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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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Die werden einen Skandal machen, wenn Sie meinen Bruder verhaften.«
    Ich stellte mich hart vor den Boxer und schob Phil und Tom Tirana durch die Tür.
    »Ihre einflussreichen Freunde werden Ihnen gar nichts helfen, wenn Ihr Bruder den Schuss abgegeben haben sollte«, sagte ich scharf. »Und das wird schnell aufgeklärt.«
    »Ich habe ihn nicht erschossen! Ich habe ihn nicht erschossen!«, leierte Tom Tirana monoton.
    Ich schob ihn weiter, bevor der Muskelberg ein weiteres Wort sagen konnte.
    In der Ecke der Diele sah ich das Mädchen stehen. Es hielt die Hände vors Gesicht geschlagen, und ihr Körper wurde von einem heftigen Schluchzen geschüttelt.
    ***
    »Es ist eine Schande, Söhne!«, sagte der Alte und ging mit schleppenden Schritten zu dem wackeligen Stuhl, der hinter dem Schreibtisch stand.
    »Meine Freunde werden das schon in Ordnung bringen«, knurrte der Muskelprotz und pumpte seinen riesigen Brustkasten voll Luft. »Am liebsten hätte ich diese Zwerge in der Luft zerrissen, dass…«
    »Schweig!«, donnerte der Alte und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Du mit deinen Freunden. Nette Freunde sind das! Sie haben aus dir ein Großmaul gemacht, und sie haben auch deinen Bruder beeinflusst.«
    »Vergiss nicht, was Tom uns erzählt hat, Vater«, sagte Stan Tirana, der dritte Bruder, der reglos an der Wand gelehnt hatte.
    Der Alte fuhr auf. Die Adern an seiner Stirn schwollen an. Seine Augen sprühten Feuer. »Wo ist Eve?«, fragte er. »Eve soll sofort zu mir kommen!«
    Stan Tirana stieß sich von der Wand ab und ging zur Tür.
    »Du sollst zum Vater kommen!«, sagte Stan Tirana zu dem Mädchen, das noch heftig schluchzte.
    Stan Tirana ließ das Mädchen an sich vorbei. Es trat mit gesenktem Kopf in das Zimmer.
    »Hör mit der Heulerei auf!«, befahl der Alte und musterte seine Tochter kalt. »Dein Bruder Tom will dich mit einem Mann gesehen haben, den du, ohne mich zu fragen, getroffen haben sollst. Stimmt das?«
    Das Mädchen nickte. Es versuchte verzweifelt, das Schluchzen zu unterdrücken.
    »Du sollst mit der Heulerei auf hören, habe ich dir gesagt«, schrie der Alte. »Soll dein Nicken vielleicht heißen, dass es stimmt, was dein Bruder gesagt hat? Los, gib Antwort!«
    »Ja, es stimmt, Vater«, presste das Mädchen heraus.
    »Du hast also einen Mann getroffen, obwohl du weißt, dass ich dich dem Sohn meines Freundes versprochen habe«, sagte der Alte drohend.
    »Und das Schlimmste ist, sie hat sich mit meinem Gegner eingelassen«, fuhr der Muskelprotz auf. »Mit meinem Gegner, den ich morgen zusammenschlagen werde wie einen Jammerlappen!«
    »Halt deinen Mund, du Großmaul«, explodierte der Alte. »Wer das ist, spielt keine Rolle. Nie habe ich viel von deiner Boxerei gehalten, du hast nichts Gutes dabei gelernt.« Der Vater wandte sich wieder an das Mädchen: »Du hast den Mann zum letzten Mal gesehen!«
    Das Mädchen schluchzte noch einmal, dann hob es den Kopf und schaute dem Vater fest in die Augen.
    »Nein«, sagte sie leise, »ich werde Pierre Wiedersehen. Ich liebe ihn, Vater.«
    Der Alte starrte verblüfft auf seine Tochter und vergaß einen Augenblick lang zu atmen. Er war von seinen Kindern keinen Widerspruch gewohnt. Auch die beiden Söhne verharrten erschrocken, als warteten sie darauf, dass sich der Boden unter ihrer Schwester öffnete, um sie zu verschlingen.
    »Du wirst ihn nicht Wiedersehen!«, sagte der Alte nur, und seine Stimme klang leise, sie zitterte vor versteckter Wut. Dann fügte er hinzu: »Ich habe dich versprochen, und ich werde mein Wort halten. Und wehe diesem Kerl, wenn er sich noch einmal an dich heranmachen sollte. Ich werde ihn umbringen, wenn er es wagt, dir schöne Augen zu machen.«
    »Nein, Vater, nein!«, schrie das Mädchen auf.
    »Ich selbst werde ihn umbringen!«, wiederholte der Alte und war kreidebleich im Gesicht.
    ***
    »Ich habe ihn nicht erschossen!«, behauptete Tom Tirana.
    Wir hätten genauso gut ein Tonband ablaufen lassen können.
    Immer wieder kam diese Antwort.
    Der Mann, der vor uns auf dem Stuhl saß, schien keine anderen Worte zu kennen.
    »Woher wussten Sie denn, dass der Ermordete Rudington hieß?«, fragte mein Freund Phil.
    »Ich habe ihn nicht erschossen!«, kam die stereotype Antwort.
    Ich stand auf und stellte mich vor Tirana.
    »Ihre Schallplatte sollten Sie jetzt endlich wechseln, Tirana«, sagte ich eindringlich. »So kommen wir nicht weiter. Sie sind erheblich belastet.«
    »Ich habe ihn nicht erschossen!«
    »Was machten Sie zur
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