der Bumerang fiel auf den Boden. Gleichzeitig stürzte auch Alexis, aber Suko war schneller und fing sie auf. Über seinen Armen blieb die Frau liegen.
    »Sie braucht jetzt einen Arzt«, sagte mein Freund.
    »Und vielleicht noch einen Seelendoktor«, erklärte ich beim Aufheben meiner Waffe.
    Sie war es tatsächlich, keine Illusion oder Projektion wie die Königin der Wölfe.
    Zu dritt verließen wir das Schiff. Weder Suko noch ich wollten reden. Wir wußten, daß ein alter, neuer Gegner wieder erschienen war und so schnell nicht aufgeben würde.
    Das hier war ein erster Test gewesen. Andere,
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