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037 - Sieg der Schwarzen Magie

037 - Sieg der Schwarzen Magie

Titel: 037 - Sieg der Schwarzen Magie
Autoren: Dämonenkiller
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lang zu quatschen?« schrie eine barsche Stimme herunter. »Los, bringt den Kerl hoch, verdammt noch mal! Sonst gibt's was aufs Maul!«
    Ein schöner Ton herrschte an Bord. Er paßte zur Besatzung.
    Die beiden Kreolen packten mich und stellten mich auf die Füße. Ich mußte lange gelegen haben, denn mir wurde so schwindelig, daß ich gestürzt wäre, hätten sie mich nicht gehalten. Die Droge mußte sehr stark gewesen sein. Um mich in Palm Beach, Florida, einschiffen zu können, hatten die Gangster mich erst einmal quer über den Atlantik fliegen müssen.
    Meine Fußfesseln wurden durchschnitten. Die beiden Kreolen stützten mich und schleiften mich zur Treppenleiter.
    Ich machte mir und auch den anderen die größten Vorwürfe, denn wir hatten uns in London wie dumme Jungen übertölpeln lassen. Nur weil die Dämonenbanner Dämonen abhielten, hatten wir uns sicher geglaubt. Aber jeder Vorstadtgangster konnte die einfache Alarmanlage der Jugendstilvilla außer Betrieb setzen und bei uns eindringen.
    Daß die Schwarze Familie, oder wer immer auch hinter diesem Anschlag stand, sich ganz normaler Gangster bedienen könnte, daran hätten wir wirklich denken müssen. Aber nun war es zu spät, wie so oft im Leben. Was geschehen war, war geschehen.
    Bull schob mich von hinten, Prentice packte mich an den Haaren; und so zerrten sie mich aus dem Laderaum ins Zwischendeck. Ein untersetzter, stämmiger Weißer mit einer Uniformjacke, an der zwei Knöpfe fehlten, einer dreckigen Kapitänsmütze und schweren Tränensäcken in der breiten, verschlossen wirkenden Visage erwartete mich. Ein Priem beulte seine linke Backe aus.
    Ich mußte ziemlich elend aussehen, denn er musterte mich geringschätzig von Kopf bis Fuß.
    »Verdammter, hartbrotfressender Sohn einer Seejungfrau«, brummte er. »Deinetwegen also hat der Alte den ganzen Aufwand aufgezogen. Möchte wissen, weshalb. Kerle wie dich findet man in Kingston in jedem Spucknapf.«
    Ich antwortete nicht, aber ich merkte auf. Kingston, das war die Hauptstadt von Jamaika. Steuerten wir etwa dorthin?
    »Los, zum Alten!« sagte der Kapitän.
    Ich wurde durchs Zwischendeck in den Kabinentrakt geschleppt. Es war eine elegante moderne Luxusjacht, auf der ich mich befand. Die Besatzung paßte dazu wie ein Schwein in die Westminster Abbey. Die Wände waren mit Teakholz getäfelt. Ich zählte vier Kabinen.
    Aus Erfahrung wußte ich, daß dieser Typ Jacht über Bäder und Duschen verfügte, zwei bis drei WCs hatte, einen schönen Salon, eine Messe und sicher auch ein Sonnendeck. Radar, Echolot und Radiotelefon gehörten ebenso zur Ausstattung wie eine leistungsfähige Funkanlage.
    Diese Luxusjacht gehörte keinem armen Mann, das war sicher. Meine Spannung wuchs, wer wohl der Alte war, zu dem ich gebracht wurde und der hinter der ganzen Aktion stand. Ich stellte mich schwächer und benommener, als ich war. Vor der letzten Kabinentür blieben wir stehen. Der Kapitän rückte seine Mütze gerade, räusperte sich und nahm eine aufrechte Haltung an, ehe er klopfte.
    »Herein!« krächzte es heiser von drinnen.
    Der Kapitän öffnete die Tür, und die beiden Kreolen stießen mich in die Kabine. Es war ein großer, hell und freundlich eingerichteter Raum. Eine Tür führte zum Bad und WC. In der Ecke, unter einem der beiden Bullaugen, stand ein bequemes breites Bett. Ein ausgemergelter alter Mann mit lederartiger Gesichtshaut lag darin. Nur seine Augen schienen zu leben. Dunkel und böse sah er mir entgegen. Seine Krallenhand winkte mir, näher zu treten.
    Meine Hände waren vorn gefesselt. Ich wankte. Immer noch kam mir alles unwirklich vor, aber die verrückte Heiterkeit war jetzt verschwunden.
    Hinter mir trat der Kapitän ein, einen großkalibrigen Colt in der Faust. Er schloß leise die Tür hinter sich. »Dorian Hunter, Sir. Wie Sie befohlen haben.«
    Ich trat vor das Bett mit dem uralten Mann. Irgendwie kam er mir bekannt vor, aber ich wußte erst, wer er war, als ich das Bild an der Wand über dem Bett sah. Es zeigte einen jungen Mann. Alles an ihm war straff und elastisch. Seine Augen blitzten vor Vitalität, und er sah ganz so aus, als könnte er einen dreißigjährigen Nebenbuhler in jeder Beziehung bei einer hübschen und verwöhnten jungen Frau ausstechen.
    Der uralte Mann im Bett war zweifellos der gleiche wie der auf dem Bild, aber er war nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Der Alte hatte meinen Blick bemerkt. »Dieses Bild wurde vor vier Wochen fertiggestellt. Sechs Wochen habe
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