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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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her, die in die Einfahrt schritten und den Lichtschein der Taschenlampe vor sich herwandern ließen.
    »Du bist sicher, dass er hier reingegangen ist?«, fragte einer der beiden. Die Stimme hallte dumpf von den Wänden wider, obgleich die Frage nur leise ausgesprochen worden war.
    »Ganz sicher. Ich habe ihn reingehen sehen. Hier war es doch, wo er den Kerl umgebracht hat, dem der Buick gehörte. Weiß der Teufel, was er wieder an diesem Ort will.«
    »Vielleicht glaubt er, dass ihn hier niemand suchen würde. Er wird sich wundern.«
    »Sei jetzt still! Sonst hört er uns noch.«
    »Soll mir auch recht sein. Mit so einem Anfänger werden wir auch fertig, wenn er gewarnt ist.«
    Die Männer hatten jetzt fast das Ende der Einfahrt erreicht. Jimmy wartete, bis sie um die Hausecke bogen. Er kannte sich hier sehr genau aus, denn er war tagsüber oft auf dem Spielplatz hinter den Häusern gewesen.
    »Komm, Rex«, flüsterte er dem Hund zu, packte mit der Linken in sein Fell und schlich mit unwillkürlich eingezogenem Kopf in die Finsternis hinein. Obgleich ihm das Herz bis zum Hals hinauf klopfte, tappte er doch auf seinen nackten Fußsohlen unhörbar dicht an der Hauswand entlang, immer tiefer in die Finsternis hinein, die umso undurchdringlicher würde, je weiter er sich von der beleuchteten Straße entfernte.
    Die Ohren des Hundes standen spitz empor. Aber das Tier schien instinktiv zu fühlen, dass größte Stille angebracht war, denn es gab keinen Laut. Zusammen mit seinem kleinen Herrn verhielt es, als sie die Ecke des Gebäudes erreicht hatten.
    Wieder schob Jimmy vorsichtig den Kopf vor und schielte um die Ecke in das weite Gelände hinein, das sich zwischen den vier Apartmentblocks erstreckte. Sehr nahe, nämlich gleich um die Ecke, standen einige Autos, die Jimmy undeutlich erkennen konnte. Der Eingang zu den Apartments lag auf der Rückseite des Gebäudes, aber der Schein der Lampe über der Schwingtür reichte nicht bis zur Ecke.
    Dafür sah Jimmy die Schattenrisse der beiden Männer, denen er gefolgt war. Sie befanden sich höchstens zwanzig Schritte von der Ecke entfernt und suchten die Hauswand mit der Taschenlampe ab. Allmählich gewöhnten sich die scharfen Augen des Kindes an die Dunkelheit.
    Er sah, dass es sechs Autos waren, die nebeneinander geparkt waren. Und dann sah er auch die fast endlose Reihe von großen Mülltonnen, die auf der anderen Seite des Hauseingangs wie Soldaten in einer schnurgeraden Reihe standen. Gleich darauf fiel der Lichtschein der Taschenlampe auf die großen, dunkelgrauen Blechbehälter.
    Und im selben Augenblick gab es von dort her ein lautes, schepperndes Geräusch. Jemand, der sich hinter den Mülltonnen versteckt hatte, musste versehentlich in dem Augenblick gegen eine Tonne gestoßen sein, als der Lichtschein der Taschenlampe darauf fiel. Jimmy schluckte aufgeregt. Seine Kehle war wie ausgedörrt.
    »Cathaway!«, rief einer der beiden Männer schneidend, »komm raus! Wir haben mit dir zu reden!«
    Und gleichzeitig setzten sich die beiden Männer auch schon in Bewegung. Sie trennten sich und gingen von zwei Seiten auf die beiden Mülltonnen zu.
    Jimmy hielt den Atem an. Er hatte beide Arme um den Hals des Hundes geschlungen. Aus weit aufgerissenen Augen verfolgte er den Weg der beiden Männer. Jetzt hatte auch der zweite eine Taschenlampe eingeschaltet. Nur noch ein paar Schritte - da, jetzt waren sie von beiden Seiten her an die Mülltonnenreihe herangekommen. Der Lichtschein ihrer Lampen traf sich ungefähr in der Mitte.
    »Nein«, rief der junge Bursche und schloss geblendet die Augen. »Nein! Ich will nicht sterben! Lasst mich in Ruhe! Hilfe! Hilfe!«
    Von beiden Seiten näherten sich die Männer mit den Taschenlampen.-Der Mann, der sich verborgen hatte, richtete sich aus seiner hockenden Stellung auf. Immer näher kamen die Männer mit den Lampen. Nur noch ein trockenes Krächzen brachte die Katze über die Lippen. Dann standen die Männer rechts und links von ihm.
    »Nett von dir, Cathaway«, sagte einer von ihnen. »Wir wollten es schon aufgeben und nach Hause fahren. Und wer läuft uns über den Weg, als wir in die Houston Street einbiegen? Mister Cathaway höchstpersönlich! Wirklich nett von dir, mein Junge. Wir haben nämlich schon sehr viele Stunden auf dich gewartet. Hinter dem Haus, wo du deine Bude hast. Leider bist du nicht gekommen. Aber dafür haben wir dich ja jetzt doch noch erwischt.«
    Sie handhabten ihre Taschenlampen ungeschickt. Jimmy sah, dass
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