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0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen
Autoren: Unbekannt
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„Wir sind schon mit anderen Schwierigkeiten fertig geworden. Nur..." Er schüttelte den Kopf.
    „Sprich dich ruhig aus, Perry" meinte Atlan.
    „Ich frage mich, wie die Bestien einen Planeten mitten in diesem Fadendschungel besiedelt haben könnten ..."
    „Oh!" meinte der Arkonide. „Das ist ganz einfach. Dusty Queen wird von einer sogenannten Lebensblase umgeben, einem staub- und fadenfreien Raum innerhalb der Todeswolke."
    Perry Rhodan runzelte die Stirn.
    „Bist du Hellseher?"
    „Aber nein! Olukh unterrichtete mich noch darüber, bevor er starb."
    „Ach!" meinte Rhodan mit ätzendem Spott. „Dein photographisches Gedächtnis scheint doch noch nicht ganz in der alten Form zu sein, wenn du wichtige Informationen immer erst dann ausspuckst, sobald das jeweilige Thema akut geworden ist."
    Der Lordadmiral errötete.
    „Ich habe es tatsächlich einfach vergessen."
    „Nun, vielleicht fällt Ihnen zu gegebenem Zeitpunkt noch mehr ein, Sir", sagte Tschu lächelnd.
    Rhodan räusperte sich.
    „Das hoffe ich auch." Er wandte sich an den Chefbiologen. „Auf jeden Fall bin ich Ihnen sehr dankbar für Ihre ausgezeichnete Arbeit. Versuchen Sie, das Geheimnis der Protoalgen völlig zu lösen Wir werden unterdessen sehen, wie wir mit den kosmischen Klebestreifen fertig werden."
     
    *
     
    Behutsam und ohne Schutzschirmaktivierung nahm die CREST IV wieder Fahrt auf. Die innenseitig angebrachten Hüllenprüfgeräte übermittelten ihre Meßwerte. Danach hatten sich bereits Quadrillionen von Protoalgen an die Außenhülle des Schiffes geheftet.
    Nach einiger Zeit wurde es klar, daß die CREST dem Kern einer talwärts rollenden Lawine glich. Die Fadenschicht wuchs praktisch von Sekunde zu Sekunde, verdeckte die Schleusen, Geräteöffnungen und die Sichtkuppel im oberen Pol.
    Bei einem Zwanzigstel der Lichtgeschwindigkeit kompensierte der Widerstand des Protoalgenmeeres die Schubkraft der Impulstriebwerke. Erneut mußte der Kalup in einem Risikomanöver über die Belastungsgrenze hochgefahren werden.
    Nach acht Lichtjahren Linearflug schmorten sämtliche Abschirmprojektoren durch. Die CREST stürzte unfreiwillig in den Normalraum zurück, der allerdings seinem Inhalt nach alles andere als normal war.
    „Wenn ich nicht wüßte, daß es Wirklichkeit wäre", sagte Atlan, würde ich dies alles für die Ausgeburt einer krankhaften Phantasie halten, Perry."
    Der Großadministrator lachte humorlos.
    Keine Phantasie kommt auch nur annähernd an die Wirklichkeit heran, mein Freund. Die Natur ist groß artiger, als es sich ein Mensch vorzustellen vermöchte."
    „,Großartig' ist sehr hübsch gesagt, mein Lieber", erwiderte der Arkonide zynisch. „Wir ruinieren die CREST systematisch. Vielleicht lag das in der Absicht der Bestien."
    Jemand räusperte sich hinter den beiden Männern.
    Es war Roi Danton. Der Sohn Rhodans kam in Begleitung Dr. Eileen Dacrans. Die beiden waren in letzter Zeit fast unzertrennlich geworden, so daß Perry Rhodan sich fragte, ob sein Sohn ernsthaft auf die Gründung einer Familie zusteuerte. Allerdings schien das Verhältnis vorerst rein freundschaftlicher Natur zu sein, sonst würde Miß Dacran wissen, wer Roi Danton wirklich war, und das hätte Rhodan gemerkt.
    „Nun ...?" fragte der Großadministrator freundlich.
    „Eileen... ich meine, Miß Dacran hat eine psychologische Analyse über die Absichten der Bestien erstellt, Grandseigneur", sagte Roi.
    Selbst in dieser verworrenen und unheimlichen Situation legte er sein stutzerhaftes Getue nicht ab.
    „Kommen Sie, Miß!" forderte der Großadministrator die Assistentin Professor Tschus auf.
    Eileen Dacran folgte dem Großadministrator und Atlan in den Wohnsektor des Lordadmirals. Es war das erstemal, seit sie an Bord der CREST weilte, daß sie die privaten Gemächer des Arkoniden betreten durfte und sie sah sich ungeniert um.
    Der Vorraum enthielt neben zwei unter Druck stehenden Nachbildungen altarkonidischer Kampfanzüge und einem Modell der ersten arkonidischen Kampfroboter Videoplastiken arkonidischer Landschaften. Er wirkte etwas überladen. Aber es erschien Eileen durchaus verständlich daß Atlan sich mit einem Abglanz seiner eigenen ruhmreichen Vergangenheit und der seines Volkes umgab.
    Das geräumige Wohnzimmer dagegen war mit rationeller Sachlichkeit eingerichtet. Veränderliche Videoplastiken an den Wänden zeigten Ausblicke aus verschiedenen Blickwinkeln auf den Kugelhaufen M-13 die Heimat des Arkoniden, und auf das Stadtbild von Terrania,
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