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0368 - Alptraumzeit

0368 - Alptraumzeit

Titel: 0368 - Alptraumzeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Aber warum ist er hier?«
    Sie fühlte sich von seiner Anwesenheit bedroht, zumal sie die Art seiner Magie nicht kannte.
    Also stufte sie ihn endgültig als Feind ein. Auch er mußte ausgeschaltet werden. Daß er ein Ewiger war, den der ERHABENE als Kontrolleur gesandt hatte, schied für sie nunmehr aus.
    Sie rief nach Alex.
    »Mach den Hubschrauber klar«, befahl sie. »Wir fliegen nach Alexandria.«
    Mit dem Auto zu fahren, dauerte ihr zu lange. In ihr brannte die Ungeduld. Sie wollte die Schwierigkeiten, die sich ihr entgegenstellten, so rasch wie möglich beseitigen.
    ***
    Old Nugger fühlte, wie aus der Ferne die Kraft der fremden Magie nach ihm tastete. Schlagartig stellte er sich tot. Er schränkte sein Denken ein, erstarrte in Trance. Es war seine einzige Chance. Sein Denken und Fühlen versank. Die fremde Kraft tastete ins Leere. Es mochte für sie wie eine Sperre sein, die sie nicht durchdringen konnte, überlegte Old Nugger, als die Kraft sich zurückgezogen hatte.
    Es war ein erster Versuch des Gegners gewesen. Lawrence oder Jeromee wollten es nun wissen. In dieser Nacht fand die entscheidende Auseinandersetzung statt.
    Zunächst einmal hatte sich Old Nugger einer Sondierung entziehen können. Jetzt, aus seiner Tance wieder erwacht, machte er sich auf den Weg zu seinem Spukplatz. Diesmal brauchte niemand ihn zu fahren. Er hoffte, daß er genug Zeit hatte. Dort würde er Kraft schöpfen und die Traumzeit-Wesen auf die Feinde hetzen.
    Er hatte keine Zeit mehr, sich um Zamorra zu kümmern. Er mußte jetzt davon ausgehen, daß jener neutral blieb. Wehe, wenn Zamorra gegen Old Nugger Partie ergriff… dann war er verloren.
    Alles war unsicher. Aber er würde sein Bestes geben.
    Eine hagere Gestalt hastete durch die Steppe in die Einsamkeit hinaus.
    Es war noch früh, viel zu früh. Erst in gut vier Stunden würde es dunkel sein. Aber darauf konnte der Schamane nicht warten.
    ***
    Mißmutig stocherte Nicole in ihrem Essen herum. Eine rustikale Mahlzeit in einem rustikalen Lokal, das noch mehr einer billigen Hafenkneipe glich als die Bar in ihrem Hotel, bloß war das von draußen nicht zu erkennen gewesen.
    »Die Australier sind verrückt«, behauptete Nicole. »Haben die denn in dem ganzen Ort kein normales Lokal? Himmel, ich finde es gar nicht mehr verwunderlich, daß hier die Frauenverbände auf die Barrikaden gehen.«
    »Diese… äh… Liberalisierung und Lockerung von Sitten und Moral beschränken sich nicht allein auf Alexandria«, sagte Zamorra. »Wie man so hört, flutet diese Welle über den ganzen Kontinent. Hm… in ›unserer‹ Bar sind die Mädchen tatsächlich hübscher.«
    »Du kriegst gleich ein UFO ins Auge«, drohte Nicole.
    Mitten in der Bewegung hielt sie inne. »He, was ist mit dir?«
    Zamorra bemerkte es im gleichen Moment. Er spürte, wie das Amulett vor seiner Brust vibrierte und sich erwärmte. Gleichzeitig floß ein grünliches Leuchten aus der Silberscheibe hervor und hüllte ihn ein.
    Es waren um diese Zeit erst zwei weitere Gäste im Lokal, und die waren mit sich selbst beschäftigt. Aber eines der Serviermädchen sah mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen herüber.
    Das Leuchten erlosch wieder, so wie es gekommen war. Das Amulett vibrierte nicht mehr. Zamorra griff in die Hosentasche, in der er derzeit den Dhyarra aufbewahrte. Der Kristall funkelte hell, aber das Funkeln nahm rapide ab.
    Die fremde Kraft zog sich zurück.
    »Unsere Freunde haben einen Vorstoß gemacht«, sagte Zamorra. »Sie haben mich zu sondieren versucht. Aber das Amulett scheint diesen Versuch abgewehrt zu haben.«
    Das Mädchen kam mit großen Augen heran. »Was - was war das, Sir?« fragte sie. »Wie haben Sie das gemacht, dieses Leuchten?«
    »Er übt noch«, behauptete Nicole.
    Das Mädchen sah sie noch erstaunter an. »Übt? Wie…«
    »Er möchte demnächst im Zirkus auftreten. Als Glühbirne«, sagte sie. »Deshalb übt er zuweilen das Ein- und ausschalten.«
    »Ach, Sie wollen mich auf den Arm nehmen«, fauchte das Mädchen und verschwand wieder.
    »Erraten«, murmelte Nicole hinterdrein. Sie sah wieder Zamorra an. »Was jetzt?«
    »Hastig aufessen«, entschied der Professor, »in unserem Hotel etwas expeditionsgerechter ankleiden und dann auf zum Buchanan. Wir statten den Herrschaften einen Besuch ab, ehe sie uns zuvorkommen können…«
    Er sah das Serviermädchen zum Telefonhörer greifen. Wenig später flüsterte sie hastige Worte hinein. Zamorra grinste. »Morgen steht’s in der Zeitung«,
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