Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0362 - Der Irre und der Tote

Titel: 0362 - Der Irre und der Tote
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
blieben vollkommen ruhig.
    Seit sie sich auf Monol befanden, hatte Harl Dephin niemals so viele Kristallroboter zusammen gesehen. Dephin fuhr die langen Haumesser aus Atrinotalstahl aus 'seinen' Armen aus. Mit diesen Waffen stiftete er unter den Gegnern große Verwirrung. Die Hiebe des Paladins kamen so schnell, daß den Kristallen keine Abwehrmöglichkeit blieb. Die breiten Stahlklingen durchschnitten die leuchtenden Körper.
    „Rechts halten, Sir!" schrie Oberleutnant Retekin. „Wenn wir diese Richtung beibehalten, verfehlen wir das Schiff."
    Trotz seiner unvergleichlichen Kampfkraft war der Paladin von den Kristallmonstren abgedrängt worden. Retekin hatte das auf seinen Ortungsgeräten festgestellt.
    Dephin, der die Stimme des Mathelogikers nur im Unterbewußtsein vernahm, reagierte blitzschnell.
    Der Paladin warf sich herum und bahnte sich eine Gasse durch die kristallinen Körper, die sich ihm entgegenwarfen.
    Es war ein unheimlicher Kampf in einer noch unheimlicheren Umgebung. Dephin wurde den Eindruck nicht los, daß der Paladin früher oder später in den Kristallen steckenbleiben würde. Er war zusehends langsamer geworden, aber der einzige, der sich darüber vermutlich freute, war Amos Rigeler, Dephin dagegen sah die Gefahr, von der sie jetzt bedroht wurden, sobald der Paladin vollkommen eingekeilt sein würde. Nicht nur das: Die Kristalle waren beweglich genug, um über ihre stehenden Artgenossen hinwegzuklettern und sich auf den Paladin zu werfen.
    Sie werden uns einfach ersticken, dachte Dephin entsetzt.
    Noch konnte er mit „seinen" Armen weit ausholen und die Haumesser verwenden, aber die Laufgeschwindigkeit des Paladins ließ nach, und sobald er stehenblieb, würde es der gegnerischen Übermacht gelingen, die Arme des Riesen zum Stillstand zu bringen.
    Der Gedanke, unter einigen Tonnen kristalliner Materie begraben zu werden, stieß Dephin ab. Wie alle kleinen Intelligenzen hatte er unbeschreibliche Furcht unter irgend etwas zu liegen zu kommen.
    Auch die Tatsache, daß der Panzer des Paladins praktisch jedem Druck standhalten konnte, änderte nichts an der Tatsache, daß die Thunderbolts mit ihrem Roboter untergehen würden.
    Sie würden noch so lange leben, wie ihre Sauerstoff- und Nahrungsmittelvorräte ausreichten.
    Unter solchen Gesichtspunkten erschien es Dephin fast wünschenswert, von der hyperenergetischen Strahlung getötet zu werden.
    „Wir werden immer langsamer, Sir!" rief Aracan alarmiert.
    Er weiß, was uns bevorsteht! dachte Dephin.
    Er antwortete nicht, sondern konzentrierte sich auf die anstürmenden Kristalle. Dephin ging jetzt dazu über, plötzlich stehenzubleiben, um dann mit verstärkter Wucht gegen die Gegner anzurennen.
    Auf diese Weise verschaffte er sich immer wieder Luft.
    „Das Schiff!" schrie Hulos plötzlich. „Ich sehe das Schiff!"
    Die Stimme des Waffenwarts drohte sich zu überschlagen. Dephin nahm sich Zeit für einen Blick über die Angreifer hinweg, und er sah den dunklen Schatten der Korvette vor sich im leuchtenden Kristallregen.
    Dieser Anblick verlieh ihm neue Zuversicht. Er stürzte sich auf die Kristalle. Die Haumesser wirbelten so schnell durch die Luft, daß es aussah, als würden die Kristallwesen von einer Säge durchschnitten.
    Trotzdem schien die Zahl der Gegner immer noch zuzunehmen.
    „Stellen Sie das Feuer ein, Dart!" befahl Dephin.
    Warum?" schrie Hulos hitzig.
    Wollen Sie, daß wir Schwierigkeiten durch unsere eigenen Waffen bekommen?" erkundigte sich Dephin.
    Hulos sah ein, daß der Major recht hatte. Der Raketenwerfer verschwand im Schädel des Paladins.
    Dephin ließ den Paladin nach vorn sinken. Wie ein Geschoß sprang er auf die Kristalle los, die zersplitterten und über ihm zusammenbrachen.
    Dephin atmete auf, als die erste Landestütze der KC-1 unmittelbar vor ihm auftauchte. Meterweise kämpfte er sich bis zur Gangway vor und stürmte zur Mannschleuse hinauf. Er öffnete die Schleuse mit einem Funkimpuls. Hinter ihm kamen die Kristallroboter zu Hunderten die Gangway herauf. Dephin wußte, daß er sie nicht ins Schiff lassen durfte.
    Mit einem gewaltigen Satz warf er sich die Gangway hinab. Sein Schwung riß die kristallinen Wesen um. Sie überschlugen sich und prallten gegen die nachfolgenden Angreifer.
    Dephin hastete in die Schleusenkammer zurück und ließ die Öffnung zugleiten. Jetzt war er in Sicherheit.
    „Geschafft!" stieß Amos Rigeler hervor.
    „Jetzt schnell in die Zentrale", sagte Aracan.
    Dephin mußte an sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher