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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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nicht einer von den Boxern, der ‘ne Spezialbehandlung bekommen hatte, ausgepackt hätte.«
    »Ich erinnere mich«, fügte Phil hinzu, »man versuchte, den Boxer mit Geld zum Schweigen zu bringen.«
    Ich nickte.
    »Er wollte das Geld nicht, sondern verlangte eine Untersuchung«, ergänzte ich. »Und am nächsten Tag kam er dann zufällig bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Der schuldige Fahrer konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.«
    »Glaubst du, dass wir einen Boxskandal haben werden?«
    »Die Zeitungen werden sicherlich davon berichten, dass wir Tom Tirana im Zusammenhang mit dem Mord an Rudington festgenommen und dann wieder freigelassen haben«, antwortete ich, »aber etwas anderes, Phil: Wie, wenn Rudington gar nicht getötet werden sollte?«
    »Du meinst, er sollte vielleicht nur verletzt werden, um ihm einen Denkzettel zu verpassen?«
    »Nein. Ich meine, wenn der Mörder den falschen Mann erschossen hat.«
    »Was?«
    »Es kann sein, dass die Kugel nicht Rudington, sondern seinem Begleiter gegolten hat«, wiederholte ich. »Ich meine, die Möglichkeit ist nicht auszuschließen. Ich nehme eher an, dass der Boxer umgebracht werden sollte. Schau mal, Phil, heute ist doch der Kampf des Boxers gegen Tirana. Den Manager umzubringen, wäre, wenn überhaupt der Mord aus diesen Motiven heraus verübt worden ist, sinnlos gewesen. Nur der Tod des Box-Gegners hätte, für den Mörder, Sinn gehabt.«
    »Dann liegt auch nahe«, kombinierte Phil weiter, »dass die Tiranas doch etwas mit der Sache zu tun haben. Aber dass Tom, den wir verdächtigten, als Täter nicht infrage kommt, dürfte doch klar sein.«
    »So sieht es im Augenblick aus«, räumte ich ein. »Aber ich sehe noch nicht klar. Auf jeden Fall scheint es mir wahrscheinlich, dass nicht Rudington, sondern sein Begleiter Flobert getötet werden sollte, und ich glaube weiter, dass der Mord irgendwie mit Tirana und dem Boxkampf zusammenhängt.«
    »Wo fährst du überhaupt hin?«, erkundigte sich mein Freund, als wir zur Washington Bridge hochfuhren und den Harlem River überquerten.
    »Ich möchte mir mal den Boxer Tirana und seine Leute ansehen«, erklärte ich und wich einem knallroten Cabrio aus, das die zweite Auffahrt von rechts hoch gerast kam, ohne sich um die Vorfahrt zu kümmern.
    »Die Tiranas wohnen doch in der Albany Street«, warf Phil ein. »Und die ist im Süden von Manhattan. Außerdem wird wahrscheinlich kein Mensch bei denen zu Hause sein, denn in ‘ner knappen Stunde geht der Kampf schon los.«
    »Eben«, sagte ich und erhöhte das Tempo, denn auf dem Expressway war eine höhere Geschwindigkeit erlaubt. »Zu Hause werden wir die Brüder bestimmt nicht antreffen. Aber ich weiß inzwischen, wo Tirana sein Trainingscamp hat. Hoffentlich treffen wir ihn noch.«
    ***
    Ich hätte den Weg abschneiden und quer durch Bronx fahren können. Aber auf dem Expressway kam ich wesentlich schneller voran. In einer knappen Viertelstunde schaffte ich die Strecke bis zur Abfahrt am Pelham Bay Park, ohne Sirene oder Rotlicht eingeschaltet zu haben.
    Das Trainingscamp lag auf dem Gelände des Pelham Country Club. Ein lamettabetresster Wächter wollte uns nicht hereinlassen, da das Gelände nur für Mitglieder frei sei.
    Ich kurbelte die Scheibe an meiner Seite herunter und hielt dem Mann meinen Dienstausweis hin.
    »Das ist natürlich etwas anderes, Sir«, sagte er eifrig und legte so zackig seine Rechte an die Mütze, als wäre ich Edgar Hoover persönlich.
    »Wo ist das Trainingscamp von Tirana?«, fragte ich und steckte den Ausweis wieder in meine Tasche.
    »Sie müssen immer geradeaus fahren, Sir, bis an die große Buche«, sagte der Wächter in strammer Haltung. »Dort gabelt sich der Weg, und Sie müssen nach links fahren. Sie können die Blockhäuser gar nicht verfehlen, Sir.«
    Ich dankte und startete. Das Gelände sah aus, als würde es täglich mit einem Staubsauger bearbeitet.
    Das Camp konnten wir tatsächlich nicht verfehlen. Ich stellte meinen Jaguar neben einem blitzenden Studebaker ab.
    Phil wies auf den Wagen.
    »Der ist brandneu«, sagte er, als ich neben ihn trat. »So ‘n Schlitten müsste man sich leisten können!«
    »Fleißig sparen, dann bringst du es auch zu etwas«, unkte ich.
    Phil zog es vor, zu schweigen.
    Wir gingen auf das erste Blockhaus zu. Ich glaubte, hinter der Scheibe eine Bewegung zu sehen, aber als wir zur Tür kamen, war sie verschlossen.
    Ich schlenderte rüber zu dem größeren Gebäude, das in der Mitte lag. Dort war
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