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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht leicht fiel. Schweißperlen entstanden auf der Stirn des Druiden. Auch Gryfs Kräfte waren nicht unerschöpflich.
    Dieser gewaltsame Vorstoß kostete ihn viel. Aber er wollte keine Zeit verlieren. Jede Sekunde konnte dem verrückten Dämon einen weiteren Vorsprung bringen.
    Anica begann zu zittern. Sie stöhnte und wand sich, aber sie konnte Gryfs Berührung nicht entgleiten. Der Kontakt blieb, und Ted sah die kaum wahrnehmbaren Funken magischer Kraft, die versprühten, wenn der Druide auf geistigen Widerstand traf. Und da war viel Widerstand, sehr viel. Die Hexe wehrte sich innerlich. Wer läßt sich schon gern in die Abgründe der Seele schauen?
    Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, der lautlos blieb.
    Plötzlich löste Gryf seine Fingerspitzen von ihren Schläfen. Wie von einer unsichtbaren Faust getroffen, flog Anica zurück und stürzte in einen leeren Sessel. Sie krümmte sich zusammen und blieb wie ein Häufchen Elend dort hocken.
    Gryf taumelte. Aus seinen Augen loderte grünes Feuer. »Ich habe, was ich brauche«, stieß er abgehackt hervor. »Mehr, als sie bewußt hätte sagen können… ihr Unterbewußtsein hat Einzelheiten gespeichert, die sie gar nicht bewußt bemerkte…«
    Der Druide ließ sich auf den Fußboden niedersinken, unmittelbar neben dem eingebrannten Sigill des Höllenherrschers. Seine Hand schwebte dicht darüber.
    Ted beobachtete ihn gespannt. Anica, die Hexe, weinte leise vor sich hin. Gryfs Augen schlossen sich. Er nahm Schwingungen auf. Sein Körper verfiel in Zuckungen. Das Gesicht des Druiden war von der geistigen Anstrengung verzerrt.
    Ted erhob sich langsam. Schritt für Schritt näherte er sich dem Druiden.
    Da sank Gryf in sich zusammen.
    »Verdammt, ich schaff’s nicht«, keuchte er. »Ich bin immer ganz kurz davor. Ganz kurz… aber ich finde den Weg nicht. Dabei kann er sich gar nicht weit entfernt haben. Er muß in der Nähe sein. Aber ich kann nicht sehen, wo…«
    Er sah Ted an.
    Der Reporter schüttelte den Kopf.
    »Kommt nicht in Frage, Gryf«, sagte er leise. Er schloß in der Tasche seine Hand um den Machtkristall. Dieser Preis war ihm zu hoch.
    Er half dem Druiden auf. Gryf warf einen Blick auf die zusammengesunkene Hexe. »Sie haßt mich«, murmelte er. »Ihre Gedanken sagen, daß sie mich töten will dafür, daß ich so intensiv in ihr Unterbewußtsein vorgestoßen bin.«
    Ein weiteres Problem. Was sollten sie mit der Hexe Anica anfangen?
    Das einzig Logische wäre gewesen, sie zu töten, damit sie keinen Schaden mehr anrichten konnte. Aber sie waren beide keine Mörder. Sie mußten einen anderen Weg finden. Es mußte ihn geben. Irgendwie…
    Ted trat ans Fenster und sah nach draußen. Es lag zur Straße hin.
    Unten stoppte ein Wagen. Ein unauffälliges perlmuttweißes BMW-Coupé mit großem Flügelspoiler am Heck.
    »Ich werd’ verrückt«, murmelte der Reporter. »Wie haben die uns denn hier gefunden?«
    »Wer?« fragte Gryf.
    »Zamorra und Nicole«, sagte der Reporter. Er öffnete das Fenster und beugte sich nach draußen. »Hier oben sind wir«, schrie er zur Straße hinaus. »Kommt rauf«
    ***
    Ein Mann mittleren Alters im grauen Anzug näherte sich dem Cimitero del Verano. Er schlenderte an der San Lorenzo-Kirche vorbei und betrat das eigentliche Friedhofsgelände. Er hatte es nicht eilig. Gemütlich spazierte er über die breiten Wege des Friedhofes, sah einmal hierhin, einmal dorthin, schien aber kein bestimmtes Ziel zu haben.
    Sein Kopf war kahl, was der Bogart-Hut größtenteils verbarg. Der Mann schritt zwischen den Gräberreihen entlang, zwischen den wuchtigen Grabsteinen und künstlerischen, schönen Denkmälern. Aber er gedachte nicht der Toten. Er begegnete dem Tod täglich.
    Er suchte.
    Er suchte Gorquorol, den Wahnsinnigen, der sich irgendwo auf dem Gelände des Friedhofes befinden mußte.
    Der Kahlköpfige kam dem Gesuchten immer näher.
    ***
    »Ihr kommt genau richtig«, sagte Ted, als Zamorra und Nicole die Wohnung der Hexe Anica betraten. Die Spur endete hier. Zamorra war am Ziel.
    »Wenn wir nicht allmählich anfangen, unsere Aktionen miteinander zu koordinieren, können wir gleich ganz aufhören«, fauchte Nicole den Druiden an. »Auf die Idee, uns mitzunehmen, bist du gar nicht gekommen, wie?«
    Gryf senkte den Kopf. »Es ging alles ziemlich schnell«, sagte er. »Ich hatte gehofft, daß Teodore und ich noch rechtzeitig ankommen würden. Aber ihr habt es ja auch geschafft.«
    »Und Zamorra hat sich dabei verausgabt. Was zum Teufel
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