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0369 - Auf Dolan-Jagd

Titel: 0369 - Auf Dolan-Jagd
Autoren: Unbekannt
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ehemaliger Kommandant eines Fernforschungsschiffes wurden der schweren Aufgabe des >search and destroy< gerecht. Bontainers Schiff flog ohne bestimmtes Ziel in der Nähe des galaktischen Zentrums umher, vermied direkte Kämpfe, schlug aus dem Hinterhalt zu, versuchte, die Kolonialwelten in der Nähe dieses Sektors zu schützen und war gezwungen, ohne jene FpF-Kanone, nur mit Hilfe der Transformgeschütze, seinen einsamen Flug durchzuführen.
    Die Schirmfeldgeneratoren des Schiffes arbeiteten einwandfrei. Die alten Modelle waren generalüberholt worden. Teile, die nach exakten und quälenden Nachmessungen bewiesen, daß sie durchbrennen würden, waren von Bontainers Männern ersetzt oder, wenn keine Neuteile in den Magazinen waren, neu hergestellt worden. Die Maschinensäle funkelten vor Sauberkeit. Die Kalups standen da: Von ihnen schienen unsichtbare Ströme rätselhafter Energie auszugehen, obwohl das Schiff Unterlicht flog. Einige Männer, die in äußerster Ruhe die Schaltungen überwachten, grüßten nachlässig, aber respektvoll. Bontainer hob die Hand, machte einen kurzen Rundgang und sprach mit dem Cheftechniker.
    „Alles in Ordnung, Charter?"
    Der Mann nickte und deutete kurz auf die Skalen, die konstante Werte in den Stadien der mittleren Belastung zeigten.
    „Wir sind hier unten auf jede Art von Überraschung gefaßt, Käptn", sagte der Ingenieur.
    Bontainer folgte seinem Blick und sah die offenen Schranktüren, die zur Seite gefahren waren. Dahinter hingen die schweren Kampfanzüge und die Helme.
    Die Waffen befanden sich vorschriftsmäßig in den Halterungen, und die Männer trugen den Bordanzug.
    Bontainer nickte zufrieden.
    „Das ist gäuber, würde unser exotischer Freund sagen", stellte er fest. „Ich danke Ihnen."
    Er ging auf einen Nebenschacht zu und schwebte hinauf, bis er die Leuchtanzeigen für Deck fünfzehn sah. Er schwang sich aus dem Viereck, dessen Schott ebenfalls mit laufendem Servomotor der Hydraulik in Katastrophenschaltung war und betrat die Zentrale des Schiffes.
    „Das ist reilotav, Käptn. Schiff glänzt sauberkeitlich?"
    Eine schrille, nervöse Stimme kam aus dem Halbdunkel des Raumes. Oomph Amber saß in einem der Konturensessel, so, daß er den Liftausgang und einen Teil der Zirkularschirme gleichermaßen gut einsehen konnte, rieb sich die knochigen Finger und hüstelte erregt.
    „Sauberkeitlichkeit vollkommst", grinste Bontainer. Die kühnen Wortschöpfungen und die makabre Art, in der der diebische Lourener das Terranisch handhabte, waren Ersatz für eine Bordzeitung; obwohl keiner der achthundert Männer wußte, was Oomph meinte, waren Ausdrücke wie geimig, lüsker, gäuber oder reilotav in aller Munde und in sämtlichen Interkoms.
    Oomph kicherte nervös wie eine alte Frau und sagte in seiner abgehackten Art: „Search traftigen Dolan und destroy ihm, nicht?"
    John Sanda, der das Schiff steuerte, drehte sich mit dem Sessel um, bremste den Schwung mit beiden Beinen ab und grinste ebenfalls.
    „Das Schiff ist irgendwie schön aufgeräumt, nicht wahr?" fragte er nicht ohne Anzüglichkeit.
    Bontainer nickte und setzte sich neben Sanda.
    „Ja. Soweit ich es sehen konnte, sind sogar die Nieten aufpoliert worden."
    Sanda, ein Mann, der ebenso groß und ebenso hager war wie Bontainer, sah nicht von seinen Instrumenten auf, als er erwiderte: „Gerade die Nieten sind es, die am meisten glänzen, Skipper. Man sollte hier nicht zu sehr auf Chrom achten, sondern auf die innere Struktur."
    Er lachte kurz.
    Bontainer lehnte sich zurück, zog langsam aus der Brusttasche seines Bordanzugs die schmale Zigarettenpackung, zündete eine Zigarette an und warf die Packung Sanda zu. John fing sie wie die Möwe einen Toastbrocken mit Kaviarresten. Ruhig sagte Bontainer: „Ich kann mich erinnern, damals, in einer Bar in Atlan Village ... da hat ein Erster seinem verehrten Kapitän eine ähnliche Grobheit aufgetischt. Als nach vierzig Minuten die tüchtige Hafenpolizei schon eingriff, war das Lokal verwüstet, und der Erste soll heute noch in Gips liegen, hörte ich. Was sagen Sie dazu, John?"
    „Zu Ihrer Story ist nicht viel zu sagen", erwiderte John und wandte Vivier einen Moment sein Gesicht zu. Er hatte kühle, graue Augen und mittelblondes Haar, das im Gegensatz zu Bontainers Haar kurz geschoren war und militärischer wirkte, als es Sanda wollte. Er war Junggeselle und schätzte es, sich mit der Bürste kämmen zu können; es schmeichelte seinem Image.
    „Aber ...?"
    „Aber zu dem
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