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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte, drang Licht.
    »Jemand hat die Lampe präpariert«, sagte Tendyke. »Sie reagierte auf die Anwesenheit des Wohnungsinhabers.«
    Zamorra schürzte die Lippen. »Woran hast du das erkannt?«
    »Ein Gefühl«, sagte Tendyke. Zamorra musterte den Abenteurer nachdenklich. Tendyke war ein geheimnisvoller Mann. Ein zuverlässiger Freund und Partner, der aber kaum einmal etwas über sich verriet. Einmal hatte er Zamorra mit der Frage verblüfft, ob der Franzose keine Gespenster erkennen könne. Das war damals bei ihrem Kennenlernen gewesen. Ein andermal hatte der von Dämonen beeinflußte Bill Fleming Tendyke eine Kugel in den Rücken geschossen. Tendyke war als Toter abtransportiert worden, und dennoch erschien er plötzlich wieder quicklebendig auf der Bildfläche. Dabei war er kein Zombie!
    In ihm wohnte eine Magie, die Zamorra nicht erfassen konnte.
    Zögernd trat Fuller ein. Diesmal gab es keine Flammen! Das erhärtete Tendykes Behauptung.
    »Schauen Sie sich die Wohnung an, ob es Veränderungen gibt. Ob etwas fehlt. Und so weiter«, bat Zamorra. Er blieb in Fullers Nähe, um ihn notfalls gegen eine weitere Falle schützen zu können. Aber nichts geschah. Das Amulett sprach nicht an. Offenbar hatte der Gegner sich auf die Lampenfalle beschränkt.
    Andererseits hatte das Amulett auch vor der Fallen-Aktivierung keine Gefahr angezeigt…
    Es kam vor, daß es auf bestimmte Kräfte nicht reagierte. Gegen die DYNASTIE DER EWIGEN war mit ihm ebensowenig auszurichten wie gegen die MÄCHTIGEN, und auch die Meegh-Dämonen hatten einst nur über die Silberscheibe gelacht. Auch in jüngerer Vergangenheit hatte es sich bei den Auseinandersetzungen mit dem Ssacah-Kult nur als bedingt einsatzfähig erwiesen.
    Immerhin hatte es Zamorra geschützt und ihn mit dem grünlichen Schutzfeld umgeben. Demzufolge konnten aber die Flammen nicht nur Illusion gewesen sein…
    »Es sieht aus, als sei alles in Ordnung«, sagte Bart Fuller schulterzuckend. »Dennoch möchte ich nicht hier bleiben. Daß diese Unheimlichen in unserer Abwesenheit eingedrungen sind und die Lampe präparierten, gibt mir zu denken.«
    »Mich interessiert eher, woher sie wußten, wo Sie wohnen, Füller«, sagte Zamorra.
    Der Schatzsucher schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Ja, zum Teufel, Sie haben recht! Woher wußten sie davon?«
    »Die Inderin«, vermutete Zamorra. »Ich nehme an, sie hat immer hier angerufen, um ein Treffen zu vereinbaren?«
    Fuller nickte.
    »Dann dürfte sie die Informantin sein«, sagte Zamorra. »Die Sache beginnt interessant zu werden.«
    »Was wollen Sie jetzt tun, Zamorra?«
    Der Parapsychologe ginste jungenhaft.
    »Ausschlafen«, sagte er. »Damit wir morgen wieder fit sind. Und dann versuche ich feststellen zu lassen, wem dieser Rolls-Royce gehört.«
    »Sie haben Nerven…«
    »Da drüben ist das Einschußloch in der Wand«, sagte Zamorra trocken. Er ging hinüber und berührte die Stelle mit dem Amulett. Aber es geschah nichts. Das Geschoß war nicht magisch präpariert. Tendyke hebelte es mit der Taschenmesserklinge aus der Wand. Es war plattgeschlagen.
    »Kaliber 38«, sagte er. »Recht handlich. Warum hat niemand den Schuß gehört und die Polizei informiert? Die hätte das Projektil längst sichergestellt.«
    »Schalldämpfer«, sagte Fuller. »Wir hörten das leise Geräusch, und dann zischte die Kugel an uns vorbei. Da waren wir aber auch schon weiter unten. Wir sind die Treppe hinunter gerannt wie die Weltrekordler.«
    »Hm«, machte Zamorra. Er fragte sich, was noch an Überraschungen auf sie wartete.
    ***
    In dieser Nacht geschah nichts mehr. Lucy Dolyn behauptete zwar am kommenden Morgen, irgendwann ein Kratzen am Fenster gehört zu haben, aber die magischen Siegel, die Nicole überall angebracht hatte, waren unberührt. Das vermeintliche Fenstergeräusch war wohl nur auf Lucys überreizte Fantasie zurückzuführen.
    »Möglicherweise werden wir nach Assam müssen«, sagte Zamorra, als Nicole unter der Dusche hervorkam und ihm Platz machte.
    »Nach Assam? Du bist ja verrückt. Hör zu, wir wollen nach Florida, und danach kann es nicht schaderj, wenn wir uns wieder einmal für ein paar Tage im Château beziehugsweise dessen Trümmern sehen lassen! Was, bei Merlins Eisgefängnis, sollen wir in Assam?«
    »Dämonendiener jagen«, sagte Zamorra. Er schloß Nicole kurz in die Arme und küßte sie. »He, du bist ja noch naß.«
    »Das liegt am Duschwasser«, verriet Nicole. »Es ist heute recht feucht geraten. - Also,
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