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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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ließ sich in den Sessel fallen und schlug die Beine übereinander.
    Die Luft war pulvertrocken in diesem Zimmer.
    ***
    Phil verkehrte mit mir nur noch schriftlich.
    Als ich unser Office im Distriktgebäude des FBI auf der 69. Straße betrat, lag ein Zettel auf dem Tisch.
    »Wir sind im Claridge. Bitte nicht stören. Mr. High ist informiert. Wir legen dem Burschen die beste Schlinge aus, die es gibt. Gruß, Phil.«
    Ich läutete die Kantine an und bestellte ein kleines Abendessen. Erstaunt betrachtete ich den Packen Zeitungen auf Phils Tisch.
    Nach einer Viertelstunde kam statt des Abendessens der Boy aus der Setzerei und legte mir den Probeabzug von einem Fahndungszettel auf den Schreibtisch.
    Das Foto zeigte Josoe Cumbers. Der Text enthielt Angaben über Gestalt und vermutliche Bewaffnung des Gangsters. Außerdem wurde der Wagen beschrieben und das polizeiliche Kennzeichen genannt.
    Diese Zettel waren für die Stadtpolizei, bis zum letzten Patrolman, bestimmt.
    Kurz darauf kam das Abendessen. Die Fahrt hatte mich hungrig gemacht. Der Duft der Hamburger stach mir in die Nase.
    Ich goss Kaffee ein und bereitete mich seelisch auf das Essen vor.
    In diesem Augenblick rasselte das Telefon.
    Ich nahm den Hörer auf und presste ihn mit der linken Schulter gegen das Ohr, während ich zu essen versuchte.
    Die Stimme aus unserer Zentrale: »Soweit ich feststellen kann, Agent Cotton, ein Ferngespräch für Agent Decker.«
    »Phil ist nicht im Büro«, sagte ich und schlang den ersten Bissen hastig hinunter, »geben Sie mir das Gespräch durch.«
    Der Telefonist stellte durch. Ich hörte mehrere Male ein Knacken in der Leitung. Dann kam die bekannte Stimme des Gangsters: »Hallo, G-man. Statt uns in Ruhe arbeiten zu lassen, macht ihr uns Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. Rose Leaver ist ganz entsetzt darüber. Sie hat mehr Dankbarkeit erwartet. Wo sie euch doch schon manchen Gangster in die Hände gespielt hat.«
    Ich schwieg und schluckte meine Wut hinunter. Diesen Bluff hatte ich vorausgesehen.
    »Bilde dir nicht ein, dass du ungestraft davonkommst«, sagte ich seelenruhig.
    »Auch das FBI bringt niemanden auf den elektrischen Stuhl, wenn er den Mann nicht gefangen hat«, knurrte der Gangster. »Hast du gar kein Verlangen, Rose Leaver zu sprechen?«
    Ich schwieg.
    »Na, aber sie hat es eilig, euch einige ermahnende Worte zuzuflöten!« Ich hielt den Hörer weit ab vom Ohr und vernahm nur die Hälfte von dem, was sie auf Band genommen hatten. Rose Leaver beschwor uns, alles zu tun, was die Burschen von uns verlangten.
    »Na, könnt ihr euch noch nicht entschließen, Rose zurückzuholen?«
    Ich war drauf und dran, den Mörder zusammenzubrüllen, ihm die Wahrheit ins Ohr zu schreien. Aber ich beherrschte mich. Er durfte nicht ahnen, wie weit die Netze schon ausgelegt waren.
    »Jeder weiß, dass das FBI sich nicht bestechen oder erpressen lässt«, sagte ich.
    ***
    Detective Lieutenant Abel hob die Hand, um seine Kollegen zu warnen. Motorengeräusche näherten sich, doch zuckelte der Wagen an Cumbers Villa vorbei.
    Seit sieben Stunden saßen die vier mit umgehängter Maschinenpistole im Foyer der Villa.
    »Ich hatte mir den Samstagabend anders vorgestellt«, sagte einer der drei Detective Sergeants.
    »Es ist beileibe keine angenehme Beschäftigung, hier auf den Kerl zu warten, der wahrscheinlich überhaupt nicht kommt, weil er längst Lunte gerochen hat«, sagte ein anderer.
    Wieder hob Lieutenant Abel die Hand. Wieder Motorengeräusch. Der Wagen rollte auf der Straße parallel zum Grundstück. Der Fahrer bremste ab, nahm die Kurve zur Einfahrt und fuhr im zweiten Gang am Haus vorbei in den Hof.
    »Ruhe behalten. Alle Eingänge sind blockiert. Der Gangster kann nur durch die Haustür hereinkommen. Beim Anblick unserer Schießprügel wird ihm die Lust vergehen, nach seinem Colt zu greifen«, flüsterte der Detective Lieutenant.
    Die anderen nickten.
    »Los, versuch eine Funkverbindung zu kriegen!«, sagte der Lieutenant zu Webster, dem Sergeant.
    Der spurtete die Treppen hoch. Auf einem Stuhl im zweiten Stock lag das Funksprechgerät.
    Mit einem Griff war es startklar.
    Webster hastete ins Krankenzimmer, ohne Licht zu machen.
    Er öffnete das Fenster einen Spaltbreit und schob die Antenne hinaus.
    Der Wagen im Hof gab ein Hupsignal. Dreißig Sekunden verstrichen. Dann wiederholte er das gleiche Signal.
    »Verdammt«, knurrte Abel, »das hat nichts Gutes zu bedeuten. Aber wir stellen uns schwerhörig. Geschossen wird nur im
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