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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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können.«
    »Well«, sagte Phil, »dann brauchen wir nur noch Josoe Cumbers zu packen und die Prints zu vergleichen. Lässt sich genau festlegen, wann aus dem Glas getrunken wurde?«
    »Ja, Sie wissen selbst, Agent Decker, dass diese Zeitberechnung bisher noch von keinem Gericht angezweifelt worden ist. Wir wissen genau, wie schnell die entsprechenden Flüssigkeiten antrocknen oder verdunsten.«
    Mein Freund war noch nicht zufrieden. Er suchte eine Mappe mit Helen Sunwards Papieren. Dann kam ihm die Idee, die Direktion zu bemühen.
    Phil erhielt die Bestätigung, dass ein großer Teil des Schmucks und der Wertpapiere sowie etliche Dokumente im Hotelsafe waren. Damit schied Raubmord aus.
    Warum brachte Cumbers die Frauen um?
    Phil Decker ließ sich zum Hoteldirektor führen, der ihm das Metallkästchen aus dem Safe gab. Helen Sunward stand auf dem Schild, das auf dem Deckel klebte.
    Phil öffnete die Metallschatulle. Nach wenigen Sekunden fand er eine Lebensversicherungspolice, von der General Assurance Company ausgestellt.
    Phils Verdacht bestätigte sich. Im Todesfall, auch bei Unfall oder Mord, ging das Geld an Josoe Cumbers, Philadelphia.
    Diese Summe betrug runde 900 000 Dollar.
    Phil händigte dem Direktor eine Quittung über die Lebensversicherungspolice aus.
    »Sie dürfen auf keinen Fall Helen Sunwards Sachen herausgeben. Die Dinge können einstweilen in dem Safe bleiben. Wenn jemand nachfragen sollte, informieren Sie uns bitte sofort.«
    Der Direktor nickte. Er verstand die Situation.
    Reis benahm sich wie ein alter Bekannter. Er schien auf jemanden zu warten, aber als niemand kam, stieg er aus dem Mantel und deponierte ihn an der Garderobe.
    Dann trat der schmächtige Mann vor den Spiegel, fuhr sich prüfend über die Haare und zupfte an seinem Jackenärmel.
    »Hallo, Mr. Reis«, rief ich von oben. Die Maschinenpistole ragte über das Treppengeländer.
    Reis wandte sich blitzschnell um. Seine Hand fuhr in die Jackentasche.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Mr. Reis«, sagte ich mit schneidender Stimme. »Kommen Sie bitte die Treppe herauf, und leisten Sie uns ein wenig Gesellschaft. Es sind noch einige Herren hier, die sich auf Ihren Besuch freuen.«
    Reis machte ein verdutztes Gesicht. Er ließ seine Hand wieder fallen.
    »Es kann nicht schaden, wenn Sie die Hände hochnehmen«, rief ich ihm zu. Gleichzeitig warf ich einen Blick in das Krankenzimmer, wo Archie und der Gorilla hockten. Ich sah ihnen an, dass sie auf das verblüffte Gesicht von Reis warteten.
    »Was wollen Sie hier?«, schrie Reis mit dünner Fistelstimme.
    »Ich? Mit Cumbers ein Geschäft machen. Aber er zieht es vor, in New York zu bleiben. Doch Sie sind sein Stellvertreter, wie mir scheint. Vielleicht genügt es, wenn ich mit Ihnen plaudere.«
    Er stieg wie ein alter Mann die Treppen hinauf. Er hob seine Hände gerade bis zu den Haarspitzen. Aber im Augenblick drohte mir von dem Burschen keine Gefahr.
    »So, dann darf das FBI einfach in das Haus meines Freundes eindringen?«, sagte er, als er oben war.
    »Nein. Nur mit Haussuchungsbefehl. Und den kann ich dem Hausbesitzer vorweisen, Mr. Reis.«
    »Es scheint mir ausgeschlossen, dass der hiesige Richter Ihnen den Wisch ausgestellt hat.«
    »Der Richter ist ein kluger Mann. Er hat ihn ausgestellt.«
    »Die Macht des FBI lässt sogar unsere Richter zittern«, knurrte er, »denn ich könnte mir keinen Grund vorstellen, der zu einer Haussuchung bei Mr. Cumbers geführt hätte.«
    Er stand auf der obersten Treppe. Die Mündung der Maschinenpistole zeigte direkt auf seine Brust.
    »Wollen Sie nicht endlich diesen Schießprügel vom Geländer nehmen«, sagte er mit einem behäbigen Grinsen, »schließlich bin ich in friedlicher Absicht hergekommen.«
    »Ihre friedliche Absicht wird mich nicht hindern, Sie zu entwaffnen, Mr. Reis«, sagte ich. »Sie besitzen zwar einen Waffenschein, doch verhafte ich Sie unter dringendem Mordverdacht.«
    Reis stand genau fünf Schritt von mir entfernt. Mit einem Ruck stieß er die Hände, die er bis jetzt nur in Kopf höhe gehalten hatte, in die Luft.
    Zwei Schüsse peitschten auf.
    Die Kugeln zerfetzten den Stoff meiner Hosenbeine und ritzten die Haut. Die Geschosse waren verflucht heiß. Für Bruchteile von Sekunden glaubte ich, versengte Wollfasern zu riechen. Ich hechtete vor und landete genau vor den Füßen von Reis.
    Die nächsten Schüsse fegten über mich hinweg. Ich zog an den Beinen von Mr. Reis, der klatschend auf den Boden schlug. Ich sprang auf und
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