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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis
Autoren: Unbekannt
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an der die Dimetransreise endete, sicher zu erreichen.
    Der große Augenblick war gekommen.
    Die Kontrollen der Paratron-Aggregate wurden ein letztesmal überprüft. Es gab keine einzige Fehlfunktion. Wenngleich dieser Umstand keineswegs eine Garantie dafür war, daß die Konverter einwandfrei funktionieren würden, so war er doch beruhigend. Aufgrund einer Überschlagsrechnung nahm man an daß von der Gesamtzahl der Manipulationen, die die Konstrukteure an den Aggregaten hätten vornehmen können, um sie zu einer Gefahr für die beiden Haluterschiffe zu machen rund fünfundzwanzig Prozent an einer Fehlfunktion der Steuerkontrollen erkennbar sein müßten.
    Mit anderen Worten: Man war zu einem Viertel sicher, daß die Konverter die Schiffe ans Ziel bringen würden. Die restlichen fünfundsiebzig Prozent waren Unsicherheit.
    Der Flug innerhalb der Paratronblase würde nur wenige Sekunden dauern. Die Blase verlieh den Schiffen eine Geschwindigkeit, die, in klassische Zeit-Entfernung-Relationen übersetzt, dem Mehrbillionenfachen der Lichtgeschwindigkeit entsprach. Charakteristisch für die Arbeitsweise des Paratron-Triebwerks war, daß diese Geschwindigkeit sich nicht variieren ließ. Es gab keinen Hebel, den Icho Tolot oder Pinar Alto ziehen oder drücken konnten, um die Fahrt zu beschleunigen oder abzubremsen. Der Flug würde im Zentrum der Milchstraße enden. Er mußte dort enden, das lag an der Wirkungsweise des Antriebs. Ein Fahrzeug, das sich von einer Galaxis zur anderen bewegte, tauchte am Zielort aus seiner Paratron-Blase dort auf, wo das Gesamtdrehmoment der Stemmassen gleich Null war, also im Schwerpunkt der Zielgalaxis.
    Während der wenigen Sekunden des Dimetransfluges würde sich der Hyperraum auf dem Bildschirm als milchigrote Emulsion abbilden. In der Emulsion schwammen dunklere, quallenartige Gebilde.
    Jedes der Gebilde stellte ein abgeschlossenes Universum dar - eines davon dasjenige, aus dem die Schiffe durch Aktivierung des Paratron-Antriebs soeben entkommen waren und in das sie wieder zurückzukehren gedachten. Die sogenannte Dimensionsgitterkonstante, die charakteristisch für Materie aus einem bestimmten Universum war, würde verhindern, daß die beiden Fahrzeuge im falschen Universum landeten.
    Das waren die Phänomene des Fluges mit Paratron-Antrieb. Jedermann hatte sie entweder selbst gesehen oder von ihnen gehört. Aber bislang gab es keinen Terraner, der sie erklären konnte.
    Am 20. September 2436, um 2003 Allgemeiner Zeit, hatten die beiden halutischen Einheiten, seit ihrem letzten Auftauchen aus dem Linearraum ständig beschleunigend, hochrelativistische Geschwindigkeiten erreicht und waren bereit, zum Dimetransflug überzugehen. Absprache zwischen den Kommandanten der Schiffe bewirkte, daß die Aktivierung der Paratron-Konverter von den Steuerautomatiken so durchgeführt wurde, daß man ein Maximum an Gleichzeitigkeit erzielte.
    Um 2003:36 entstanden die beiden Paratron-Blasen.
    Der Flug von Galaxis zu Galaxis hatte begonnen.
     
    *
     
    Geisterhaftes Wispern drang aus dem milchigen Rot durch die Wände des Schiffes. Die Quallen bewegten sich träge durch das zähflüssige Medium des Hyperraums. Es war eine absolut unwirkliche Welt.
     
    *
     
    Um 2003:44 erloschen die Blasen, und das milchige Rot machte einem glänzenden Sternenteppich Platz, durch den nur hier und dort, in kleinen Flecken, die Schwärze des Raums schimmerte.
    Das Wagnis war geglückt. Sofortige Überprüfung einer Reihe von Sternkonstellationen anhand halutischer Unterlagen ergab ohne die leiseste Spur eines Zweifels, daß man sich in der heimatlichen Galaxis befand.
    Perry Rhodan unterdrückte das Bedürfnis, einen Triumphschrei auszustoßen. Er kam sich vor wie jemand, der sich wochenlang vor einem großen Wagnis gefürchtet hatte, nur um schließlich festzustellen, daß in Wirklichkeit gar nichts dabei war. Er war ausgehöhlt. Die Sorge hatte seine Kraft aufgesogen. Was er brauchte, waren vierundzwanzig Stunden ununterbrochenen Schlafs.
    Er würde sie nicht bekommen. In vierundzwanzig Stunden würden die beiden Schiffe die Erde längst erreicht haben, und nach der Landung war an Ruhe nicht mehr zu denken.
    Icho Tolot und Pinar Alto gingen sofort auf Kurs. Um 2012 verschwanden die halutischen Schiffe im Linearraum und verließen das Zentrum der Milchstraße in Richtung Erde. Die Restentfernung betrug nur noch 38000 Lichtjahre - eine lächerliche Kleinigkeit im Vergleich mit den gewaltigen Distanzen, die soeben
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