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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen
Autoren: Jason Dark
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andere Hand. Vor dem Bentley ließ ich sie warten, während ich abermals meinen Freund Suko anrief und ihm erklärte, was ich erfahren hatte.
    »Und das stimmt?« fragte er.
    »Ja.«
    »Was soll ich tun?«
    »Sir James informieren, nachforschen, ob sich tatsächlich die beiden Botschafter im Zug befinden.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich werde zu der Stelle fahren, wo die Werwölfe den Zugwahrscheinlich schon gestoppt haben.« Noch einmal beschrieb ich ihm die ungefähre Stelle. Dann wurde es wirklich Zeit.
    Als ich den Wagenschlag öffnete, starrte mich Alexis Ascot wütend an. »Was haben Sie eigentlich vor?« fragte sie mich.
    »Ich nehme Sie mit.«
    »Und wohin?«
    »Das werden Sie schon sehen«, erklärte ich ihr. »Los, steigen Sie ein! Und verhalten Sie sich ruhig, sonst sehe ich mich gezwungen, Sie ins Reich der Träume zu schicken.«
    Sie lachte krächzend. »Ich weiß, daß man von Ihnen keine Dankbarkeit erwarten kann.«
    »Hören Sie auf, Mrs. Ascot! Sie wollten mich nicht retten, sondern nur mit mir spielen und Ihren eigenen Trieb befriedigen. Das ist die Wahrheit und nichts anderes.«
    »Wenn Sie das meinen.«
    Mein gesprochenes »Sehr richtig« ging im Zuknallen des Wagenschlages unter. »Wir werden eine kleine Spazierfahrt unternehmen, und Sie sagen mir, wie ich die Stelle finden kann.«
    »Fahren Sie nach Nordwesten.«
    Das tat ich auch. Wege existierten nicht, ich mußte quer über die Wiese rollen. Natürlich war der Untergrund nicht eben, dementsprechend gestaltete sich die Fahrt.
    Hin und wieder nahm ich mir die Zeit, meiner Begleiterin einen Blick zuzuwerfen.
    Sie saß da und lächelte. Ein Beweis, daß ich wahrscheinlich zu spät kommen würde…
    ***
    Es war kein langer Zug. Eine Lok zog zwei Wagen, die allerdings mit normalen Waggons nicht verglichen werden konnten. Man hatte sie völlig umgebaut.
    Der letzte Wagen faßte all das, was zwei Botschafter auf Reisen eben brauchen. Telex, Telefon, Computer, modernste Kommunikation also. Hinzu kam die kleine Küche mit dem extra ausgewählten Koch, das Verwaltungspersonal, es waren zwei junge Männer, die sich um die Verbindungen kümmerten. Auch eine Dusche war vorhanden, Toiletten ebenfalls. Die Mitarbeiter von der Technik hatten mit den anderen nichts zu tun. Diese vier Typen waren so unauffällig, daß sie schon wieder auffielen, wenn man genauer hinschaute, aber kein Politiker konnte es sich leisten, ohne Leibwächter loszufahren.
    Man hatte vier harte Burschen abgestellt. Männer von einem Sonderkommando, gut ausgebildet und bewaffnet, außerdem bereit, jeden Angriff abzuwehren. Die vier hielten sich im ersten Wagen auf.
    Dort allerdings in der zweiten Hälfte, wo auch die Sekretärinnen der beiden Botschafter saßen. Vertrauenspersonen. Eine stammte aus Liverpool, die andere aus Omsk. Im Laufe der Zeit hatten sich die beiden Frauen angefreundet und redeten über die internationale Mode, für die sich die braunhaarige Russin sehr interessierte.
    Die Leibwächter hockten in den Sesseln. Sie selbst sprachen kaum und sahen aus, als würden sie schlafen, waren in Wirklichkeit jedoch hellwach und bekamen jedes Wort mit, das die Frauen redeten.
    Man konnte die Zusammenkunft der Botschafter als Geheimtreffen bezeichnen. Es ging um schwerwiegende Probleme. Wahrscheinlich Aufrüstung im All. Die Russen waren dagegen, weil sie wahrscheinlich befürchteten, dabei nicht mithalten zu können. Die Engländer tendierten da mehr zu den Amerikanern hin, und der russische Botschafter wollte wohl den genauen Standort der englischen Regierung ausloten.
    Die Wagenhälfte, in der sich die beiden Botschafter aufhielten, glich einem eleganten Wohnzimmer.
    Auch die beiden Lokführer gehörten zu den ausgesuchten Leuten.
    Männer, die schon lange im Dienst der Eisenbahn standen und deren Vorleben genau untersucht worden war.
    Auf der Fahrt sollte eine bestimmte Geschwindigkeit eingehalten werden. Auch die Strecke war zuvor genau festgelegt worden. Es ging in Richtung London, allerdings wurde die Millionenstadt nicht erreicht, sondern umfahren. Wo und wann die Reise ihr Ende finden sollte, wußten die Lokführer nicht. Sie würden über Funk die nötigen Anweisungen bekommen.
    Für die Männer war es ein langweiliger Arbeitstag.
    »Das ist wie beim Auto«, sagte Morton Gamber. »Wenn du nur immer mit einer bestimmten Geschwindigkeit fahren darfst, wird es auf die Dauer langweilig, und du schläfst ein.«
    »Die Bahn zerstört aber nicht die Umwelt.«
    »Stimmt. Nur
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