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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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Senkrechte, zog seine Schuhe aus und schlich über den Teppich. Er hielt sein Ohr dicht an die Muschel. Aber er verstand nur Bruchstücke.
    »No. Selbstverständlich habe ich Zeit. Ich bin zufällig in New York. Da las ich die Anzeige«, flötete Tumpsy.
    Ihre Gesichtszüge verklärten sich, als der Mann am anderen Ende sprach: »Ich lasse Sie in wenigen Minuten im Claridge abholen. Sie wohnen doch im Claridge, nicht wahr?«
    »Ich freue mich darauf. Ja, ich bin allein. Nicht verheiratet«, sagte Margret.
    Phil versicherte mir später, dass er selten solch interessanten Telefon-Flirt gehört habe.
    »Na, habe ich dir nicht gesagt, ich werde heute Abend noch abgeholt?«, triumphierte das Girl.
    »Ich werde in den Kofferraum kriechen«, sagte Phil.
    »Damit er Lunte riecht und uns beide abknallt?«, fragte sie entsetzt, »das nenne ich männliche Logik. Es bleibt dabei, wie wir es besprochen haben. Ich erkunde den Schlupfwinkel der Bande. Alles andere überlasse ich euch.«
    »Begreifst du denn nicht? Dieser Mann sieht alle seine Felle davonschwimmen. Drei Frauen hat er umgebracht. Da macht es ihm nichts aus, dich als lebenden Schild zu benutzen, als Geisel, verstehst du?«
    Für einen Augenblick schien Margret über ihre Chancen nachzudenken. Dann schüttelte sie energisch den Kopf.
    »Er hat angebissen. Und eine bessere Gelegenheit kriegen wir nie mehr«, sagte sie energisch. Sie erhob sich, ging zu ihrem Koffer und öffnete ihn.
    Sie fischte ein sündhaft teures Abendkleid aus dem Durcheinander, hängte es auf einen Bügel und ging ins Bad.
    Mein Freund setzte sich. Er überlegte einen Augenblick, dann ging er zum Telefon. Er wählte LE-5-7700.
    ***
    Ich saß an meinem Schreibtisch, als das Telefon rasselte. Zögernd griff ich zum Hörer.
    »Cotton.«
    »n’ Abend, Jerry, hast du Telegramm und Zettel gelesen?«
    »Ja. Beinahe wäre ich schon auf dem Wege zum Claridge gewesen. Wegen Margret. Sie soll eine bezaubernde Frau sein.«
    »Wenn sie so gut schießen kann wie sie schön ist, dann gnade Gott den Gangstern. Übrigens, Cumbers lässt sie in wenigen Minuten abholen. Derweilen plätschert sie noch vergnügt in der Badewanne. Das Girl hat tatsächlich Nerven wie Drahtseile.«
    »Pass auf, ich mache mich jetzt auf die Socken. Ich komme rüber zum Claridge und halte mich im Hintergrund. Für den Fall, dass Hilfe notwendig ist«, sagte ich schnell.
    »Okay, Jerry.«
    Nach zwei Minuten saß ich in meinem Jaguar und preschte los.
    ***
    Phil Decker trat ans Fenster.
    Es war ruhig geworden in der 180. Straße West.
    Mein Freund zupfte nervös an seinem Jackenärmel. Mit Argusaugen beobachtete er die Straße. Von links näherte sich ein schwerer viertüriger Wagen. Phil konnte nicht genau das Fabrikat erkennen, die Beleuchtung war zu schwach.
    Der Wagen bremste vor dem Claridge. Ein Mann mit Schirmmütze stieg aus, er betrat das Foyer des Hotels.
    Phil drehte sich um und starrte auf das Telefon. Mein Freund rechnete die Schritte nach, die der Fahrer des Mietwagens zu machen hatte, ehe er die Rezeption erreichte.
    Das Telefon klingelte. Phil hob den Hörer ab und hauchte ein leises Hallo, in die Muschel.
    »Der Wagen für Madame ist da«, sagte der Empfangschef.
    Phil bedankte sich und hängte auf.
    Mein Freund wurde nervös. Er raste zur Badezimmertür und klopfte.
    »He, Margret, hurry up. Der Wagen deines Kavaliers wartet schon vor der Tür.«
    »Dann lass ihn warten. Ich lasse mich nicht treiben. Cumbers kommt es auf eine halbe Stunde nicht an, wenn er ein neues Geschäft wittert.«
    Phil ging zurück zum Tisch. Die Whiskyflasche war noch halb voll. Er nahm einen Schluck.
    Margret erschien auf der Türschwelle.
    »Hallo, Margret - und wo hast du deinen Browning?«, fragte mein Freund.
    »Da, in meiner Handtasche. Bei den Münzen, die ich zum Telefonieren brauche - reich’ mir bitte das Pelzcape und lösche das Licht, wenn ich gehe.«
    Phil hängte Margret das Cape über die Schultern. Er sog den betörenden Duft ihres Parfüms ein.
    Margret verließ das Appartement. Phil löschte das Licht und zog sich ins Zimmer zurück. Er postierte sich am Fenster.
    Nach drei Minuten verließ Margret das Claridge. Der Fahrer öffnete ihr den Wagenschlag. Dann ging er um den Wagen herum und stieg von der anderen Seite ein.
    Phil starrte dem Wagen nach, als er mit Vollgas die 180. hinunterjagte in Richtung Amsterdam Avenue.
    ***
    Margret Tumpsy sah in den Rückspiegel. Ihre Handtasche lag auf dem Schoß. Margret öffnete die
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