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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft
Autoren: Larry Brent
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Zähne waren spitz wie Nadeln. Eine Raubkatze! Die Strahlung, unter der die
Katze groß geworden war, hatte nicht nur ihr Wachstum verändert, sondern auch
ihren ursprünglichen Jagdinstinkt geweckt. Das Tier hatte sich hier selbst ernährt.
Die Vögel!
    Morna Ulbrandson presste die Lippen aufeinander.
    Sie fragte sich, wie der Vicomte unbeschadet hier durchgehen konnte, ohne
mit der Raubkatze zusammenzustoßen. Die PSA-Agentin konnte sich nicht
vorstellen, dass er auf gut Glück – doch da sah sie es.
    Es schimmerte wie glitzernde Fäden durch das Dickicht.
    Vorsichtig drückte Morna die schweren, laubbehangenen Zweige zur Seite und
bahnte sich einen Weg durch die üppig wuchernden Pflanzen. Sie kam genau auf
eine schmale mannshohe mit Glasfaser verstärkte Röhre zu, die parallel zu der
inneren Wand lief.
    Diese Röhre war vollkommen dicht. Sie war infolge des üppigen Wachstums der
Pflanzen und Büsche, der hochgeschossenen Gräser in dem schwachen Licht, das
aus versteckten Quellen in der Decke drang, kaum wahrnehmbar.
    Sie blickte sich gehetzt nach allen Seiten um und war sich sicher, dass die
Röhre von dem Vicomte ständig benutzt wurde. Er war das Risiko nicht
eingegangen, direkt das Terrarium zu passieren.
    Rechts vor sich erblickte Morna in der Wand eine schmale Tür. Vier breite
Bretter waren davor genagelt. Sie mussten erst kürzlich angebracht worden sein.
Deutlich war an zwei Stellen das frische abgesplitterte Holz zu sehen. Zwischen
den Spalten schimmerte eine Milchglasscheibe durch. Der Raum dahinter musste
dunkel sein.
    Die Schwedin schalt sich insgeheim wegen ihres Leichtsinns. Sie war
ahnungslos hier eingedrungen. Diese seltsame Forschungsstätte stand unter
besonderen Bedingungen. Morna beeilte sich, den Weg zurückzugehen, den sie
gekommen war und wandte sich neben der Tür gleich nach links. Ein dichter Busch
versperrte die schimmernde Röhre, in der man bequem aufrecht gehen konnte. Bei
der leichtesten Berührung schwang die oben abgerundete Tür nach innen.
    Morna Ulbrandson wurde wieder etwas ruhiger. Auch der Vicomte hatte erst
einige Sekunden lang die Treibhausluft eingeatmet, ehe er die Röhre betreten
hatte.
    Sie fand heraus, dass bei einem Druck von der unteren Hälfte der
durchsichtigen Tür her der Eingang nicht frei wurde. Die Raubkatze hatte also, selbst
wenn sie durch einen Zufall dagegen gesprungen wäre, niemals in die Röhre
eindringen können.
    Morna bewegte sich unter dem aus glitzernden Kunststoff und Glasfäden
bestehenden Tunnel. Sie war erleichtert, als sie registrierte, dass die Röhre
keineswegs so dicht war, wie sie vermutet hatte. Es gab zahlreiche Risse und
Spalten, faustgroße Löcher in dem Netzwerk, und es war anzunehmen, dass keine
Bleifäden mit eingewebt waren.
    Offenbar war hier in diesem Terrarium keine Strahlenquelle. Morna sah
lediglich eine durch Strahlen veränderte Pflanzen- und Tierwelt. Am Ende der
Röhre stieß die PSA-Agentin auf eine sehr schmale, grau gestrichene Holztür.
Sie war nicht verschlossen.
    Vorsichtig drückte sie die Tür nach innen und gelangte in einen dämmrigen,
kahlen und sehr kühlen Kellergang. Vor sich in der Finsternis sah sie ein
fernes einzelnes Licht. Sie vernahm ein leises schabendes Geräusch, als würde
etwas über den Boden gezogen. Irgendjemand atmete schwer.
    Der Vicomte de Moulliere?
    X-GIRL-C passierte den kahlen Gang. Als sie nach links blickte, konnte sie
einen Teil der ehemaligen Alchimistenküche überschauen, die der Vicomte ihr
noch am Vormittag gezeigt hatte.
    Rechts von ihr waren zwei Torbogen zu erkennen. Einer führte in einen
großen, mit Geräten überfüllten Raum. Der andere mündete vor drei breiten,
ausgetretenen Treppenstufen, hinter denen sich groß und wuchtig zwei Säulen
erhoben, die eine schwere Bronzetür rahmten.
    Der Eingang zu einer Gruft?
    Sie sah einen flüchtigen Schatten in dem Kellerraum mit den Geräten, und
sie hörte eine leise, aber eindringliche Stimme.
    Eine Frau antwortete mit einem wispernden, schwachen »Ja«.
    Morna nutzte die Dämmerung und die zahlreichen Säulen, Ecken und finsteren
Nischen aus, um unbemerkt näher an den großen Raum zu kommen. Einmal stieß sie
in der Dunkelheit gegen einen Sockel. Sand rieselte leise zu Boden. In dem Raum
vor ihr blieb alles unverändert. Sie hörte weiterhin die monotone Stimme, dann
abermals die Antwort der Frau: »Ja.«
    Von der vorletzten Säule aus konnte sie einen Blick in den halbdunklen
Kellerraum werfen, sah die Lichtquelle, eine
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