Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus.
    Rhodan spürte, wie sein Herzschlag stockte.
    Einer der größten Flugdrachen löste sich aus dem Kreis seiner Artgenossen und steuerte mit wuchtigen Flügelschlägen auf die schwarze Kugel der Haluter zu.
    Erleichtert atmete der Großadministrator auf, als das Kugelschiff eine volle Breitseite auf das Ungeheuer abfeuerte. Doch dann erschrak er zutiefst.
    Der Drache blieb unverletzt. Noch schlimmer: Er schien sich in der Energieflut zu baden, die ihn umwaberte.
    Zum erstenmal konnte Rhodan ein solches Tier genauer betrachten. Es sah aus wie eine gigantische, sechseckige Flunder. Desto tiefer es kam, desto mehr wurde seine wahre Größe erkennbar. Aus großer Entfernung hatte Perry Rhodan das Untier auf zweihundert Meter Flächendurchmesser geschätzt. Nun schien es ihm beinahe zehn Kilometer zu durchmessen.
    Die kugeligen Gebilde an den sechs Enden des Monstrums stießen eine gelbliche Flüssigkeit aus, die im nächsten Augenblick grell aufflammte. Raketengleich schoß der Drache auf das feuernde Haluterschiff zu.
    „Ihr Handikap ist, daß sie hier keine Transformwaffen einsetzen können", erklärte Tschu Piao-Teh sachlich. „Sie sollten lieber fliehen, anstatt eine Katastrophe zu riskieren die niemandem helfen würde."
    „Sie haben recht", gab Rhodan zu.
    Er schaltete seinen Mikrokom ein und rief nach Tolot. Aber der Haluter meldete sich nicht.
    Anscheinend ließ ihm der Abwehrkampf keine Zeit dazu.
    Mit einem besonders starken Schub seiner organischen Raketentriebwerke überwand der Drache die restliche Entfernung zu der schwarzen Kugel.
    So schnell daß die einzelnen Bewegungsabläufe für das menschliche Auge unsichtbar blieben, faltete sich das Ungeheuer über dem halutischen Schiff zusammen.
    Die schwarze Kugel geriet ins Taumeln. Haltlos trudelte sie dem Boden entgegen.
    „Zurück!" rief Tschu und versetzte dem Großadministrator einen Stoß vor die Brust, der ihn einige Meter weit in die Höhle hineintaumeln ließ.
    Der Psychologe stürzte hinterher und warf sich über Perry Rhodan, um ihn mit seinem Körper gegen die zu erwartende Explosion beim Aufschlag des Haluterschiffes zu schützen.
    Als alles ruhig blieb, erhob er sich wieder und eilte zum Eingang zurück.
    Tolots Raumschiff stand etwa fünf Kilometer vom Fuß des Berghanges entfernt im Talkessel. Der Flugdrache hatte es völlig eingehüllt.
    „Hyperkomverbindung ist abgerissen", erklärte Rhodan tonlos und trat neben Tschu.
    „Der Körper des Schirmdrachen wird die Hyperstrahlung nicht durchlassen", meinte Tschu Piao-Teh.
    „Wir werden versuchen müssen den Halutern zu helfen."
    Der Großadministrator lachte bitter „Wie denn?" Er deutete auf das Gebirge aus dolanähnlicher Substanz, das gleich einer kugelförmigen Wand vor ihnen in den Himmel ragte. „Dagegen ist Claras ,Schwester' ein harmloses Spielzeug."
    „Vielleicht", warf Tschubais Stimme ein. Der Teleporter war ebenfalls nach draußen gekommen.
    „Aber wir dürfen nicht zulassen, daß die Haluter auch noch von Clara selbst angegriffen werden..."
    Rhodan und Tschu erstarrten als sie das halbkugelförmige, stachelbewehrte Monstrum erblickten, das sich von dem Bauwerk her näherte und eine riesige Staubwolke aufwirbelte.
    „Sie muß sich irgendwie aus den Fesselfeldern befreit haben", sagte Tschubai.
    „Oder jemand hat sie auf uns gehetzt", warf Tschu ein.
    „Sei es, wie es sei", sagte Perry Rhodan. Der Großadministrator hatte offenbar seine gewohnte Kaltblütigkeit wiedergefunden. „Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, um das Leben der Haluter und unser eigenes zu retten."
    Es sieht nicht gut aus, nicht wahr?" fragte John Marshall.
    „Was besagt das schon", erwiderte Tschu Piao-Teh gelassen. „Es hat schon oft nicht gut für uns ausgesehen ..."
    „Eine raffiniert formulierte Untertreibung", meinte Ras Tschubai sarkastisch. „Ich werde mir Clara einmal näher ansehen. Begleiten Sie mich, Professor Tschu?"
    Der Psychologe lächelte rätselhaft.
    „Mit dem größten Vergnügen."
    Er wandte sich an Rhodan.
    „Sir, erlauben Sie, daß ich Tschubai begleite?"
    Der Großadministrator sah den Asiaten nachdenklich an. Dann warf er einen sehnsüchtigen Blick in den Himmel.
    „Wir werden wieder dort hinauf kommen", erklärte er und brachte sogar ein Lächeln zustande. „Tun Sie was Sie können, Ras und Tschu. Wir werden uns hier ebenfalls betätigen."
    „Bis bald!" erwiderten Tschubai und Tschu wie aus einem Mund.
    Wenige Sekunden später waren sie verschwunden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher