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0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien
Autoren: Jason Dark
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Lichtschein bemerkte, fuhr er herum.
    Das kam mir genau richtig.
    Diesmal verfehlte ich ihn nicht. Ein wenig steif stand ich da, hatte die Mündung der Beretta leicht gesenkt und drückte gleich dreimal ab.
    Nicht einem Geschoß konnte er entwischen.
    Die Bestie wurde an der Schulter, in der Brust und auch am Bein erwischt. Durch den blauen Stoff der Hose drang die Kugel, auch durchdas Fell. Sie blieb tief im Muskelfleisch stecken, wo sie ihre magische Energie abstrahlen konnte.
    Den Werwolf riß es von den Beinen. Er fiel auf den Rücken, zog Arme und Beine an, schüttelte sie und hatte auch die Schnauze aufgerissen, aus deren Rachen die heuchelnden Laute einer allmählich sterbenden Kreatur drangen.
    Ich schaute nicht hin, sondern hob mein Kreuz auf. Die Waffe war am wichtigsten.
    Als ich mich wieder umdrehte und mit dem hellen Strahl auf das Monstrum zielte, befand es sich bereits im Stadium der Auflösung.
    Das Fell war grau und brüchig geworden. Es sah schon aus wie Sand, war aber noch mit dem Körper verflochten.
    Ich trat neben die Bestie und ließ meine Schuhsohle über das Fell schleifen.
    Es löste sich auf.
    Darunter sah ich Haut. Im Kegel der kleinen Lampe schimmerte sie hell. Ein toter Mensch schälte sich allmählich hervor. Eine Leiche, die von drei Kugeln getroffen worden war.
    Gerald Ascot hatte es endgültig erwischt.
    Ich dachte dabei an seine Frau, die so große Stücke auf ihren Mann gehalten hatte. Für sie war er ein Vorbild gewesen. Sie würde mir glauben müssen, wenn ich ihr vom Tod des Mannes berichtete.
    Erst die Tochter, jetzt der Mann.
    Beide gingen auf mein Konto. Aber konnte ich mir deswegen Vorwürfe machen? Bei Laura nicht. Sie hatte der Joker in einem gefährlichen Spiel sein sollen, nur war der Plan ihrer Mutter fehlgeschlagen. Und hier im Bauch des Schiffes hatte ich ganz einfach mein Leben verteidigen müssen.
    Da wo Lupina aufgetaucht war, gab es nichts mehr zu sehen.
    Keinen Rückstand, die Projektion war ebenso lautlos verschwunden, wie sie gekommen war.
    Noch einmal leuchtete ich den vernichteten Werwolf an, der keiner mehr war.
    Ein Mensch lag vor mir. Nur noch auf der Brust schimmerten einige graue Haare.
    Das Gesicht des Mannes zeigte einen starren Ausdruck. Er hatte eine Halbglatze. Der Rest des Haares fiel nach hinten und war ziemlich lang, so daß die Strähnen auch den Boden berührten.
    Die Schüsse mußten, obwohl sie innerhalb des Raumes abgegeben waren, gehört worden sein. Bisher hatte sich nichts gerührt. Weder von den Geiseln war jemand gekommen, noch sah ich die anderen Bestien.
    Die Ruhe gefiel mir nicht.
    Sie begleitete mich auch, als ich die Tür auf stieß und die Treppe hochschaute.
    Niemand hockte auf den Stufen, um mich zu erwarten. Hatten die Werwölfe das Schiff aufgegeben?
    Daran wollte ich einfach nicht glauben. So lautlos wie möglich stieg ich die Stufen hoch…
    ***
    Suko hätte an sich schießen oder schlagen müssen, aber eine dritte Sache war wichtiger geworden. Er mußte die beiden Botschafter aus der Gefahrenzone bringen, bevor die Bestien über sie herfallen und sie zerfleischen konnten.
    Deshalb war der Inspektor so gehandicapt. Er bewegte beide Arme in verschiedene Richtungen. Und die flügelartigen Schläge trafen zur gleichen Zeit.
    Es waren diese Hiebe, die den Engländer und den Russen zurück - und gleichzeitig auch zur Seite katapultierten, so daß sie vom Steg und gegen das zweite Schiff geschleudert wurden. Zwischen Steg und dem Schiff entstand immer wieder im Rhythmus der anlaufenden Wellen eine kleine Distanz. Wenn dort jemand hineinrutschte, wurde es verdammt gefährlich, aber beide Männer hatten Glück.
    Es gelang ihnen sogar, sich an den Längsstreben der Reling festzuhalten.
    Dies alles bemerkte Suko, während er sich selbst zur Seite warf, um den Bestien zu entgehen. Die konnten ihn mit der Wucht ihrer Pranken grausam vernichten. Dabei brauchten sie nicht mehr als einmal zuzuschlagen, und Sukos letzte Sekunde hatte geschlagen.
    Er wunderte sich selbst darüber, daß er innerhalb weniger Sekunden so viele Eindrücke wahrnehmen konnte, da war sein Gehirn noch besser als ein Computer.
    Die Planken dröhnten, als beide Werwölfe aufschlugen. Sie waren schwer, und sie waren auch aus einer relativ großen Höhe gesprungen. Man hatte den Steg nicht ausgebessert. Die Folgen des kalten Winters steckten noch in dem Material, das im Laufe vieler Monate brüchig geworden war.
    Deshalb brach es auch.
    Suko hörte zuerst ein Brechen,
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