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0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien
Autoren: Jason Dark
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dann ein Knirschen, plötzlich spritzte Wasser, als die Bestie im Strom gelandet war und ungefähr bis zur Brust in dem Plankenloch feststeckte.
    Der Chinese hätte schießen oder schlagen können, wenn nicht der andere gewesen wäre.
    Und der wollte die Menschen.
    Er war sicher gelandet, die Planken hatten bei ihm gehalten, und mit dem nächsten Sprung setzte er auf das zweite Schiff über, wo die beiden Männer Deckung gesucht hatten. Sie standen noch so, daß sie den Steg sehen konnten und auch selbst gesehen wurden.
    Das war schlecht für sie.
    Plötzlich hörten sie das Brüllen, auch einen Schuß, aber der Werwolf war einfach zu schnell, und die Kugel, von Suko abgefeuert, wischte um eine Armlänge an ihm vorbei. Sie traf einen Metallträger und jaulte als Querschläger davon.
    Aber die zweite Bestie wollte Suko erwischen, senkte die Beretta und sah, daß es keinen Sinn hatte.
    Der Werwolf hatte die Gefahr erkannt und war in Windeseile weggetaucht. Er mußte sich jetzt unter dem Steg und auch unter Wasser aufhalten. Zeit, um nach ihm zu suchen, hatte der Chinese nicht. Die beiden Menschen waren wichtiger.
    Er hörte sie schreien, den Werwolf brüllen. Schatten huschten über das Deck des Ausflugsschiffes, etwas polterte, und der Russe fluchte in seiner Heimatsprache.
    Suko enterte das Schiff. Er war ebenso geschmeidig und schnell wie die Bestien, kam hinter der Reling hoch und sah den englischen Botschafter in Richtung Heck laufen.
    Von dem Russen konnte er nichts entdecken.
    Dafür sah er die Bestie.
    Zwar wurde sie teilweise von den Aufbauten verdeckt, aber Suko bekam Angst vor ihren schnellen, geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie den Mann verfolgte. Bevor er das Heck erreichte, würde die Bestie bei ihr sein.
    Auch Suko startete.
    Einholen konnte er den Werwolf nicht mehr. Er verkürzte zudem geschickt den Winkel zu seinem Opfer, und der Botschafter wollte in seiner Panik sicherlich über Bord springen.
    Parallel zur Reling hetzte Suko entlang. Er bewegte sich zwischen ihr auf den Aufbauten. Der Raum war ziemlich schmal, die Metallplanken feucht und dementsprechend rutschig. Suko mußte schon sehr achtgeben, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Als der Botschafter gegen die halbrunde Sitzbank an der ebenfalls so geformten Heckreling prallte, hatte ihn der Werwolf erreicht. Er kam von der rechten Seite, und seinen letzten geschmeidigen Satz verlängerte er zu einem Sprung.
    Ausweichen konnte der Engländer nicht..
    Die Bestie prallte auf ihn, riß ihn zurück, beide fielen zu Boden, und als erster tauchte der Werwolf wieder hoch.
    Das hatte Suko so gewollt. Er hatte sich genähert und war dann stehengeblieben. Ausgestreckt, die Beretta in der Hand. Das Gelenk dabei mit der Linken abstützend.
    Und er zielte genau.
    In der Dunkelheit war der Rücken des Werwolfs nur mehr ein Schatten.
    In seiner Mitte jagte das geweihte Silbergeschoß aus der Waffe des Inspektors.
    Der Körper des Werwolfs richtete sich auf. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er in der Luft stehenbleiben. Bis er auf die linke Seite kippte. Das geschah sehr langsam. Suko hatte ihn schon erreicht, als er endlich da war.
    Er schaute auf den hockenden englischen Botschafter. Der sah ihn ebenfalls aus großen Augen an, hob den linken Arm und nahm Sukos ausgestreckte Hand dankbar entgegen.
    »Dann haben Sie mir das Leben gerettet, Inspektor!« flüsterte er rauh.
    »Sieht so aus.«
    »Verdammt, ich hätte nicht gedacht, daß diese Biester so schnell sein können.«
    »Es sind eben keine Menschen.«
    Der Botschafter stand zitternd neben dem Inspektor. Auch er war allmählich mit seinen Nerven am Ende, aber er begann wieder, sich zu erholen und sah zum erstenmal in seinem Leben einer Verwandlung eines Werwolfs zurück in einen Menschen zu.
    Der Wind strich böig über das Deck.
    Er schaffte es auch, das veränderte Fell vom Körper wegzuwehen, so daß dünne Fahnen aus Staub über einen Teil des Decks trieben.
    Der Botschafter schaute ihnen nach. »Staub!« flüsterte er rauh.
    »Nichts als verdammter Staub. Das ist wie im Kino. Das kann es nicht geben, so etwas ist Wahnsinn…«
    Suko hörte nicht hin. Seine Sorge galt dem Russen. Er hatte ihn zwar gehört, aber nicht gesehen.
    Wo steckte der Mann? Zudem gab es noch einen zweiten Werwolf. Im Gegensatz zu den alten herkömmlichen Vampiren, für die fließendes Wasser tödlich ist, machte es den Werwölfen nichts aus. Es war ein Leichtes für die Bestie, wieder aus den Fluten
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