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0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic
Autoren: Jason Dark
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den anderen zu. Ihre Lippen fanden sich, während die Hände des Mannes damit begannen, die Träger über die Schultern zu streifen.
    Ich schaute zu und stand dicht vor einer Explosion. Nein, ich konnte nicht mehr länger zusehen. Das war einfach zu viel. Die Szene ging über meine Kraft.
    Ich schritt vor.
    Der Teppich dämpfte jeden Laut, und ich wunderte mich über die Ruhe in meiner Stimme, als ich sagte: »Jetzt reicht es!«
    Meine Worte schwangen noch als Echo nach. Hätte mich jemand in einer so eindeutigen Situation angesprochen, ich wäre hochgeschnellt wie eine Stahlfeder, und eigentlich hatte ich bei den beiden auch damit gerechnet, doch ich hatte mich getäuscht.
    Sie blieben liegen.
    Nebeneinander, halb aufeinander, und beide schienen dem Klang meiner Stimme zu lauschen. Nichts taten sie, gar nichts, sie blieben liegen, unterbrachen für Sekunden ihr Liebesspiel und setzten es wenig später fort.
    Ich hörte das leise Lachen der dunkelhaarigen Glenda, die nichts dagegen hatte, daß mein Ebenbild ihr das Trikot auszog. Im Gegenteil, sie half ihm durch entsprechende Bewegungen sogar noch dabei, so daß ihr Oberkörper im nächsten Augenblick unbedeckt war.
    »Schluß habe ich gesagt!« In mir zerplatzte etwas. Ich nahm keinerlei Rücksicht mehr und fetzte den leichten Vorhang des Himmelbetts zur Seite.
    Mein Blick war durch nichts mehr getrübt.
    Ich sah die beiden liegen. Sie starrten mich an, und auch ich wich ihren Blicken nicht aus.
    Es war für mich ein unbeschreibliches Gefühl, in mein eigenes Gesicht zu schauen, obwohl ich nicht vor einem Spiegel stand. Aber der andere sah genauso aus wie ich. Nichts wies darauf hin, daß er sich verändert hatte. Da stimmte jede Falte in der Haut, das Blaugrau der Augen ebenfalls, sogar mein Haarschnitt war kopiert worden.
    Es war einfach nicht zu fassen!
    »Hallo, John!« Glenda sprach mich an. Sie lächelte dabei kokett, hob eine Hand und winkte mir sogar noch zu. Dabei bewegte sie ihre Finger, als wollte sie auf dem Klavier spielen. Mir kam ihr Lächeln so falsch vor wie das einer Tigerkatze, die dicht vor der Beute sitzt und zum tödlichen Sprung ansetzte.
    In kalten Bahnen rannen die Schweißtropfen über meinen Rücken.
    Sie sammelten sich am letzten Wirbel. Die Unterwäsche klebte auf meiner Haut. Vor Angst bekam ich Magendrücken, und Glenda Perkins traf keinerlei Anstalten, sich überhaupt von dem anderen zu entfernen.
    Sie genoß es…
    Das machte mich rasend. Meine freie Hand schoß vor, gleichzeitig ließ ich das Kreuz verschwinden, weil es mich behinderte, und so nahm ich auch noch die Linke, um Glenda in die Höhe und von einem Ebenbild wegzuzerren. »Du wirst hier rauskommen!« schrie ich die sich Wehrende an, die versuchte, mir das Knie in den Leib zu rammen.
    Ich konnte dem Stoß ausweichen und sie vom Bett schleudern.
    Noch trug sie das Hemd, doch es war nach unten gerutscht und wurde von ihren Hüften gehalten.
    Glenda taumelte zurück, stolperte über ihre eigenen Füße und fiel auf den Teppich.
    Ich wollte mich um mein Ebenbild kümmern, als der Mann handelte. Er hatte etwas Zeit gebraucht, um sich mit der neuen Situation abzufinden, nun aber schlug er voll zu.
    Mir wurde durch den Hieb die Luft aus den Lungen getrieben. Ich flog zurück, konnte fast spüren, wie sich meine Gesichtsfarbe veränderte und mir der Magen in die Höhe stieg. Vor meinen Augen wallten plötzlich Nebel. Dieser Hieb hatte mich fast geschafft. Gegen die Wand krachte ich und sank dort zusammen.
    In Wellen tobte der Schmerz in mir hoch. Gleichzeitig vermischt mit einem Brechreiz, den ich einfach nicht abstellen konnte, so daß ich würgen mußte.
    Sinclair II strampelte mit den Füßen das Laken zur Seite und stieg aus dem Bett.
    Für mich stand fest, daß er mich angreifen würde. Etwas anderes wäre sinnlos gewesen, denn er folgte den grausamen Gesetzen der Welt Dämonia. Hier reagierte die Gewalt, hier überlebte der Stärkere, und daswar nun einmal er.
    Ich wollte mich bewegen und hatte Mühe. Am liebsten hätte ich mich hinfallen lassen, dieser Treffer in den Magen machte mir mehr zu schaffen, als ich zugeben wollte.
    Ich sah auch Glenda.
    Mehr schattenhaft, aber immerhin. Denn ich konnte erkennen, wie sie auf einen Schrank zulief, dort eine Lade öffnete, sich bückte, den Kopf schüttelte und wieder hochkam.
    Dabei streckte sie den rechten Arm schräg aus. Ihre Hand war geöffnet, als wollte sie etwas greifen, das jedoch nicht vorhanden war.
    Im nächsten Moment
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