Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
Vom Netzwerk:
zählte laut. Hinter mir hörte ich Geräusche. Der Gorilla versuchte, sich aus dem Teppich zu befreien. Der Schrank schaukelte verdächtig.
    »Drei… zwei… eins.«
    »Komm doch, Polyp«, grölte er.
    Blitzschnell griff ich nach der Blechdose und schleuderte sie in den Raum.
    Die Dose prallte gegen die linke Wand und flog hinter dem Tisch auf den Fußboden.
    Diesen Augenblick nutzte ich aus.
    Ich sprang vor und hechtete auf den Tisch zu.
    Die Tommy Gun ballerte los. Aber ich lag im toten Winkel, direkt vor dem Tisch, nur wenige Zoll von dem Gangster entfernt.
    Ich fasste mit den Fingern unter die Tischplatte. Mit einem Ruck schleuderte ich den Tisch hoch.
    Der Lauf der Tommy Gun flog nach oben. Die Kugeln zerfetzten die Decke.
    Dann schlug die Maschinenpistole auf den Boden. Der Tisch stand auf seinen vier Beinen. Ich angelte nach dem Gangster und zog ihn heraus.
    Er leistete keinen Widerstand. Der Bursche sackte ohnmächtig zusammen. Ich legte ihn auf den Boden, riss die Tommy Gun an mich und sprang in den Flur zurück.
    Der Pförtner hatte sich gerade aus dem Teppich geschält und rappelte sich auf.
    »Nimm deine Hände hoch«, fuhr ich ihn an. »Das Spiel ist aus. Auch euren sauberen Boss werden wir mit Handschellen dekorieren.«
    Er starrte verständnislos auf die Maschinenpistole. Langsam bewegte er seine Arme in die Höhe.
    »In dieses Zimmer«, sagte ich. Mit dem Lauf der MP schrieb ich den Weg vor. Der Gorilla machte einen Bogen um mich. Er stutzte, als er den Mann auf dem Boden liegen sah.
    »Ist er erledigt, G-man?«, stotterte er.
    »Nein. Er hat sich wohl zu viel zugemutet. Setz dich auf diesen Stuhl und verschränk die Hände im Nacken.«
    Der Mann mit dem englischen Akzent bewegte sich. Er schlug die Augen auf.
    »Wie heißt du?«
    »Archie«, knurrte er, noch halb benommen.
    Bei mir dämmerte es. Archie war noch vor Kurzem einer der besten Leibwächter vom Petrolkönig Jackson gewesen, er war Scharfschütze. Cumbers hatte ihn also abgeworben.
    »Hat Jackson dich so einfach gehen lassen?« Archie rappelte sich auf.
    »Woher…?« Ich ließ ihn nicht ausreden.
    »Wer ist euer Boss, und wo steckt er? Wenn ihr redet, habt ihr noch eine Chance.«
    Archie witterte Morgenluft. Er warf einen flüchtigen Blick zu dem Gorilla.
    »In New York«, sagte Archie.
    »Wann kommt er zurück?«
    »Morgen oder übermorgen.«
    »Und Reis?«
    »Der kommt heute noch. Er müsste längst hier sein«, sagte Archie und sah auf seine Armbanduhr.
    Ich hörte einen Wagen um die Villa herumkurven. Das Geräusch war den beiden anderen entgangen. Ich horchte angestrengt. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gestoßen. Jemand öffnete vorsichtig die Tür.
    Ich trat vier Schritte zurück und sah über das Geländer.
    Mr. Reis betrat Cumbers Villa.
    ***
    Der Mann auf dem Foto war niemand anders als Josoe Cumbers, Strumpffabrikant in Philadelphia. Der Text der Anzeige war mit denen identisch, die Phil in den Zeitungen gelesen hatte.
    Nur, dass unter der Anzeige auf der Lesemappe noch etwas angegeben war: John Hathaway, N. Y. 5 Postfach 433.
    Mein Freund griff die Ausschnittmappe und jagte zum Lift. In der Rezeption hielt er dem Empfangschef das Bild von Cumbers unter die Nase.
    »Seit wann wohnt dieser Mann bei Ihnen?«
    »Ah, warten Sie mal! Seit zwei Wochen«, sagte der Empfangschef und betrachtete das Bild genauer.
    »Hat er diese 14 Tage ununterbrochen hier gewohnt?«
    »Nein. Mr. Cumbers pflegte zwar im Voraus zu bezahlen, schlief aber nur drei oder vier Nächte hier.«
    »Kann ich Mr. Cumbers sprechen?«, sagte Phil und zückte den FBI-Stern.
    »Das ist leider nicht möglich. Er ist heute Morgen um 7.55 Uhr abgereist.«
    »Danke.«
    Mehr brachte Phil nicht über die Lippen. Mit einem Taschentuch wischte er sich über die Stirn. Dieser Cumbers war ihm ein zweites Mal entwischt.
    Mit langen Schritten stakste Phil zum Lift zurück. Er fuhr zum fünften Stockwerk und betrat das Appartement von Helen Sunward.
    »Hier, Agent Decker«, sagte McDun, »das muss ein eiskalter Bursche gewesen sein. Auf dem Tisch stand eine Cognacflasche, daneben ein Glas. Nach der Tat muss er zum Tisch gegangen sein und sich einen Schluck eingegossen haben. Das Girl hat nicht aus dem Glas getrunken. Er hatte die ganze Zeit Handschuhe an, hat sie aber abgestreift, als er sich das Glas füllte. Wir haben mit unserer Fixed-Focus Fingerprint-Kamera, die eingebautes Licht hat, die Fingerabdrücke fotografiert. Gegen dieses Indiz wird der beste Anwalt nichts machen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher