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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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was willst du in Assam? Willst du dich noch tiefer in die ganze Geschichte hineinhängen? Ich möchte es einmal erleben, daß wir ein paar Tage Ruhe haben. Aber das funktioniert wohl nie.«
    »Wenn wir hier in Hongkong nicht fündig werden«, sagte er, »wird uns nichts anderes übrigbleiben. Die Schlüsselfigur ist die Inderin. Ich hoffe, über sie an die unheimlichen Verfolger heranzukommen. Gelingt uns das nicht, werden wir den Tempel aufsuchen und die magischen Fallen entschärfen.«
    »Hat Fuller dich beredet, während ihr in seiner Wohnung wart?« Nicole eilte ins Bad zurück, fahndete nach einem Badetuch und hüllte sich darin ein.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Das nicht«, sagte er. »Aber ich kann es nicht zulassen, daß Fuller und seine Freundin gehetzt werden.«
    »Das sagtest du gestern schon. Sie haben sich diese Jagd eigentlich selbst zuzuschreiben. Wenn sie nicht nach dem Schatz gegiert hätten, wäre das alles nicht passiert. Himmel, ein Dämonengrab aufbrechen zu wollen, um den in Gold und Edelsteine verwandelten Dämonenkörper zu stibitzen -das darf doch nicht wahr sein.«
    »Du meinst also im Ernst, wir sollten die beiden ihrem Schicksal überlassen, nur weil sie vielleicht Schatzräuber sind? Hältst du sie für Banditen?«
    »Es ist mir egal, was sie sind«, sagte Nicole. »Du und ich und auch Rob sind auf dämonische Schätze nicht angewiesen, wir brauchen das Zeugs nicht. Deshalb sehe ich nicht ein, daß wir nach Assam reisen und diesen Tempel aufsuchen. Es wird andere Möglichkeiten geben, die beiden lieben Leute zu schützen.«
    »Daran zweifele ich noch«, sagte Zamorra. »Der Ausgangspunkt ist der Tempel. Dort waren die Fallen, von dort kommen die Verfolger. Abgesehen davon, daß Fuller und seine Freundin in Gefahr sind, umgebracht zu werden, sehe ich in diesem Dämonentempel eine Bedrohung. Wer sagt uns, daß sich die Unheimlichen wieder zurückziehen, wenn sie hier fertig sind oder ausgeschaltet wurden? Sie mögen noch Artgenossen haben, die sich über die Welt ausbreiten, weil sie nun mal geweckt worden sind. Immerhin sind sie bis Hongkong gekommen. Das sind schon ein paar Meter. Wer weiß, wo sie sonst noch aufkreuzen werden. Wir haben auch ohne sie schon genug am Hals.«
    Nicole seufzte. »Du willst unbedingt dorthin, nicht wahr?«
    »Willst du hierbleiben?«
    »Was soll ich allein hier? Wie ich Tendyke kenne, geht der mit euch, rein aus Spaß am Abenteuer. Und schließlich muß ja auch einer auf euch Männer aufpassen. Chef, wir müssen noch einmal einkaufen.«
    »Wozu?«
    »Wir haben uns toll und großzügig eingekleidet, für fast alle Gelegenheiten. Wir haben von unserer Alaska-Tour noch die Winterjacken. Bloß haben wir nichts dabei für den subtropischen Regenwald.«
    Zamorra seufzte. »Ein Turban und ein Lendenschurz dürften vollkommen ausreichen«, murmelte er.
    »Für dich - ja. Und was ziehe ich an?«
    »Am besten - gar nichts«, schlug Zamorra vor. »So gefällst du mir am besten…«
    Nicole fuhr Zähne und Krallen aus und ging zum Großangriff über. Zamorra schaffte es gerade noch, unter die Dusche zu flüchten.
    ***
    Es stellte sich heraus, daß der Eigentümer des Rolls-Royce nicht zu ermitteln war. Nach anfänglichen Weigerungen zeigten sich die Beamten der Zulassungsbehörde zwar doch geneigt, Auskünfte zu erteilen, aber das Kennzeichen war nicht registriert. Und eine Gesamtübersicht über alle in Frage kommenden Wagen wollte man verständlicherweise nicht freigeben.
    »Damit dürfte der Fall klar sein«, murmelte Zamorra.
    »Welcher Fall?« wollte Nicole wissen.
    »Daß wir nach Assam fliegen.«
    »Oh, du grünes Krokodil. Du meinst es also wirklich ernst.«
    Zamorra nickte.
    ***
    Gegen Mittag traf man sich zum Essen in einem Restaurant wieder. Tendyk, der bei den beiden Schatzsuchern geblieben war, berichtete, sie seien mehrmals beschattet worden. Aber nachdem er zweimal den heimlichen Verfolgern auf den Pelz gerückt war, hatte man die Verfolgung wohl vorerst wieder aufgegeben.
    »Ich habe sie nicht erwischen können. Sie verschwanden jedesmal blitzschnell in der Menschenmenge, sobald sie bemerkten, daß ich den Spieß umdrehte«, erkärte Tendyke.
    »Hast du Gesichter erkennen können?« wollte Zamorra wissen.
    »Keine. Komischerweise lagen sie immer irgendwie im Schatten. Hin und wieder funkelten die Augen.«
    »Gesichter, die ständig im Schatten sind, gibt es nicht«, behauptete Nicole. »Die müssen doch auch mal ins helle Tageslicht hinaus, zum
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