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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in sich auf, die ihm zuströmte. Er wurde stark, sehr stark. Die Kraft eines Menschen ganz für den Ableger allein! Es war viel und machte ihn zum Titanen.
    Währenddessen erlosch Bart Fullers Leben. Und der untote Keim der Kobra übernahm seinen ermordeten Körper, um ihn zu steuern, als sei er noch er selbst.
    ***
    Mansur Panshurab sah zu, wie die Diener Ssacahs arbeiteten. Bald würden sie seine Diener sein. Es war nur eine Frage der Zeit - und eine Frage des Gelingens des Experimentes.
    Er wollte werden wie Ssacah.
    Ursprünglich war er einer von vielen gewesen. Irgendwann hatte ein Ssacah-Ableger ihn gebissen und getötet. Und er war zum Schlangen-Menschen geworden, zum Verwandelter! Auch Sahri gehörte zu diesen Verwandelten, die Frau, die seine Assistentin geworden war.
    Dann, als Ssacah beschloß, sich über die alten Verträge hinwegzusetzen und seine Macht über die Grenzen Indiens hinweg zu verbreiten, hatte Panshurabs Stunde geschlagen. Er hatte zu jenen gehört, die ausersehen wurden, als Ssacahs Stellvertreter die Macht zu erweitern. Er war nach Frankreich geschickt worden und hatte in Lyon ein Büro eröffnet, das sich offiziell mit »Export und Import exorbitanten Kulturgutes« befaßte. So hatte er die Ssacah-Ableger in ihrer Messinggestalt als Kunstgegenstände unter die Menschen bringen wollen.
    Aber sein Versuch war gescheitert an Professor Zamorra und seinen Gefährten.
    Und Ssacah selbst war vernichtet worden. Der Fürst der Finsternis selbst hatte sich dann eingeschaltet. Er hatte Panshurab gegen den Verrat eines Geheimnisses gestattet, den Ssacah-Kult trotz des Todes der Schlange fortzuführen und innerhalb Indiens wieder aufzubauen - im Rahmen der alten Verträge, die die Einflußgebiete der Dämonen über die Erde genau regelten. Wer dagegen verstieß, hatte damit zu rechnen, daß alle änderen sich gegen ihn wandten. Ssacah war einer der Mächtigen gewesen, die über einen ganzen Subkontinenten geboten, über ganz Indien.
    Nach Ssacahs Tod war ein Machtvakuum entstanden.
    Sicher, mit Erlaubnis des Fürsten der Finsternis konnte Panshurab den Kult wieder aufbauen. Aber kein Dämon stand an seiner Spitze, sondern nur ein Untoter. Andere mächtige Dämonen würden Panshurab nicht anerkennen. Sie würden ihre Finger nach dem verwaisten Machtbereich ausstrecken, und da es niemanden gab, der sie anklagen konnte, würde es ihnen gelingen.
    So gesehen, war Panshurab ein wenig im Zugzwang.
    Und so hatte er beschlossen, zum Dämon zu werden.
    In dieser Nacht wollte er damit beginnen.
    Schon vor seinem letzten Zusammentreffen mit Zamorra in Bombay hatte er von dem Tempel im Regenwald Assams erfahren. Dort sollte ein Dämon in seiner Gruft liegen, vor langer Zeit besiegt und körperlich verwandelt. Aber in dem, was einst dieser Dämon gewesen war, mußte noch Kraft wohnen, die Mansur Panshurab sich nutzbar machen wollte.
    Er hatte den Tempel für den Ssacah-Kult in Besitz genommen.
    Er sandte Shari aus, die Abenteurer locken sollte. Denn von sich aus würde niemand auf den Gedanken kommen, sich hierher zum Tempel zu begeben. Nur das Gold, der Dämonenschatz, lockte. Und in der Tat erschien eine Expedition von Schatzsuchern. Drei Männer fielen den Ssacah-Ablegern zum Opfer, um die Anzahl der Zombie-Diener zu vergrößern. Denn Panshurab wollte nicht, daß andere Schlangen-Zombies aus anderen Teilen des Landes abgezogen wurden. Er wollte hier eine Keimzelle der Macht errichten, die aus sich heraus wuchs.
    Nicht alle fielen den Ablegern zum Opfer. Die Fliehenden wurden verfolgt. Und sie kehrten mit Verstärkung zurück. Ausgerechnet mit Zamorra, Panshurabs Erzfeind.
    Schließlich bot sich eine Gelegenheit. Lucy Dolyn wurde entführt. Es hätte jeder andere sein können, am liebsten Zamorra, aber die Schatzsucherin hatte sich förmlich angeboten.
    Mit ihr würde Panshurab den Versuch wagen.
    Sie mußte die Lebensenergie liefern, die die Ssacah-Ableger umzuwandeln hatten. Sie würden diese Energie in Panshurab zurücksenden. Und dann konnte er mit den Überresten des im Tempel ruhenden Dämons verschmelzen. Er war sicher, dessen Restidentität verdrängen zu können. Der ruhende Dämon in seiner Gruft war wehrlos. Und Panshurab hatte die Schwarze Magie lange genug studiert, um genau zu wissen, was er tun mußte. Die Macht war mit ihm.
    Die Verschmelzung würde ihn zum Dämon machen. Und damit besaß der Ssacah-Kult in Indien wieder ein Oberhaupt, das den Bestrebungen anderer entgegentreten konnte, das
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