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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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gleichmäßig. Die Steppdecke lag zusammengeschoben am Fußende.
    Behutsam nahm die Frau die Decke und breitete sie über den Jungen.
    Auf Zehenspitzen verließ die Frau das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Sie ging mit schweren Schritten zu dem Stuhl hinter dem Küchentisch und setzte sich.
    Die nächtliche Stille hockte in j'edem Winkel des Raumes und ängstigte die Frau.
    Das Läuten der Türglocke zerriss die Stille. Die Frau fuhr auf.
    Sie rührte sich nicht und lauschte.
    Noch einmal erklang die Glocke. Die Frau ging zur Tür, öffnete sie leise, vermied jedes Geräusch, schaltete auch das Licht nicht ein.
    Sie trat an die Wohnungstür und legte das Ohr gegen das Holz.
    Genau in diesem Augenblick pochte es laut gegen die Tür.
    Die Frau schrak zurück.
    »Aufmachen, Polizei!«, forderte eine Stimme. »Machen Sie auf!«
    Sie gehorchte der Aufforderung zögernd, schloss die Tür auf, nahm aber nicht die Sicherheitskette ab.
    Von außen wurde die Tür einen Spalt weit aufgedrückt.
    »Sind… sind Sie auch wirklich von der Polizei?«, fragte die Frau.
    »Hier, mein Ausweis!«, sagte die Stimme. »Machen Sie schnell!«
    Durch den Spalt streckte sich eine Hand, die einen FBI-Ausweis hielt.
    Die Frau nahm die Sicherheitskette ab. Der Mann stürmte in die Diele wie ein Wirbelwind. Er hatte eine Pistole in der Hand.
    »Wo hat Merrit sein Geld versteckt?«, zischte er die entsetzte Frau an. »Los, raus damit, sonst knallt’s. Mach schnell. Ich habe keine Zeit zu verlieren.«
    ***
    »Wo kann Tanaway denn so schnell hin sein?«, fragte Fred Nagara.
    »Ich habe eine Idee«, stieß ich hervor. »Merrit. Tanaway ist bestimmt bei Merrit oder vielmehr in dessen Wohnung.«
    »Was soll er denn da?«
    »Hier hat er alles im Stich lassen müssen. Er weiß, dass wir ihm jetzt im Nacken sitzen und dass er spurlos von der Bildfläche verschwinden muss. Er braucht Geld. Er braucht eine ganze Menge Geld.«
    »Und das ist in Merrits Wohnung?«
    »Es war dort«, erklärte ich ihm rasch. »Jetzt ist es in meinem Jaguar. Ein ganzer Stahlkoffer voll. Alles Blüten. Fred, du bleibst hier und hältst die Stellung. Ich werde über Funk sofort Verstärkung anfordern.«
    »Willst du allein zu Merrits Wohnung?«
    »Es muss schnell gehen. Der Gangster darf uns nicht entwischen. Hoffentlich ist er überhaupt dort.«
    Ich wartete die Entgegnung meines Kollegen gar nicht erst ab, sondern setzte mich in Trab. Ich spurtete zurück zu meinem Jaguar.
    Ich fuhr los, bog an der nächsten Ecke in die Greenwich Street ein und jagte bis zur Jane Street. Ich hatte das Funksprechgerät eingeschaltet und gab meine Anweisungen durch. In gut zwei Minuten hatte ich es geschafft. Ich stellte den Jaguar auf der anderen Straßenseite im Schatten eines großen Lasters ab, denn ich wollte nicht, dass Tanaway mein Wagen auffiel.
    Ich ging über die Straße. Das Haus, in dem sich Merrits Wohnung befand, lag völlig dunkel. Die Haustür war nur angelehnt.
    Im Treppenhaus brannte eine Art Notbeleuchtung. Ich stieg die Treppe zum ersten Stock hoch.
    In der Wohnung hörte ich die Stimme der Frau. Sie klang hoch und voller Angst, wie mir schien. Verstehen konnte ich nichts.
    Die Wohnungstür war nur angelehnt. Ich' wunderte mich. Ich drang in die Wohnung ein. Die Stimme kam aus dem Wohnzimmer. Unter der Tür sah ich einen Lichtschimmer.
    Und dann wusste ich, dass ich fast zu spät gekommen war.
    »Rück das Geld raus, oder ich erschieße zuerst den Jungen und dann dich!«, drohte Tanaway.
    Die Küchentür stand offen. Ich erinnerte mich, dass dieser Raum eine direkte Verbindung zu dem Wohnzimmer hatte.
    Ich schlüpfte lautlos in die Küche, nahm die Pistole, die ich Tanaway abgenommen hatte, in die Rechte und baute mich hinter der Tür zum Wohnzimmer auf. Sie stand einen Spalt offen.
    Die Frau konnte ich sehen. Tanaway nicht. Er musste aber dicht vor der Frau stehen.
    »Na, wird’s bald!«, fauchte er wütend.
    »Ich hab wirklich kein Geld«, sagte die Frau weinend. »Der Polizist hat es doch mitgenommen. Bestimmt, einen ganzen Koffer voll. Er hat gesagt, dass es Falschgeld wäre.«
    Ich stieß mit einem Ruck die Tür auf.
    Die Pistole in meiner Rechten zuckte hoch.
    »Hands up, Tanaway und…«
    Der Gangster hatte dicht neben der Frau gestanden. Bei meinem ersten Wort sprang er hinter sie.
    Die Frau kreischte auf. Sie stand zwischen mir und dem Verbrecher.
    Der Gangster lachte und hielt die Frau gepackt.
    »Willst du das Leben der Frau riskieren, Cotton?«,
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