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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anklingen ließ.
    Aber er wußte nicht, was es war. Er wußte nur, daß er diesem Mann schon einmal begegnet war.
    »Du bekommst das Schwert nicht«, schrie Gorquorol. Er schnellte hinter dem Grabdenkmal hervor. Das Zauberschwert pfiff durch die Luft, um dem Mann den Kopf abzuschlagen.
    ***
    »Der Friedhof ist ziemlich groß«, erinnerte sich Zamorra von seinen früheren Streifzügen mit Aurelian her. »Hoffentlich finden wir den Dämon schnell genug.«
    Nicole stoppte den BMW auf der Piazzale San Lorenzo, dem kleinen Platz vor der Kirche. Parkflächen waren eingezeichnet, aber keine einzige belegt. Um diese Zeit besuchte kaum jemand den Friedhof. In einer Stunde vielleicht würde der Besuch wieder beginnen.
    Es hatte also keinen Sinn, dorthin zu gehen, wo erschrockene Rufe erklangen. Möglicherweise hatte sich der Dämon ohnehin in einer Gruft verkrochen.
    Sie bemühten sich, nicht zu laufen, bewegten sich aber trotzdem hastig.
    »Wir trennen uns«, sagte Zamorra. »Wer den Dämon sieht, holt die anderen. Der Friedhof ist sehr symmetrisch aufgebaut. Wenn wir uns auf den Hauptgängen parallel zueinander bewegen, können wir uns gar nicht verfehlen. Los.« Er selbst wählte den mittleren Gang. Gryf und Nicole wichen nach rechts und links ab. Sie sahen sich in alle Richtungen um. Nicole besaß Zamorras Dhyarra-Kristall, Zamorra versuchte dämonische Aktivität mit dem Amulett zu erfassen, und Gryf hatte seine Druiden-Fähigkeiten.
    Weiter und weiter drangen sie vor, bis in den ältesten Teil des Gottesackers.
    Plötzlich vibrierte das Amulett in Zamorras Hand. Es nahm eine schwarzmagische Aura wahr. Sie war gar nicht weit entfernt. Zamorra lief bis zum nächsten Quergang vor und wartete, bis er Gryf und Nicole sah. Gryf kam schon von selbst auf ihn zu. Zamorra winkte Nicole.
    Sie beeilte sich aufzuschließen.
    »Ich habe ihn angepeilt«, sagte der Druide. »Ich kann ihn jetzt fühlen.«
    Er wies in die Richtung, die auch das Amulett anzeigte.
    »Dann wollen wir mal…«
    Im gleichen Moment griff der Druide sich entsetzt an den Hals. Er versuchte, einen unsichtbaren Würgegriff zu sprengen. Er stöhnte auf.
    Dann brach er von einem Augenblick zum anderen zusammen…
    ***
    Tief im Innern der Hexe Anica brannte ein wildes Feuer. Die Nacht mit Gryf schien tausend Jahre zurückzuliegen. Da war nichts mehr, was sie miteinander verband. Immer noch glaubte sie, seine fordernden Gedanken wie brennende Feuerlanzen in ihrem Geist zu spüren, tiefer und tiefer vordringend… sie fühlte sich vor ihm bloßgestellt und entwürdigt.
    Unterstützen! Helfen! Nein, diese Leute hatten es nicht einmal nötig, etwas zu erbitten. Sie konnten zwingen. Dieser Gryf war ein Druide. Ob der andere, Teodore, zur gleichen Art gehörte, wußte sie nicht. Sie konnte nur hoffen, daß er ihre Gedanken nicht las.
    Sie fühlte sich verraten. Der Dämon war geflohen, ehe Gryf und Teodore erschienen. Er hatte sich feige in Sicherheit gebracht und sie seinen und ihren Feinden überlassen.
    War das der Dank dafür, daß sie das Zauberschwert beschafft hatte?
    Man lieferte sie einfach dem Gegner aus!
    Einem Gegner, der bis in die Tiefe ihrer Seele vorgestoßen war, um ihr das Wissen zu entreißen, das er brauchte.
    Aber sie hatte ihm auch etwas entrissen.
    Sie hielt ein Haar in ihren Fingern. Ein Haar, das ihm gehörte. Sie wußte nicht einmal, wann sie es ihm entrissen hatte. Aber es gehörte ihm, das spürte sie.
    Ein Gedanke blitzte in ihr auf.
    Sie schielte zu Teodore. Nahm er ihren Gedanken wahr, ihre Idee?
    Er reagierte nicht. Er stand am Fenster und sah hinaus, nahm die Hexe nur aus den Augenwinkeln wahr. Sie erhob sich.
    Er wandte den Kopf. Sie ging zur Tür.
    »Wohin willst du?«
    »In die Küche. Ich mache mir einen Tee«, sagte sie. »Das werde ich ja wohl dürfen, oder?«
    »Meinetwegen.«
    Sie ging hinüber in die kleine Küche. Als sie sich umwandte, sah sie Teodore in der Wohnzimmertür stehen. Sie nahm die Teekanne von der Anrichte, machte eine blitzschnelle Drehung und warf.
    Damit hatte er nicht gerechnet.
    Die Porzellankanne traf und zerschellte. Teodore flog zurück ins Wohnzimmer, stürzte. Mit einem Hechtsprung war Anica bei ihm. Ihre Faust traf. Bewußtlos blieb der Mann liegen.
    Sie war versucht, einen Triumphschrei auszustoßen. Er hatte ihre Gedanken nicht gelesen! Ob er verzichtet hatte oder ob er es nicht konnte, spielte keine Rolle.
    Sie handelte blitzschnell.
    In der Küche befand sich die Bindfadenrolle. Mit der Schnur
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