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0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic
Autoren: Jason Dark
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war es da.
    Obwohl ich Harold Cecil Painter nicht sah, wußte ich genau, daß er es war, der eingriff.
    Er zeichnete wieder.
    Und er zeichnete so verdammt echt, denn die kurze Lanze mit den beiden nach außen gebogenen Messern war keine Einbildung.
    Er hatte sie Glenda gegeben.
    Und sie fuhr herum.
    Blitzschnell wie ein Kämpfer und mit Augen, in denen ein gefährliches Funkeln lag.
    Die Comic Figur Glenda Perkins wollte mich töten!
    Darüber konnte ich mich noch so aufregen, ich kam an dieser Tatsache einfach nicht vorbei.
    Und sie hatte mich in einem abgeschlafften Zustand erwischt.
    Mein Blick wechselte, und ich schaute auf meinen zweiten Gegner, diesen nachgemachten John Sinclair.
    Der zog sich seltsamerweise zurück. Er hatte sich auch geduckt, so daß das zwischen uns stehende Bett mir die Sicht auf ihn nahm.
    Trotz des dicken Teppichs ging Glenda Perkins nicht lautlos. Ihre Füße schleiften dabei über den hohen Flor. Sie sah in ihren kaum als Kleidung zu bezeichnenden dünnen Sachen wie eine kriegerische Amazone aus. Mit beiden Händen umklammerte sie etwa in der Mitte den hölzern wirkenden Schaft der Lanze, die nur gezeichnet, aber dennoch aktionsfähig war. Die beiden nach verschiedenen Seiten gebogenen Messer konnten mir mit Leichtigkeit den Weg ins Jenseits ebnen. Wer es verstand, eine solche Waffe zu führen, war einfach gut.
    Und Glenda konnte es.
    Sie bewegte die Lanze, während sie näher kam. Von rechts nach links, fast so schnell wie ein Kendo-Kämpfer. Ich hörte jedesmal das Pfeifen, wenn Schaft und Hörnerklingen die Luft zerschnitten.
    Allmählich bekam ich Angst. Die kalte Gänsehaut auf meinem Rücken wollte einfach nicht weichen. Sie hatte sich mit dem Schweiß auf meinem Körper vermischt. Nach jedem Schritt, den Glenda in meine Richtung zurücklegte, drückte sie die Waffe mehr nach unten, so daß ihre übenden Schläge immer schräger angesetzt wurden.
    Sie zielte bereits…
    Ich preßte mich mit dem Rücken gegen die Wand, holte würgend Luft und versuchte verzweifelt, die Folgen des Treffers zu überwinden.
    Das war kaum möglich.
    So mußte ich Glenda kommen lassen.
    Ich kämpfte. Zwar bewegte ich mich dabei nicht, es war mehr ein innerlicher Fight, den ich ausfocht. Zur Seite drückte ich mich und war froh, den Boden zu berühren.
    Auf der linken Seite lag ich. Die rechte war frei. Und in der rechten Tasche meiner Jacke steckte auch die schußbereite Beretta.
    Sie wollte ich einsetzen.
    Schon einige Male hatte mir die Silberkugel geholfen, auch gegen Glenda würde es das Geschoß schaffen.
    Leider war es zu spät. Vielleicht war ich auch zu langsam. Jedenfalls hörte ich Glenda schreien und sah sie springen.
    Mit ihr kam die verdammte Lanze mit den beiden scharfen Hörnerklingen. Ich spürte den Luftzug, als die beiden gebogenen Messer an meinem Gesicht vorbeiwischten. So dicht, daß die Stoppeln meines Barts fast abrasiert wurden.
    Dann hackte eine Klinge direkt neben meinem Gesicht und dicht über dem Boden in die Holzwand.
    Zitternd kam sie dort zur Ruhe. Ich hörte sie lachen und auch zu meinem für mich nicht sichtbaren Ebenbild sprechen. »Ich habe ihn, John. Verdammt, er ist in meiner Gewalt. Wir können ihn killen!«
    Gerade das letzte Wort machte mich an. Es mobilisierte praktisch meine Kampfreserven. So einfach wollte ich es den beiden nicht machen. Nein, die sollten sich wundern.
    Körperlich war ich nicht auf der Höhe, doch geistig hatte ich es geschafft, den Schock abzuschütteln. Und ich wollte einfach kein Statist mehr sein. Daß sich die Messer der Lanze so dicht neben meinem Kopf befanden, konnte ich als Vorteil werten.
    Mit beiden Händen griff ich zu. Ich packte nicht in die Messer, sondern dicht darüber, denn dort befand sich der Schaft.
    Den hielt ich eisern fest.
    Er diente mir gleichzeitig als Stütze. Ich geriet wieder in eine sitzende Lage, bekam dadurch mehr Bewegungsfreiheit und zog mit einem gewaltigen Ruck am Schaft der Lanze.
    Damit hatte Glenda nicht gerechnet. Sie wollte ihre Waffe auch nicht loslassen und mußte deshalb die Folgen tragen. Stolpernd kam sie auf mich zu und lief genau in meinen Tritt, da ich das Bein angewinkelt und sofort wieder nach vorn gestoßen hatte.
    Es war ein ähnlicher Treffer, wie ich ihn vorhin hatte einstecken müssen. Diesmal flog Glenda zurück. Sie schrie wütend auf, ihr Gesicht verzerrte sich dabei, und die Wucht riß sie auch von den Beinen. Auf den Rücken krachte sie. Ihre Beine flogen in die Höhe, aber sie war
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