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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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und beugte mich über das Schutzgitter. Unter mir heulte ein Motor auf.
    Ich riss meine Pistole hoch, als Reifen über den Asphalt radierten. Ich glaubte den Straßenkreuzer zu erkennen, der es am Zuchthaus auf uns abgesehen hatte.
    Dann erkannte ich die Aussichtslosigkeit meiner Lage. Ich durfte nicht schießen. Wusste ich genau, dass der Täter in den Lederpolstern dieses Cadillac hockte? Konnte der Fahrer nicht genauso gut einen Schwerkranken abgeliefert haben?
    Ich ließ die Pistole sinken. Der Wagen fuhr mit irrsinnigem Tempo auf das offene Krankenhaustor zu, Sekunden später bog er um die Ecke.
    Aber ich hatte mir das polizeiliche Kennzeichen gemerkt. .
    Die Krankenwärter starrten mich an, als ich zurückkam. Ich hielt die Pistole noch immer in der Hand.
    Im Haus rumorte es auf allen Stationen, aufgeregte Stimmen sprachen durcheinander.
    Ich alarmierte das zuständige Polizeirevier und forderte einige Leute an, die die Spuren sichern sollten.
    Von einer Krankenschwester erfuhr ich, dass die Kugel nicht getroffen hatte. Die Ärzte operierten Worecki bereits.
    Als ich nach seinen Aussichten fragte, zuckte sie die Schultern. Ihr besorgtes Gesicht sprach Bände.
    ***
    An der linken Wange spürte Phil ein scharfes Brennen. Er hob seine Hand und tastete in sein Gesicht. Er spürte etwas Feuchtes an den Fingerspitzen.
    Blut.
    Die Kugel hatte ihn nur gestreift. Die Wunde war nicht größer als ein Ratscher des Rasiermessers. Phil hatte Glück gehabt, die Rechnung dieses Burschen war nicht aufgegangen.
    Im Zeitlupentempo erhob er sich und lugte zum gegenüberliegenden Haus. Es war ein fünfzehnstöckiges Gebäude, in dem sich vorwiegend Büroräume befanden. Alle Fenster waren geschlossen. Aber von dort musste der Schuss gekommen sein!
    Eine nächtliche Razzia in dem Gebäude zu veranstalten, wäre sinnlos, dachte Phil, die Burschen haben sich bis dahin schon längst verkrümelt. Aber am nächsten Tag sollte die Kugel von einem Spezialisten gesucht werden. Vielleicht brachte ihn das weiter.
    Phil machte sich auf den Rückmarsch, verschloss die Tür von Cumbers Appartement und fuhr mit dem Lift hinunter.
    Lieutenant Wade saß gelangweilt im Sessel.
    »Etwas gefunden?« Dann stutzte der Lieutenant: »Sie sind ja verletzt!«
    Phil erzählte in kurzen Zügen das Ergebnis seiner zweiten Haussuchung.
    »Wir können nichts machen. Die Burschen sind ausgeflogen, nachdem sie alle Spuren verwischt haben«, erklärte mein Freund und angelte sich einen Glimmstängel aus der Packung, die Wade ihm hinhielt.
    »Ob das die beiden Burschen waren, die das Gepäck Cumbers abgeholt haben?«
    »Wahrscheinlich. Sie haben nicht nur Cumbers Sachen eingepackt, sondern auch bei Mrs. Leaver aufgeräumt.«
    ***
    Am Freitagmorgen brachten die größten Zeitungen in New York die kräftigsten Schlagzeilen, die es seit einiger Zeit gegeben hatte.
    Gangsteranschlag auf Worecki misslang! Schießerei vor dem Zuchthaus! G-man verteidigt Zuchthäusler!
    Manch einer von den Lesern der New Yorker Morgenzeitungen wird sich über die findigen Reporter gewundert haben, die wieder einmal hinter eine Sensation ersten Ranges gekommen waren.
    Jene Leute, die mehr vom Handwerk der Polizei verstehen, werden über die dumme Polizei gelächelt haben. Denn in dem Bericht stand auch, dass der schwer verletzte Worecki, der vom mächtigen Syndikat verfolgt werde, im St.-Mary-Hospital, Zimmer 69, liege.
    Am gleichen Tag brachten die Zeitungen auf der Seite Polizeiakten das Porträt einer Frau. Es war eine normale Suchmeldung, wie es zehn und mehr täglich gibt. Den meisten Lesern fiel nicht einmal auf, dass der Name der Vermissten fehlte.
    ***
    Phil hatte den Rest der Nacht auf einer unbequemen Schlafstatt im Bereitschaftsraum zugebracht.
    Als die Morgenschicht ihren Dienst begann, wurde er durch das Scharren der Stiefel aufgeweckt. Er ging in den Keller, nahm eine Dusche, ging zur Kantine und trank eine Kanne starken Kaffee.
    Der Streifschuss war harmlos, der Doc hatte die kleine Wunde untersucht und nicht einmal ein Pflaster aufgeklebt.
    Um 7.35 Uhr klingelte das Telefon in der Kantine. Phil horchte mit halbem Ohr hin. »Phil, für dich«, rief jemand.
    Wie eine Sprungfeder wippte Phil in die Höhe und hastete zum Apparat.
    »Ja, hier ist Phil Decker«, meldete er sich.
    »Sind Sie der FBI-Agent, der die Geschichte mit der verschwundenen Frau ohne Namen bearbeitet?«
    »Ja.«
    Am anderen Ende trat für einige Sekunden Stille ein. Phil hörte den Mann atmen. Dann fuhr der
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