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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft
Autoren: Larry Brent
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kamen. Er
hatte die Schachtel in der Brusttasche seines Jacketts stecken.
    »Und jetzt gehen Sie langsam zurück. Ja, so ist es gut.« Armande schrie
leise auf, als er die Stimme erkannte. »Vater!«
    »Sehen Sie, Mademoiselle Ulbrandson, es geht schon ganz gut. Ich mag es,
wenn man mir gehorcht.« Ein hässliches Lachen erklang aus dem kleinen
Lautsprecher.
    Larry schluckte. Morna musste es gelungen sein, ihre Sendeanlage unbemerkt
zu aktivieren. Mit fahrigen Fingern nahm Larry mit einer Hand die Schachtel aus
der Tasche, während er mit der anderen das Auto lenkte, und presste sich den
Sender ans Ohr, um jedes Detail mitzubekommen.
    »Irene wird auch ein bisschen vorgehen. Nicht wahr, Irene?« Ein leise
geflüstertes »Ja«, wurde hörbar.
    »Seit sie unter dem Einfluss der Medikamente steht, hat sich ihr Unterbewusstsein
verändert. Sie ist sehr leicht zugänglich für Hypnose geworden. Sie wird alles
tun. Wenn ich sie aufwecke, wird ihre erste Handlung sein, Sie zu vernichten.
Sie hasst alles, war schöner ist als sie, und Irene ist über Ihr Aussehen genau
informiert. Das schöne Gesicht von Yvette Revlon reizte sie bereits zum Mord.
Bei Ihnen wird es nicht anders sein, Mademoiselle Ulbrandson! Selbst wenn Sie
sich weigern, die Schwelle der Gruft zu überschreiten, wo Sie ein schnelles
Ende erwartet, wenn Sie es wagen sollten, es auf einen Ausbruchsversuch
ankommen zu lassen, werde ich keine Sekunde zögern und abdrücken. Sie wissen,
was für mich auf dem Spiel steht. Ich kann es nicht zulassen, dass meine
wissenschaftliche Arbeit bedroht ist. Nun gehen Sie, zögern Sie nicht! Gehen
Sie in die Gruft!«
    Dann ein leises Flüstern, bei dem der Name Irene fiel.
    Larry hörte Mornas schweres Atmen und ihren leisen Schreckensruf.
    Sie schwebte in tödlicher Gefahr!
    Die Blicke der beiden Männer, die über die nächtliche Straße rasten, begegneten
sich.
    Armande de Moulliere konnte in diesen Sekunden noch besser als Larry Brent
verstehen, was in dem düsteren Keller in dem Schloss vorging. Mit wenigen
Worten klärte er Larry auf. »Es gibt keine Rettung mehr für sie!« Sein Gesicht
glänzte vor Schweiß. »Wenn sie sich der Gruft nähert, dann ist sie verloren.
Sie wird das Schicksal meiner Mutter erleiden. Der Boden ist mit Uranasche
bedeckt. Wenn ihre Fußsohlen den Boden berühren, wird das Leder innerhalb
weniger Sekunden verfallen.«
    Larry Brent biss die Zähne zusammen. Die Nadel auf dem Tacho stieg und
blieb zitternd auf der höchsten Grenze, die dem Wagen zugemutet werden konnte,
stehen. Nebelschleier fegten über den rasenden Wagen und die Luft knallte
hinter dem Heckfenster heftig zusammen.
    »Noch drei Kilometer bis zum Schloss«, sagte Armande de Moulliere mit
bebender Stimme. »Sie schaffen es nicht, Monsieur.«
    Larry antwortete nicht.
    Sein scharfgeschnittenes Gesicht zeigte die Anspannung, unter der er stand.
    Drei Kilometer bis zum Schloss oder drei Kilometer bis zur Hölle! Es ging
um das Leben von Morna Ulbrandson.
    Gab es noch eine Chance?
    In diesem Augenblick drang aus dem Lautsprecher des kleinen Funkgerätes ein
markerschütternder Schrei.
     
    ●
     
    Irene Duval schrie wie von Sinnen, als der Vicomte de Moulliere ihr das
Befehlswort nannte, das sie aus der Hypnose riss. Sofort setzten die Schmerzen
ein. Unmittelbar darauf wurde sie auf die Frau aufmerksam, die ihr genau
gegenüberstand. Ihre von dem dunklen Schleier umhüllten Hände schlossen und
öffneten sich in heftiger Erregung.
    Morna sah keinen Ausweg mehr aus der Misere, in die sie geraten war.
    Der Kreis um sie schloss sich. Hinter ihr die Gruft, in der die
todbringende Uranasche auf sie wartete, in der sie binnen weniger Minuten bis
zum Skelett unter der unbarmherzigen Strahlung zerfallen würde, vor ihr der
wahnsinnige Vicomte, der die Waffe auf sie richtete. Daneben die gepeinigte
Irene Duval, bereit, wie ein ausgehungerter Panther das dargebotene Opfer
anzuspringen.
    Aus!, ging es durch Mornas Kopf. Selbst wenn Larry Brent in diesen Sekunden
die Dinge am Lautsprecher mitverfolgen konnte, würde er kaum mehr genügend Zeit
zur Verfügung haben, ihr noch wirkungsvolle Hilfe zu leisten.
    »Noch zwei Schritte, Mademoiselle.« Der Vicomte lachte höhnisch. »Oder
Irene!«
     
    ●
     
    Der Wagen preschte durch die offene Toreinfahrt. Larry Brent machte sich
nicht die Mühe, den Motor abzuschalten. Er riss die Handbremse hoch und stürzte
aus dem Wagen. Armande de Moulliere hetzte an seiner Seite durch die große
dämmrige
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