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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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mich dabei aber nicht aus den Augen.
    »Lockerer ging’s wohl nicht?«, knurrte er und ließ dabei seine Blicke durch das Zimmer laufen.
    Plötzlich lief ein Grinsen über sein Gesicht. Er schaute durch die geöffnete Tür, die in die Küche führte. Ich konnte nicht sehen, was er entdeckte.
    »Gib die Autoschlüssel raus!«, forderte er mich auf.
    »Welche Autoschlüssel?«, fragte ich zurück, um Zeit zu gewinnen.
    »Frag nich]t lange, du bist doch mit einem Wagen hierhergekommen«, schnauzte er. »Und die Schlüssel dazu will ich haben. Und zwar ein bisschen schnell. Leg sie neben dich auf den Boden. Ich warte nur, bis ich bis drei gezählt habe, dann schieße ich.«
    »Tanaway, ich habe…«, begann ich schnell, aber der Gangster unterbrach mich.
    »Eins«, zählte er langsam und presste die Pistolenmündung der Frau gegen den Kopf.
    »Zwei!«
    Ich wusste, dass er nicht zögern würde, wenn ich nicht seinem Befehl nachkam.
    Meine Hand fuhr in die Jackentasche.
    Ich holte die Schlüssel heraus und ließ sie auf den Boden klimpern.
    »Okay!«, grunzte der Gangster. »Jetzt umdrehen! Geh langsam zur Tür und durch die Küche! Und denk im Interesse der Frau nicht daran, dich seitwärts in die Büsche zu schlagen.«
    Ich gehorchte. Er dirigierte mich durch die Küche bis an die Tür, die dem Wohnzimmer genau gegenüberlag.
    Ich sah den Schlüssel von außen im Schloss stecken und durchschaute den Plan des Gangsters.
    »Wo steht dein Wagen?«, wollte Tanaway wissen. »Und was ist es für ein Schlitten?«
    »Ein Jaguar«, antwortete ich zögernd, nachdem mir klar geworden war, dass ich den Gangster doch nicht hinhalten konnte, ohne die Frau zu gefährden. »Er steht hinter einem Laster!«
    »Wenn du mich angeschmiert hast, dann büßt es die Frau. Und jetzt mach die Tür auf und geh hinein!«
    Ich klinkte die Tür auf. Das Zimmer war dunkel. Der Lichtschein von der Tür her fiel auf das Bett. Der Junge hatte seinen Kopf in das Kissen vergraben.
    Ich ging weiter und hoffte, dass Tanaway den schlafenden Jungen nicht entdecken würde. Die Frau schluchzte heftig auf.
    Dann wurde hinter mir die Tür mit einem heftigen Ruck zugezogen, und ich hörte, wie zweimal der Schlüssel herumgedreht wurde.
    Der Junge warf sich im Schlaf auf die andere Seite. Draußen klang das Trampeln von Schritten, dann fiel die Wohnungstür ins Schloss.
    ***
    Möglichst leise tastete ich mich zur Tür zurück. Ich wollte den Jungen nicht wecken.
    Ich drückte die Klinke langsam herunter und versuchte es mit einem kräftigen Ruck. Sehr stabil konnte das Schloss nicht sein. Mit der Rechten stemmte ich mich gegen den Türrahmen. Ich versuchte es mehrmals, aber die Tür sprang nicht auf.
    Normalerweise wäre die Tür kein Hindernis für mich gewesen. In wenigen Minuten hätte ich sie auf sprengen können.
    Aber das hätte natürlich einen Heidenlärm verursacht, und das musste ich unter allen Umständen vermeiden, wenn der Junge nicht wach werden sollte. Wenn ich ihn auf weckte, musste ich mich um ihn kümmern und die Verfolgung des Gangsters aufschieben.
    Ich huschte Zum Fenster. Ein Flügel stand offen. Ich schob die Gardine zurück. Draußen war ein kleiner Balkon.
    Ich schwang mich durch das Fenster, da ich die Balkontür nicht öffnen wollte. Falls der Junge doch wach werden sollte, musste die Tür geschlossen sein, damit er nicht auf den Balkon konnte.
    Der Balkon klebte wie ein Vogelnest an der hinteren Hausfront. Er war klein, und ich konnte weder an das Fenster von der Küche noch auf den Balkon im darüber liegenden Stockwerk.
    Ich beugte mich über die Brüstung. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Ich blickte hinunter.
    Merrits Wohnung lag im ersten Stockwerk. Aber es waren reichlich zehn Yards bis auf den Boden, weil sich genau unter mir die breite Betonzufahrt zu den Tiefgaragen befand.
    Neben dem Balkon lief die Regenrinne hinunter.
    Ich schwang mich über die Brüstung und packte das Rohr mit beiden Händen. Dann stemmte ich die Füße gegen den rauen Außenputz. Langsam kletterte ich hinunter. Die letzten Yards sparte ich mir. Ich sprang auf den Beton der Garagenabfahrt und lief nach vorn auf die Straße.
    Von links kam langsam ein Wagen angerollt. Gegen das Licht der Straßenlaterne erkannte ich den kleinen Aufbau der Rotlichtanlage. Ich rannte dem Wagen entgegen und winkte.
    Der Wagen stoppte genau vor mir. Ich riss die Tür auf.
    »Was ist los?«, fragte Fred Nagara, der hinter dem Steuer hockte. »War Tanaway nicht
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