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037 - Sieg der Schwarzen Magie

037 - Sieg der Schwarzen Magie

Titel: 037 - Sieg der Schwarzen Magie
Autoren: Dämonenkiller
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sagte der dreiundachtzig-jährige Brasilianer Pereira. »Jetzt bleibt es leer. Ruiz wird genauso verscharrt wie die vielen tausend Opfer, die sein Terror- und Korruptionsregime forderte, ehe ihn die Militärjunta stürzte.«
    »Was soll der Unsinn?« fauchte Lewis D. Griffith, der älteste der drei. »Ich finde nichts Erheiterndes an Ihren Gedanken, Pereira, und wir haben wahrhaftig keine Zeit, lange solchen Stuß zu reden. Wie Lydia sagte, uns kann es in der nächsten Minute genauso gehen wie Ruiz. Und ich für meinen Teil möchte noch sehr lange leben und mein Geld genießen.«
    »Wer von uns möchte das nicht?« fragte Pereira. »Aber Dr. Leonhard Godard ist nun einmal tot. Er kann uns nicht mehr die Lebenskraft junger Leute übertragen und uns damit die ewige Jugend schenken.«
    »Goddard ist hin«, krächzte Griffith. Seine Stimme hatte unter dem Alterungsprozeß schwer gelitten. Er konnte nicht mehr normal sprechen. Er hörte sich wie eine uralte verstaubte Schallplatte mit Fehlern in allen Rillen an. »Daran ist nur dieser verdammte Dorian Hunter schuld.«
    »Ihm möchte ich bei einer Schwarzen Messe die Lebenskraft aussaugen«, giftete Lydia Goldstein voller Bosheit. »Es wäre mir eine doppelte Genugtuung. Ich möchte sehen, wie seine Haut welk und faltig wird, sein Haar schlohweiß, wie seine Gestalt krumm und gebeugt wird, wie seine Gelenke vor Ischias und Arthritis knacken und seine Hände zittern. Und dann möchte ich neben ihm stehen, jung und voller Lebenskraft, und lachend zusehen, wie er elend an Altersschwäche krepiert.« Ihr Hyänengesicht nahm einen verzückten Ausdruck an, als sähe sie eine Vision. Sie goß ein Glas Champagner die Kehle hinunter.
    Die dicke Agathe und der Butler Robair kamen zurück und fingen an aufzuräumen.
    »Hat noch jemand Hunger?« fragte die Goldstein die beiden alten Männer.
    Beide schüttelten den Kopf.
    »Dann wollen wir uns auf die Terrasse begeben. Sonne und Champagner tun mir gut. Sie sind doch einverstanden, Mr. Griffith?«
    Griffith nickte. Pereira fragte die Goldstein gar nicht erst. Er war ein widerlicher, buckliger alter Knacker mit bräunlichen Pigmentflecken im runzeligen Gesicht, einer Glatze und gichtigen Fingern. Er konnte sich nur humpelnd am Stock fortbewegen.
    Die beiden Bediensteten hoben Lydia Goldstein in den Rollstuhl. Leise summend glitt er durch die sich elektronisch öffnende Glastür hinaus auf die Terrasse. Pereira mußte von Robair gestützt werden; trotzdem brauchte er eine Ewigkeit, um die paar Meter zurückzulegen.
    Griffith mit seinen fast hundert Jahren war noch der rüstigste. Er trug einen hellen Anzug und hatte ein eingefallenes Ledergesicht mit groben Poren, einer hohen Stirn und schlohweißem Haar. Obwohl er gebeugt und am Stock ging, wirkte er immer noch sehr groß. Er war ein uralter, böser Mann ohne jegliche Skrupel. Als kleiner Waffenhändler aus dem Mittleren Westen der Staaten hatte er seinen Aufstieg begonnen und seither an allen großen und kleinen Kriegen und Konflikten auf der Welt Geld verdient. Jetzt war er Milliardär, einer der reichsten Männer der Welt. Er besaß Flugzeugwerke, Waffen und ganze Ketten von Maschinenfabriken, auch Elektronikwerke und maßgebliche Anteile an Chemiekonzernen. Der Griffith-Trust, vor zwanzig Jahren wegen der Steuer in eine Stiftung umgewandelt, lieferte Waffen an jeden, der genug bezahlen konnte, war aber andererseits auch maßgeblich am Bau von Weltraumprojekten der NASA beteiligt.
    So reich und mächtig wie Griffith waren weder die Goldstein noch der alte Knacker Pereira, aber sie waren mindestens ebenso zynisch und skrupellos.
    Sie saßen auf der Terrasse von Lydia Goldsteins weißer Luxusvilla und blickten über den parkähnlichen Garten, über den nierenförmigen Swimming-Pool mit der Umrandung aus schwarzem Marmor. Die Goldstein dachte daran, daß sie vor drei Wochen noch wie eine junge Frau im Pool hatte schwimmen können. Jetzt benutzte sie den Rollstuhl, um sich fortzubewegen, weil sie das weniger anstrengte, denn jede Anstrengung zehrte an dem kärglichen, ihr verbliebenen Rest Leben.
    »Ich will nicht sterben«, sagte sie leise und wie in Gedanken. »Leben will ich. Leben, leben, leben! Und ich will jung, schön und gesund sein – um jeden Preis. Ich will es einfach. Es muß einen Weg geben. Haben denn Ihre Experimente noch keinen Erfolg gezeigt, Griffith?«
    Der uralte Milliardär schüttelte den Kopf. »Schwarze Magie will gelernt sein.« Seine Stimme knarrte wie eine
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