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0366 - Das Todeslied der Testpiloten

0366 - Das Todeslied der Testpiloten

Titel: 0366 - Das Todeslied der Testpiloten
Autoren: Das Todeslied der Testpiloten
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warum die Raketenmaschine abgestürzt ist?«
    »Es war eine Kleinigkeit, das herauszufinden.«
    »Und für uns war es eine Kleinigkeit, dir eine Falle zu stellen.«
    »Eure Rechnung geht trotzdem nicht auf, weil ihr meinen Kollegen habt entkommen lassen.«
    »Was für ein Kollege?« Der Boß sprach jetzt fast aufgeregt.
    »Sie kamen zu zweit hinter uns her, Boß«, antwortete der, der mich im Talkessel gefesselt hatte.
    »Und ihr habt den anderen entkommen lassen?«
    Die Wut in der Stimme war nicht zu überhören. Jetzt hatten sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt. Ich konnte die Kleidung des am Tisch sitzenden Mannes erkennen.
    Seine Hände steckten in hellgelben Schweinslederhandschuhen. Das Gesicht und den ganzen Kopf verbarg er, genau wie die beiden anderen, hinter glänzendem Nylon. Wegen der Handschuhe, die ja sonst keinen Sinn hatten, glaubte ich, daß der Boß den Hubschrauber selbst gesteuert hatte.
    »Warum habt ihr den zweiten nicht auch gefangen?« herrschte er die beiden Gangster an.
    »Wir entdeckten erst, daß dieser da alleine war, als wir ihn aus seinem Versteck herausholten.«
    »Wo ist der andere?«
    Ich tat, als ob ich seine Frage nicht gehört hätte. Ich wollte Zeit gewinnen. Der neue Tag war da. Vielleicht war Phil schon wieder auf dem Weg, um mich zu suchen. Er würde bestimmt den Wagenspuren folgen und auf dieses Plateau gelangen.
    »Nun rede schon«, rief der Boß ungeduldig.
    »Mein Freund ist zum Flugplatz zurückgekehrt«, antwortete ich. »Schaut mal vor die Tür. Vielleicht steht er schon dort, um euch zu besuchen.«
    »Hier wird dich niemand finden, Schnüffler.«
    »Jeeps fliegen nicht. Sie hinterlassen Spuren.«
    Der Boß stutzte. Für Sekunden herrschte Stille in dem kalten, muffig riechenden Raum.
    »Das ist nicht deine Sache«, sagte der Mann hinter dem Schreibtisch dann. »Außerdem wollte ich hören, was ihr auf dem Flugplatz über den Absturz ermittelt habt.«
    »Es sieht schlecht für dich aus, Mann, das habe ich doch schon gesagt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Die Spezialisten haben gute Arbeit geleistet. Aber die Höllenmaschine war auch etwas zu plump und laienhaft angebracht.«
    Ich redete noch zehn Minuten, sog mir Neuigkeiten und Ergebnisse aus den Fingern.
    Von weit her war ein schwaches Brummen zu hören.
    Ich wußte nicht, ob es ein Hubschrauber war oder eine andere Maschine vom Flugplatz. Es konnte sich auch um eine Verkehrsmaschine oder ein Privatflugzeug handeln. Trotzdem sagte ich:
    »Hört ihr das Geräusch? Jetzt geht es euch an den Kragen.«
    »Geh nach draußen und paß auf«, sagte der Boß. Er stieß den links neben ihm stehenden Mann an.
    Die Lampe verlosch, der gedrungene Boy eilte an mir vorbei.
    Das Brummen war genauso schnell wieder verklungen, wie es zu hören gewesen war.
    »Du willst also keine Einzelheiten herausrücken?« wandte sich der Boß mir wieder zu.
    »Warum fragst du überhaupt? Du hast doch Erfolg gehabt mit dem Anschlag.«
    »Wir stehen erst am Anfang, G-man. Ich gehe systematisch vor.«
    »Systematisch wird das FBI die Mörder jagen, bis sie auf dem Elektrischen Stuhl landen.«
    »Das ist Berufsrisiko«, meinte der Mann hinter dem Schreibtisch lakonisch.
    Er versuchte noch eine Weile, aus mir etwas herauszuquetschen, doch ich tat den Mund nicht mehr auf.
    Was sollte ich auch erzählen? Über die Einzelheiten wußte ich nicht Bescheid.
    Schließlich gab er es wütend auf.
    »Mach ihn weich, dann wird er singen wie ein Vogel«, rief er dem neben ihm stehenden Maskenmann zu. »Bring ihn in den Käfig.«
    Ich bekam einen Stoß in die Seite.
    Der Maskierte trieb mich mit seiner Pistole vor sich her.
    Es ging zurück in den Raum, den ich schon kannte. Der Mann öffnete eine kleine Klappe, die sich an der Wand befand.
    Ich sah dort Sand liegen. Helles Tageslicht flutete durch die Öffnung herein.
    Der Maskierte blieb vor mir stehen.
    »Durch das Loch kannst du fliehen, wenn du willst.« Er kicherte vor sich hin. »Aber du wirst es nicht tun. Ich wette, in fünf Minuten wirst du nach dem Boß schreien, um ihm dein Lied zu singen.«
    Er ging, schlug die Tür zu und verriegelte sie.
    Ich schaute durch die Öffnung.
    Plötzlich wurde mir alles klar.
    Ich erkannte, woher die seltsamen Geräusche stammten, die ich in der Nacht gehört hatte. Hinter der Klappe befand sich ein großer Käfig, in dem sich Klapperschlangen ringelten. Sie gaben rasselnde und klappernde Töne von sich, die sie beim Gleiten erzeugten.
    Der Biß einer
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