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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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redseliger.«
    »Halt den Mund«, kreischte Dettler warnend, aber sie ließ sich nicht stoppen.
    »Jetzt bin ich dran, du Trottel«, keifte sie wütend. »Ich bin nicht so dumm wie du Esel. Wie oft hab’ ich dir gesagt, du sollst die Finger aus diesem Brei lassen? Seit Jahren versprichst du, mich zu heiraten und hältst mich von einem Tag zum anderen hin…«
    Sie schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Puderwolken staubten von ihrem Gesicht.
    »Bitte keinen Familienstreit«, stoppte ich ihren Redeschwall.
    »Sie haben ihm Geld gegeben«, murmelte sie, immer noch außer Atem.
    »Wer sind ,sie’?«
    »Ich weiß es nicht. Aber der gehört dazu!« Sie zeigte auf den Schlägertypen, der jetzt angeschlagen in einem Sessel lehnte.
    Plötzlich hatte er eine Pistole in den Händen. Er keuchte vor Aufregung.
    »Hoch mit den Pfoten!«, befahl er.
    Ich verwünschte mich, weil wir es unterlassen hatten, den Inhalt seiner Taschen zu überprüfen.
    »Nimm die Kanone runter«, sagte Phil, dem die Wut über unsere Unterlassungssünde am Gesicht abzulesen war. »Du bist verrückt, dich mit dem FBI anzulegen!«
    Das Zauberwort FBI machte auf den Kerl keinen Eindruck, »Stellt euch an die Wand«, kommandierte er. Wir gehorchten. Typen wie der Pomadekonsument sind unberechenbar.
    Phil und ich wichen nach gegenüberliegenden Seiten auseinander.
    Der Jüngling strebte auf die Tür zu. Einmal musste er sich umdrehen, wenn er uns beide im Auge behalten wollte. Und in diesem Augenblick würde einer von uns eine Chance haben.
    Langsam steuerte er zur Tür. Seine Augen blickten nach beiden Seiten.
    Harry Dettler kroch zur Seite, als ihn die Pistole wegscheuchte.
    Und dann wirbelte der Gangster herum. Er hatte die Gefahr erkannt, aber er war nicht schnell genug. Phils 38er krachte auf den Schädel des Pistolenhelden. Er knickte ein, hatte aber noch Zeit, durchzuziehen.
    Das Geschoss fuhr in die gegenüberliegende Wand.
    Um uns nicht wieder übertölpeln zu lassen, legten wir dem Gangster Handschellen an. Harry Dettler musste sich ankleiden, dann legten wir auch ihm Handschellen an. Wer konnte wissen, wozu der Kerl in seiner Angst fähig war?
    Der Mann mit dem Pomadenhaar war inzwischen wieder zu sich gekommen. Er starrte auf die Fesseln an seinen Gelenken.
    Ich hatte vor, alle drei zu einem eingehenden Verhör ins Distriktgebäude bringen zu lassen. Im Jaguar hatten wir natürlich keinen Platz.
    Im Flur von Dettlers Wohnung fand ich ein Telefon. Ich rief unsere Fahrbereitschaft an und bat um einen Wagen mit zwei Kollegen.
    ***
    Die Kollegen hatten den Wagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt. Phil und ich hatten die drei Festgenommenen flankiert.
    Von rechts kam ein dunkelblauer Lincoln. Er fuhr so langsam, dass wir vor ihm noch bequem die Straße überqueren konnten. Doch plötzlich schoss der Lincoln vorwärts. Ich registrierte noch, wie ein dunkelschimmerndes Metallstück durch die Tür geschoben wurde.
    Ich riss die Frau, die neben mir ging, mit mir zu Boden und kroch blitzschnell hinter eine Reihe parkender Fahrzeuge.
    Über meinen Kopf weg ratterte die Salve einer Tommy-Gun. Nur eine Sekunde später, und die Kugeln hätten uns zerfetzt wie einen alten Wolllappen.
    Phil hatte sich mit den beiden anderen seitlich des Gangsterwagens zu Boden geworfen, um aus der Schusslinie zu kommen.
    Ich riss die Smith & Wesson aus dem Halfter, feuerte mehrmals auf den Lincoln, doch gelang es mir nicht, die Reifen zu treffen. Aus meiner Lage war ein genaues Zielen unmöglich.
    Die Kugeln klatschten in das Blech, die Tommy-Gun verstummte.
    Dann peitschte noch ein einzelner Schuss auf, der Lincoln ruckte an und schoss mit pfeifenden Reifen davon.
    Es war ein höllisches Durcheinander. Passanten duckten sich hinter Autos, Mauervorsprüngen oder klebten an Hauswänden. Andere stoben hysterisch kreischend davon.
    Als ich mit der Frau, die neben mir hockte und wie Espenlaub zitterte, aus meinem Versteck hervor kroch, sah ich Phil über die beiden Gangster gebückt. Die beiden Männer des FBI-Wagens rasten zu ihrem Auto, der Fahrer startete und nahm, unterstützt von Sirene und Rotlicht, die Verfolgung auf.
    Ich zweifelte an dem Erfolg der beiden Kollegen. Zu dieser Zeit einen Wagen zu verfolgen, war in New York City aussichtslos.
    Der Mann mit dem Pomadenhaar konnte nichts mehr sagen. Ihn hatte eine Serie aus der Tommy-Gun voll erwischt. Dettler war schwer verletzt, während Phil, der ebenso schnell reagiert hatte wie ich,
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