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0361 - Satans Trucker

0361 - Satans Trucker

Titel: 0361 - Satans Trucker
Autoren: Jason Dark
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sicherlich etwas anderes im Sinn gehabt, als ihn zu überfallen.
    Einigermaßen beruhigt setzte er seinen Weg fort, verließ die lange Reihe, mußte eine Parkplatzstraße überqueren und geriet dabei in den Lichtschein eines anfahrenden Trucks.
    Der Mann hinter dem Steuer hatte Chuck erkannt, hupte und sah das Winken des Fußgängers.
    Ja, man kannte und man grüßte sich. Auf den langen Strecken standen die Männer oft genug per Sprechfunk miteinander in Verbindung, erzählten sich die neuesten Witze oder redeten über Gott und die Welt.
    Bisher hatte das Licht der hohen Lampen seinen Weg hin und wieder begleitet, das änderte sich nun, denn wo er seinen Truck geparkt hatte, war es stockfinster. Der Fahrer tauchte in diese Gegend wie in eine Schatteninsel. Noch mehr Fahrer hatten nach seiner Ankunft ihre Wagen hier abgestellt, und auch diese motorisierten Gebirge sorgten noch für eine zusätzliche Dunkelheit.
    Wieder kamen Chuck die drei Typen in den Sinn. Hier hätten sie die Chance gehabt, ihn zu erwischen. Er wurde noch vorsichtiger, aber es passierte nichts.
    Endlich erreichte er seinen Wagen.
    Es war ein stählernes Ungetüm mit einer relativ flachen Schnauze.
    Dusty hatte Chuck ihn genannt, und so staubig sah er auch aus. Seine Silberhaut war kaum zu erkennen. Die Wischer hatten auf der Frontscheibe Halbkreise hinterlassen, die Reifen wirkten fast, so groß wie die eines Flugzeuges, und die zahlreichen Scheinwerfer auf der Leiste erinnerten an stumpfe, glasige Glotzaugen.
    Zum Fahrerhaus hoch führte eine mehrstufige Treppe. Auf dem Wagen befand sich sehr viel Platz, und auch jetzt war jeder Winkel ausgefüllt.
    Sicherheitshalber ging Chuck um den Truck herum, kontrollierte die Verplombung und war zufrieden. Niemand hatte sich an seinem Dustyzu schaffen gemacht.
    Er holte den Schlüssel hervor, schloß die Tür auf und stieg die Stufen hoch.
    Als er auf der dritten war, hörte er das Geräusch in seinem Rücken. Es war ein Schritt, gleichzeitig ein Schleifen. Sofort fielen ihm die drei Typen ein, die er in der Raststätte gesehen hatte.
    Chuck wollte schnell einsteigen, denn seine Waffen lagen im Führerhaus. Unter anderem der Totschläger aus Hartgummi, der ihm schon einige Male gute Dienste erwiesen hatte.
    Die anderen waren zu schnell und auch zu kräftig. Eisenhart griffen sie zu und hämmerten ihre Hände in den hinteren Teil des Hosengürtels, den Chuck trug.
    Er konnte nichts machen. Nur seine Arme warf er noch in die Höhe, weil er sich an den Haltegriffen festklammern wollte, rutschte aber ab, und die Hände rissen ihn brutal nach hinten.
    Niemand war da, der ihn auffing. In der Gasse zwischen zwei Wagen stürzte Chuck rücklings auf das harte kalte Pflaster. Er spürte den widerlichen Schmerz, der in seinem Hinterkopf regelrechte Explosionen auslöste, und er sah die beiden Schatten von zwei verschiedenen Seiten auf sich zukommen. Ein Schatten wurde besonders groß. Er senkte sich auf den Trucker nieder. Erst im letzten Augenblick erkannte Chuck, daß es sich dabei um einen Schuh handelte.
    Auf seiner Brust fand er das Ziel, und aus dem Hintergrund meldete sich eine heisere Stimme.
    »Jetzt haben wir dich!«
    Ja, verdammt, jetzt hatten sie ihn!
    Chuck hätte sich selbst in den Hintern beißen können, daß es dazu gekommen war. Aber er hatte zu menschlich reagiert, außerdem die alte Truckerregel mißachtet: Entspanne dich erst, wenn die Türen geschlossen sind und du angefahren bist. Dann kann dich nur noch ein Panzer aufhalten.
    Doch die anderen waren schneller gewesen, sie mußten ihn die Zeit über nicht aus den Augen gelassen haben.
    Zudem war es ihnen ein Leichtes gewesen, sich lautlos zu bewegen, da sie Turnschuhe trugen, und eine dieser weichen Riffelsohlen spürte Chuck Everett auch auf seiner Brust.
    Der Schmerz war abgeklungen. Chuck war auch nicht bewußtlos geworden. Er hielt die Augen weit offen und schaute in die Höhe.
    Drei Gesichter starrten auf ihn nieder.
    Es waren gnadenlose, kantige Fratzen mit verdammt harten, gefühllosen Augen. Die Typen waren unterschiedlich angezogen. Dicke Pullover, Lederjacken, Wollmützen und einen weichen Motorradhelm aus von innen gepolstertem Leder.
    Zwei Schwarze befanden sich unter ihnen. Der Weiße schien der Anführer zu sein. Er spuckte dem Trucker genau zwischen dieausgebreiteten Beine.
    Das war zugleich das Startzeichen. »Ja, Junge«, sagte der Weiße, »du hast Pech gehabt.«
    Seine Kumpane nickten bestätigend.
    Chuck fiel das Atmen schwer,
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